Fenstersauger Bosch GlassVAC im Test: Schnell, sauber und streifenfrei

Marcel Am 15.03.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:22 Minuten

Es wird mal wieder weniger technisch, zumindest wenn man die Haushaltshelfer von diesem Begriff ausnehmen möchte. Die Wohnung zu saugen schaffen inzwischen Saugroboter, auch Wischen ist mit einigen Modellen möglich (wenn auch nur bedingt zufriedenstellend) – aber was das Fensterputzen anbelangt, sieht die Auswahl doch eher mau aus und eine wirkliche Arbeitserleichterung sind diese auch nicht. Hier muss man also noch immer selbst Hand anlegen und wer Fenster wirklich streifenfrei sauber bekommen möchte, der wird sich sicherlich schon das ein und andere Mal aufgeregt haben. Habe ich nie hinbekommen und ich habe wirklich fast alle Tricks ausprobiert. Sobald die Sonne mal wieder durchs Fenster schien… Oh. Mein. Gott.

Eine gute und für mich zufriedenstellende Lösung: ein Fenstersauger. Fenster putzen und dann einfach mit elektrischer Hilfe abziehen beziehungsweise absaugen. In den letzten Jahren hat mit ein Kärcher Fenstersauger gute Dienste geleistet, nun wurde es aber so langsam mal Zeit für einen Ersatz. Die Saugkraft ließ nach und das Wischerblatt war langsam abgenutzt. Statt auf altbewährtes zu setzen, habe ich diesmal aber zu einem anderen Fenstersauger gegriffen – genauer gesagt zum Bosch GlassVAC. Zwei unterschiedlich große Köpfe zum Absaugen, ein kompakteres Gehäuse, USB-Anschluss und auch vertikales Saugen ist möglich. Meine ersten Erfahrungen und Meinungen zum Bosch GlassVAC könnt ihr nun hier nachlesen…

Lieferumfang: Viel drin im Karton

Beim Lieferumfang lässt sich Bosch nicht groß lumpen und hat den Karton ordentlich voll gepackt. Neben dem eigentlichen Gerät, dem GlassVAC, und zwei unterschiedlich breiten Saugköpfen befindet sich im Karton auch noch eine mehrteilige Sprayflasche mitsamt ebenfalls zwei unterschiedlichen Aufsätzen für Mikrofasertücher. Letztere liegen ebenfalls direkt bei, wie auch ein MicroUSB-Kabel mitsamt Netzteil und eine Handschlaufe, die den Fenstersauger bei Benutzung vor einem unachtsamen Sturz schützen soll. Ein spezielles Fensterreinigungsmittel von Bosch gibt es ebenso, dies gehört aber nicht zum Standard-Lieferumfang und ist meiner Meinung nach absolut nicht notwendig, da gibt es für weniger Geld bessere Lösungen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Bosch GlassVAC

Die meisten Fenstersauger auf dem Markt haben allesamt ein ziemlich ähnliches Design im Stile des erwähnten Kärcher-Saugers. Bosch hingegen hebt sich bereits durch das Design mit seiner Schwarzen-Weißen-Farbgebung mit roten Akzenten recht deutlich ab und auch mit seinen Abmessungen von etwa 29 x 19 x 15 cm ist er um einiges kleiner als die Geräte von Kärcher und Co. Durch den breiten Griff wird das Gewicht   von rund 700g gleichmäßig und angenehm verteilt, der GlassVAC ist zu keinem Zeitpunkt unhandlich oder zu schwer. Die beiden Saugköpfe  (26,6 und 13,3 cm) lassen sich über einen Knopf schnell lösen und werden dann einfach nur auf das Gerät gesteckt. Der MicroUSB-Stecker zum Laden des Gerätes ist im Griff eingelassen, die Öse für die Handgelenksschlaufe ebenso.

