Lange vor den von Apple eingeführten dynamischen Wallpapern gab es bereits unter Windows mal die Möglichkeit, Videos oder auch animierte GIFs als Hintergrundbild für den Desktop festzulegen: DreamScene war fester Bestandteil von Windows Vista, ist dann mit Windows 7 in den Hintergrund gerückt und mit folgenden Versionen vollständig entfernt worden. Ich persönlich bevorzuge zwar eher wenig störende und statische Wallpaper, weswegen ich die dynamischen Hintergrundbilder von macOS als guten Kompromiss empfinde. Wer aber auf sich in Echtzeit bewegende Wallpaper für den Desktop steht (es muss ja nicht immer das virtuelle Strobe Light sein), der muss sich nach Alternativen umschauen. Und die gibt es wie so oft natürlich von Drittentwicklern, beispielsweise RainWallpaper oder Lively Wallpaper, welches auch mit einer kleinen Datenbank daherkommt. Oder aber ihr werft einen Blick auf das Open-Source-Tool AutoWall.
Kann man nun viel erklären, muss man aber nicht: Denn AutoWall macht genau das, für das es gemacht wurde. Nach dem Start der Anwendung könnt ihr ein Video oder ein GIF von eurem Rechner auswählen und dieses per Klick auf „Apply“ als Wallpaper setzen. Ebenso könnt ihr festlegen, dass der Spaß automatisch nach Windows-Start aktiviert wird und der „Reset“-Button stellt flott das normale Wallpaper wieder her. Wirkt auf den ersten Blick relativ spartanisch, ist aber funktionell und versteckt gibt es noch das ein oder andere Extra: So lassen sich auch YouTube-Videos oder Animationen von Shadertoy nutzen, indem ihr das jeweilige URL-Format als „Datei“ hinterlegt. Ebenso könnt ihr die Datei „mpv.conf“ im Ordner „mpv“ bearbeiten und dort beispielsweise die Lautstärke von 0 auf 100 ändern, kann allerdings doch eher nervig werden. Weitere MPV-Paramenter könnt ihr dieser Dokumentation entnehmen.
Logisch: Wer Videos oder GIFs als Hintergrundbild setzt, nimmt zwangsläufig auch Performance aus dem System. Prinzipiell gilt, dass je größer die ausgewählte Datei ist, desto mehr RAM und CPU-Leistung werden benötigt. Ein GIF mit 2 MB reserviert etwa 70 MB Arbeitsspeicher für sich, ein Video mit knapp 200 MB schon 100 MB RAM – und im Falle von Notebooks reduziert sich natürlich auch die Akkulaufzeit. Kleines Aber: Ist der Desktop bzw. das Wallpaper nicht sichtbar, stoppt AutoWall automatisch die Wiedergabe, was Leistung einspart. Fazit? Muss man mögen – sofern dies aber für euch gilt, dann ist AutoWall ein nettes Tool um das Vorhaben umzusetzen. Und falls ihr auf der Suche nach passenden Hintergründen in Bewegtbild seid: MyLiveWallpapers, WallpaperWaifu oder auch Gfycat sind gute Anlaufstellen für eure Suche. Persönlicher Favorit ist immer noch das Hearth Groves-Video, bleibe aber doch bei den dynamischen Wallpaper.
Quellcode GitHub
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