Android 5.0: Smart Lock – Den Lockscreen per Bluetooth-Gerät, NFC oder Standort automatisch entsperren

Marcel Am 17.12.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:58 Minuten

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Die meisten Smartphone-Nutzer werden ihr „Heiligtum“ sicherlich mit einer Zugangssperre wie PIN-Code oder Sperrmuster vor neugierigen Blicken schützen, in meinen Augen ein unabdingbares Muss. Allerdings muss das Gerät dann eben auch zum Beispiel in den heimischen vier Wänden vor der Nutzung immer erst entsperrt werden – logisch, man hat sich daran gewöhnt, dennoch nervig. Mit Android 5.0 hat Google nun ein eigentlich längst überfälliges Sicherheitsfeature implementiert: Smart Lock.

Damit lässt sich die Sperre eures Androiden an bestimmten Standorten oder bei Verbindung mit festgelegten Bluetooth-Geräten oder NFC-Tags automatisch deaktivieren. Nicht nur zuhause oder am Arbeitsplatz praktisch, auch im Auto kann es recht nützlich sein und bei vorhandener Smartwatch ließe sich die Sperre auch unterwegs automatisch deaktivieren – immerhin sperrt sich das Gerät wiederum automatisch, sobald sich Smartwatch und Smartphone voneinander entfernen und nicht mehr miteinander gekoppelt sind.

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Egal ob ihr euch für die automatische Entsperrung per Standort, Bluetooth oder NFC entscheiden solltet – alle Möglichkeiten sind in wenigen Sekunden eingerichtet und funktionieren natürlich auch in Kombination. Zuerst einmal öffnen wir dazu die System-Einstellungen von Android, suchen dort den Punkt „Sicherheit“ und wählen dann den Menüpunkt „Smart Lock“ aus. Hier bekommen wir nun drei verschiedene Möglichkeiten an die Hand gegeben, von denen ich „Trusted Face“ einmal außen vor lasse: Hierbei handelt es sich lediglich um die Entsperrung per Gesichtserkennung, nur dass Google den Mechanismus etwas verbessert und dem Kind einen neuen Namen gegeben hat. Ich möchte hier speziell kurz auf die anderen beiden Punkte eingehen: den vertrauenswürdigen Geräten und Orten.

Beginnen wir einmal mit den vertrauenswürdigen Orten, sprich der Entsperrung anhand eures aktuellen Standorts. Mögliche Orte? Natürlich euer Zuhause, vielleicht auch noch euer Arbeitsplatz, die Wohnung des Partners oder der Eltern – es gibt viele mögliche Standorte. Google selbst bietet euch bereits euren Wohnort und den Arbeitsplatz (sofern in Google Maps hinterlegt) an, weitere Orte lassen sich natürlich ganz schnell und einfach hinzufügen.

Wichtig ist dabei nur zu wissen: Die Standorterkennung ist nur zu 100 Meter genau, sprich ihr könnt nun nicht nur euer Büro als Standort angeben, sondern der Radius liegt immer etwas über euren angegeben Standort heraus – beim Hinzufügen von neuen Orten per Suche zeigt euch ein blauer Kreis den entsprechenden Radius an.

Die zweite Möglichkeit wäre die automatische Entsperrung mit Hilfe von vertrauenswürdigen Geräten. Sei es zum Beispiel euer Rechner, die Smartwatch, die Lautsprecher, die Freisprecheinrichtung im Auto oder oder oder – es gibt etliche Bluetooth-Geräte, mit denen man entweder zuhause oder unterwegs gekoppelt ist. Und das ist eigentlich auch der einzige wichtige Punkt: Ihr müsst das entsprechende Gerät bereits einmal über die Bluetooth-Einstellungen von Android mit eurem Device gekoppelt haben, dann wird es euch in der Liste der Bluetooth-Geräte innerhalb der Smart-Lock-Optionen angezeigt. Ein Klick – und schon wird das Gerät der Liste der vertrauenswürdigen Geräte hinzugefügt.

Klappt eben nicht nur mit Bluetooth-Geräten, sondern auch mit NFC-Tags. So besitzen einige Auto-Halterungen oder Ladestationen für den Schreibtisch von Haus aus einen NFC-Tag – alternativ dazu könnt ihr natürlich auch selbst einen Tag an der richtigen Stelle anbringen. Auch hier gilt: Solange euer Smartphone auf diesen NFC-Tag liegt, benötigt ihr zur Entsperrung eures Gerätes keine Code- oder Mustereingabe. Google weist zwar darauf hin, dass NFC-Tags kopiert werden können – aber hey, irgendeine Schwachstelle haben alle Komfortfunktionen und Bluetooth-Geräte können ebenso „abhanden“ kommen.

Alles in allem eine sehr praktische Funktion, leider bietet Google bislang noch keine Möglichkeit, die Smart-Lock-Funktion zum Beispiel bei verbundenem WiFi-Netzwerk aktivieren zu können. Zwar gibt es bereits eine ganze Reihe an Apps die eine ähnliche und durch die implementierte WiFi-Funktion auch einen erweiterten Funktionsumfang besitzen (SkipLock und Dislock, nur um mal zwei hier erwähnte zu nennen), diese aber funktionieren nur bei Nutzung eines PIN-Codes oder Passwortes, bei Mustern sieht es schon schlecht aus.

Außerdem ist Smart Lock tiefer und eben direkt ins System integriert, wieso also sollte man auf eine zusätzliche App setzen, wenn das System dies von Haus aus kann? Eines der besten Features von Android 5.0 – dürfen sich Apple und Microsoft gerne abschauen, gerade im Blick auf die Apple’schen Continuity-Funktionen eigentlich eine überfällige Sache. Gute Arbeit, Google. ^.^

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