Amazon Echo Dot (3. Generation, 2018) ausprobiert: Lohnt sich der Wechsel?

Marcel Am 10.11.2018 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:16 Minuten

Wer auf der Suche nach einem smarten Assistentin für die eigenen vier Wände ist, der kommt nicht daran vorbei, sich Amazons Alexa beziehungsweise den dazugehörigen Echo-Lautsprechern anzuschauen. Der kleinste Lautsprecher der Reihe, der Echo Dot, ist seit der ersten Veröffentlichung vor einigen Jahren einer der meist verkauften Sprachassistenten – auch aufgrund des Preises. Inzwischen hat Amazon bereits die dritte Generation des Echo Dot vorgestellt und veröffentlicht. Mit diesem ist Amazon laut eigenen Angaben einige Kritikpunkte angegangen: so soll es einen deutlich verbesserten Sound und ein hübscheres Äußeres geben. Gleichzeitig hat Amazon aber auch den Preis angehoben, die 3. Generation veranschlagt nun runde zehn Euro mehr, als es noch bei den ersten beiden Gerätegenerationen der Fall war. Lohnt sich ein Umstieg auf die Weiterentwicklung?

Auf Alexa möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, denn ob man nun einen älteren Echo Dot, einen großen Echo oder sogar das Plus-Modell besitzt – der smarte Assistent ist letztlich immer derselbe und bietet die selben Fähigkeiten.

Der Echo Dot ist in seiner dritten Generation fast nicht mehr wiederzuerkennen, Amazon hat dem kleinsten Lautsprecher der Echo-Familie ein großes Makeover spendiert. Der Dot ist nun nicht mehr das häßliche Entlein der Echo-Reihe, denn das Design wurde an den neuen Echo Plus und den Echo Sub angepasst. Soll heißen: Es gibt einen schicken Stoffbezug in drei verschiedenen Farben (Anthrazit, Hellgrau und Sandstein) und die Form wurde insgesamt rundlicher. Im direkten Vergleich ist der Dot der 3. Generation etwas größer und schwerer geworden: Früher misste der Puck 8,3 cm im Durchmesser und 3,2 cm in der Höhe, nun sind es 9,9 cm und 4,2 cm. Ändert aber nichts daran, dass der neue Echo Dot insgesamt viel hochwertiger und ansprechender daherkommt und nicht mehr irgendwo „versteckt“ werden muss – ich glaube, da muss man nicht groß diskutieren, oder?

Im Inneren der dritten Generation werkelt nun ein 41-mm-Lautsprecher, die vorherige Generation besaß lediglich einen 15-mm-Hochtonlautsprecher. Und was soll man sagen? Der Sound des neuen Modells ist seinem Vorgänger in allen Belangen weit überlegen. Mehr Bass, bessere Höhen, mehr Volumen und ein gutes Stückchen lauter. Natürlich darf man keine Wunder erwarten, guter Klang braucht einfach Platz. Der Klang des alten Echos war aber einfach nur dürftig und maximal als schlechtes Küchenradio oder Radiowecker zu gebrauchen. Der neue Dot liefert deutlich besser ab und ist für Küche, Bad, Schlafzimmer oder sanftes Hintergrundgedudel definitiv ausreichend. Wer mehr möchte, wird ohnehin einen größeren Echo oder sogar externe Lautsprecher im Einsatz haben, letztere lassen sich wie gewohnt via Bluetooth oder 3,5mm-Klinkenanschluss mit dem Dot verbinden.

Die Feldmikrofone vielen allerdings der Streichliste zum Opfer: der neue Dot verfügt über nur noch vier Mikrofone, der Vorgänger-Dot besaß noch sieben. In der Praxis konnte ich aber keine Unterschiede feststellen, vielmehr hatte ich das Gefühl, als wurden die Sprachbefehle besser verstanden. Problematisch wird es natürlich immer, wenn die Echos selbst laute Musik wiedergeben oder aber zu nah an einer anderen Soundquelle stehen – aber auch in diesem Falle reagierte der Echo Dot 3 um einiges besser als zum Beispiel der Echo der 2. Generation. Die neue Generation bringt aber auch einen großen Nachteil mit sich, denn vor allem der bessere Sound benötigt ein Mehr an Leistung. Dies hatte die Entscheidung zur Folge, dass sich Amazon von dem bisher verwendeten MicroUSB-Anschluss am Dot verabschiedet hat. Stattdessen gibt es nun wie auch bei den großen Echos ein 15-Watt-Netzteil mit fest verbundenem Kabel und proprietären Hohlstecker. Das Kabel ist zwar ausreichend lang, leider aber sind die Echos so nicht mal schnell von A nach B gebracht. Vor allem ist das Netzteil so sperrig, dass es in einer handelsüblichen Mehrfachsteckdose zwei Plätze einnimmt.

Quick & Dirrrrty-Fazit? Joa. Der Echo Dot in der dritten Generation ist in eigentlich allen Belangen deutlich stärker als sein Vorgänger. Die Weiterentwicklung hat etwas vom Märchen des häßlichen Entlein, sowohl was die Optik und Haptik betrifft, als auch der Sound. Letzterer ist natürlich kein „High End“, aber statt schrammeligem Klang gibt es nun etwas, dass man im Kleinen durchaus mal auf die Ohren lassen kann. Einzig und allein der neue Stromanschluss trübt die Freude, der bisherige MicroUSB-Anschluss war in so vielen Punkten angenehmer. Letztlich kommt es darauf an, was ihr mit dem Echo Dot macht oder machen wollt: Wer den Speaker nur zur Steuerung des Smart Home, für Timer und Co. nutzt und diesen nicht immer im Sichtfeld hat, der kann guten Gewissens zum älteren Modell greifen. Sobald ihr aber hier und da Mal etwas Musik wiedergeben wollt kann ich euch nur empfehlen, die 10 Euro Mehrpreis für die 3. Generation des Echo Dot in die Hand zu nehmen.

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