Durch die geringere Größe fällt allerdings auch der Abwassertank mit 100 ml ein wenig kleiner aus. Reicht für eine Wohnung mit normalen Fenstern, wer ein Haus oder gänzlich bodentiefe Fenster hat, der muss den Tank unter Umständen mal während des Fensterputzens entleeren. Schade: Der Tank lässt sich nicht entnehmen, sondern muss durch eine kleine Öffnung entleert und durchgespült werden. Möchte man hierbei nicht das gesamte Gerät unter Wasser setzen, muss man hierbei ein wenig vorsichtig vorgehen. Aber bekommt man hin und wer sich daran aber sehr stören sollte, der bekommt auch Sauger mit herausnehmbaren Abwassertank. Insgesamt aber macht der Bosch GlassVAC einen sehr gut verarbeiteten Eindruck, Spaltmaße oder klappernde Teile sucht man hier vergeblich – er wirkt fast wie aus einem Gus, trotz dessen, dass er komplett aus Kunststoff besteht.

Auch bei der Sprühflasche geht Bosch einen etwas anderes Weg, diese sieht recht „spacig“ aus und fasst rund 300 Milliliter Reinigungsmittel. Die beiliegenden Mikrofasertücher werden einfach mittels Klettverschluss auf die Halterung gebracht und wie auch bei den Saugköpfen liegen diese jeweils in zwei Größen vor: 27,6 und 13,3 Zentimeter. Die Sprühflasche macht einen guten Eindruck und ist von der Verarbeitung weit davon entfernt zu sein, nach ein paar Monaten die Arbeit einzustellen. Wie es sich mit den Klettverbindungen zwischen Spühapplikator und Mikrofasertuch ist, muss sich mit der Zeit und den Gängen in der Waschmaschine zeigen. Wie man sieht: Der erste Eindruck gibt nicht viel zu Meckern her, auch bezüglich des Tanks stellt es eher eine Verbesserungsmöglichkeit für den GlassVAC 2.0 dar.

Sauber und streifenfrei

Vor dem ersten Einsatz sollte der Akku des GlassVAC natürlich zunächst einmal voll geladen werden. Etwa 130 Minuten benötigt der 2.000 mAh große Akku für eine vollständige Ladung, die laut offizieller Aussagen von Bosch für rund 30 Minuten ausreichen sollen – reine Saugzeit wohlgemerkt, denn während Wischen und Reinigen muss dieser ja nicht laufen. 30 Minuten entsprechen laut Bosch einer Fensterfläche von rund 35 m². Ist schon recht ordentlich, kann aber wie auch der Abwassertank bei mehr Fenstern zu einer Zwangspause führen. Aber: Selbst wenn der Akku einmal zur Neige gehen sollte, reichen bereits 5-10 Minuten wieder für 1-2 Fenster (je nach Größe) aus. Ich bleibe dabei: Für Wohnung und Reihenhaus absolut unproblematisch.

Außerdem müsst ihr natürlich die Sprühflasche mit der Reinigungsflüssigkeit auffüllen und das Wischtuch auf den Aufsatz kletten. Dann aber kann es auch schon wie üblich losgehen: Die Fenster großzügig einsprühen und mit dem Wischaufsatz verteilen, bei stärkeren Verschmutzungen darf auch gerne mit etwas mehr Druck gearbeitet werden. Funktioniert mit der Sprühflasche und den Wischaufsätzen ganz gut, ich persönlich habe dies aber auch zuvor nie gemacht. Mein Vorgehen: Putzeimer mit Reiniger und einem Mikrofasertuch und damit dann erst einmal den groben Schmutz und natürlich auch die Fensterrahmen reinigen. Anschließend Glasreiniger drauf (soll keine Werbung sein, aber ich kam mit Frosch am besten klar) und mit einem Wischaufsatz verteilen. Ihr könnt dazu die beiliegende Spühflasche nehmen, ich habe aber einen eigenen, simplen Fensterwischer mit Mikrofaserlappen.

Und dann kommt das eigentlich spannende: das Saugen. Der An-Schalter rastet ein und muss so nicht die gesamte Zeit über gedrückt werden. Nun müsst ihr lediglich die Gummilippe des GlassVAC an die obere Kante des Fensters anlegen und den Sauger herunterziehen. Dies Bedarf zunächst einmal 2-3 Bahnen an Eingewöhnung, denn man darf den Fenstersauger nicht zu schnell herunterziehen, allenfalls bleiben Schlieren zurück, die man vor allem bei der berüchtigten Sonne aufs Fenster sehen kann. Den Dreh hat man aber schnell raus. Hierbei überzeugt der BoschVAC auf ganzer Linie: Das Wischerblatt quietscht nicht, sondern gleitet sanft über die zu saugende Fläche. Beim Kärcher-Sauger musste ich noch immer mit einem Fensterleder die Seiten bzw. Ecken Nachwischen. Dies ist beim BoschGlassVAC kaum noch der Fall, auch dank des kompakten Gehäuses.

Das wichtigste aber dürfte noch vor dem Design und sogar der Handhabung das Reinigungsergebnis sein, denn es nützt alles nichts, wenn die Fenster danach immer noch aussehen wie Sau. Hier lässt der GlassVAC aber nicht viele Wünsche offen. Hat man den Dreh einmal raus, wischt der Sauger Fenster bis an die Ränder streifenfrei sauber. Und das vor allem schnell, denn eine typische Balkontüre ist so innerhalb von 2-3 Minuten beidseitig gereinigt – vom Rahmen mal abgesehen. Der GlassVAC besitzt aber noch eine kleine Annehmlichkeit, denn er kann auch horizontal und gewinkelt saugen. Sprich: Es lassen sich nicht nur Fenster, Spiegel und andere glatte, senkrechte Oberflächen absaugen, sondern auch Tische, Bodenfliesen, Deckenfenster und ähnliches – eigentlich alles was glatt ist.

Fazit und tl;dr

Der Bosch GlassVAC hebt sich durch das kompaktere Design und der recht markanten Farbgebung von anderen Fenstersaugern ab und trotz dessen, dass das gesamte Gerät lediglich aus Kunststoff gefertigt ist, hinterlässt es einen hochwertig verarbeiteten Eindruck. Der Lieferumfang bringt mit austauschbaren Saugköpfen, einer Sprühflasche sowie weiteren Kleinigkeiten eine ganze Menge mit, sodass man eigentlich direkt loslegen kann. Der Sauger gleitet sanft über die zu reinigenden Flächen und saugt sogar die Ränder sauber ab. Das Reinigungsergebnis ist stark, auch bei Sonneneinstrahlung sind die Fenster frei von Schlieren und Schmutz – sogar dann, wenn diese auf der Wetterseite liegen. Die Akkuleistung liegt mit rund 30 Minuten (etwa 35m² Fensterfläche) im guten Mittelmaß für Fenstersauger. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den GlassVAC auch kopfüber oder vertikal nutzen zu können.

Natürlich lohnt sich ein Fenstersauger nicht für jeden. Man muss entweder viele Fenster haben, sich an dreckigen Fenster stören, ein absoluter N00b beim Fensterputzen sein – oder auch alles zusammen. Ich hasse dreckige Fenster, alle 4-6 Wochen ist putzen angesagt. Früher noch häufiger, denn auch mit dem guten alten Zeitungspapiertrick habe ich sie nie so hinbekommen, dass es mich bei der nächsten Sonne nicht wieder gestört hat. Der Zeitfaktor spielt aber auch eine Rolle: habe ich zuvor pro Fenster 5-10 Minuten Arbeit hineingesteckt, brauche ich diese Zeit nun fast schon für alle Fenster zusammen – bei besserem Ergebnis. Durch die unterschiedlichen Größen der Saugköpfe lassen sich mit dem Bosch GlassVAC jedoch nicht nur Fenster oder andere größere Flächen reinigen, sondern auch schmalere Spiegel, Sprossen und ähnliches. Dieser Mehrwert in Kombination mit Leistung und Zeitersparnis (und dem daraus resultierenden geringeren Nervfaktor) macht die Ausgabe von rund 60 Euro bei Weitem wieder wett.

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