Choetech T535-S Kurztest: Qi-Ladegerät mit 5 Spulen lädt zwei Geräte gleichzeitig

Marcel Am 12.02.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:35 Minuten

Kabelloses Laden. Für die einen unnötige technische Spielerei, für mich aber eines DER Features der letzten Jahre. Ja, die Verlustleistung ist hoch und die Effektivität gering – der Komfort ist dafür aber ungleich höher. Smartphone auflegen, fertig. Der kabellose Qi-Standard hat eigentlich schon mehrere Jahre auf den Buckel, den wirklichen Sprung aus der Nische auf den Massenmarkt hat es aber erst mit der Vorstellung des iPhone X (und den 8er-Modellen) geschafft. Das aber definitiv nicht, weil Apple das kabellose Laden neu erfunden hat, sondern weil Neuerungen in den Apple-Smartphones zumeist mehr Aufmerksamkeit zu Teil wird und es eine breitere Masse bewusster wahrnimmt. Aber ist ja auch egal warum und wieso – letztlich sollte nur zählen, dass das kabellose Qi-Laden frischen Antrieb erhalten hat.

Von der ebenfalls im Herbst 2017 vorgestellten AirPower-Ladematte, die mehrere Geräte per Qi-Ladestandard mit Strom versorgen kann, ganz egal wo man diese auflegt, war aber nach der Präsentation nicht mehr viel zu hören – lediglich von technischen Problemen bei der Entwicklung/Produktion war zu lesen. So wie Apple sich das vorgestellt hat, dürfte es laut Experten nur schwer bis gar nicht umzusetzen sein. Ich behaupte einfach mal, dass wir die AirPower ob aller Gerüchte nimmer mehr sehen werden – zumindest nicht in der versprochenen Form. Aber Apple muss auch gar nicht auf biegen und brechen eine eigene Ladestation auf den Markt bringen, denn immerhin unterstützen die iPhones den Qi-Standard und lassen sich daher mit einer Vielzahl an Geräten kabellos Laden. Noch recht frisch auf dem Markt ist das Choetech T535-S, welches ein wenig an die AirPower erinnert.

Das Choetech T535-S fällt mit seinen Abmessungen von etwa 17,0 x 8,0 x 1,2 Zentimeter ein wenig größer aus als einfache Qi-Ladepads, was der Tatsache geschuldet ist, dass das Ladepad bis zu zwei Geräte gleichzeitig kabellos Laden kann. Das gesamte Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt, was allerdings sauber verarbeitet ist. Keine unerwünschten Spaltmaße, keine scharfen Kanten und auch auf Druck gibt das Gehäuse nicht nach. Die schwarze Oberseite des Ladepads (wahlweise in Holzoptik oder mit einer wagenartigen Oberfläche) ist aus einer Art texturiertem Gummi gefertigt. Diese Beschichtung verhindert, dass aufliegende Smartphones auch bei Vibrationen verrutschen und dann unter Umständen nicht mehr so aufliegen, dass die Spulen im Ladepad und dem Smartphone Kontakt haben.

Damit das Ladepad auch auf dem Schreibtisch (oder wo ihr es sonst platziert habt) nicht hin und her rutschen kann, hat man dem T535-S auf der Unterseite vier Gummifüße spendiert. Außerdem findet man auf der Unterseite ein paar Lüftungsschlitze, die für eine bessere Wärmeabfuhr sorgen sollen – bei kabellosen Laden eine der größten Hürden dar. In der Front sitzt eine kleine Status-LED, die glücklicherweise nicht allzu hell leuchtet, und auf der Rückseite ist die Stromversorgung eingearbeitet. Ein wenig überraschend aber natürlich erfreulich: CHOETECH setzt bei seinem jüngsten Spross auf einen USB-C-Anschluss, ein entsprechendes Kabel liegt dem Lieferumfang bei. Was allerdings fehlt, ist ein Netzstecker. Natürlich lässt sich ein beliebiges USB-Ladegerät nutzen, um die Leistung des Ladepads aber ausreizen zu können, sollte es ein Quick Charge 2.0/3.0 Ladegerät sein.

Die Besonderheit des T535-S ist das Innenleben, denn Choetech hat gleich fünf Ladespulen verbaut, die sich teilweise überlappen. Dies bringt im Vergleich zu einfachen Qi-Laden zwei große Vorteile mit sich. Zunächst einmal lassen sich zwei Geräte gleichzeitig aufladen. Hierbei unterstützt das Choetech T535-S drei verschiedene Ladestufen: 10, 7,5 und 5 Watt. Bei Android-Smartphones, die zumeist kabelloses Schnellladen mit 10 Watt unterstützten, scheint dies kein notwendiger Punkt zu sein. Anders aber bei den iPhones, die maximal 7,5 Watt bieten. Würde das Ladepad nun lediglich 10 oder 5 Watt unterstützen, würde das iPhone nur mit maximal fünf Watt geladen. Ein Punkt, der bei 10 Watt-Ladern oftmals nicht ganz so erwähnt wird, denn gerne wird nur dick mit „10 Watt“ geworben. Durch die dedizierte Ausgabe von 7,5 Watt ist dies bei dem T535-S aber nicht der Fall.

Ein weiterer großer Vorteil der fünf verbauten Ladespulen ist die vergrößerte (Lade-)Fläche. Wer schonmal ein Qi-Ladepad genutzt hat, der wird festgestellt haben, dass es nicht immer ganz einfach auszumachen ist, wie man das Gerät nun auf dem Ladepad platzieren muss. Die Spulen im Ladepad und im Smartphone müssen (je nach Geräten) recht zieltreffend übereinander gelegt werden. Wird das Gerät nur etwas weiter am Rand abgelegt oder verruscht zum Beispiel durch den Vibrationsalarm bei eingehenden Nachrichten, reduziert sich die Ladeleistung oder das Laden bricht sogar komplett ab. Dies ist beim T535-S aber dank der fünf Spulen nur absolut selten der Fall. Natürlich gibt es zu den Rändern hin oder auch mal auf der Ladefläche selbst ein paar „tote Punkte“, im Vergleich zu anderen Qi-Ladegeräten hat man aber deutlich seltener mit Platzierungsproblemen zu tun.

Unterstützt werden natürlich sämtliche Geräte, die den Qi-Ladestandard nutzen – neben den aktuellen iPhones und diversen Android-Smartphones auch verschiedene Qi-Adapter für die Apple AirPods (und wohl sicher auch die kommenden AirPods 2). Auch das Laden mit Hülle ist möglich, sofern diese nicht metallisch oder dicker als 5 Millimeter ist. Bei der Leistungsangabe muss man zwei Dinge beachten: Erstens gibt es die 10 Watt wie erwähnt nur mit einem QC 3.0-Ladegerät und zweitens auch nur dann, wenn lediglich ein Gerät geladen wird. Sobald ihr ein zweites Gerät auf das Ladepad legt, verringert sich die Leistung auf 5 Watt je Gerät. Zeitmessungen zur Ladedauer von Gerät X und Y lasse ich mal außen vor, da es je nach verwendetem Gerät zu viele Variablen gibt. Mein iPhone X (ohne Hülle) brachte es in einer Stunde auf gut 50 Prozent – ein guter, aber auch nicht überdurchschnittlicher Wert.

Fakt ist, dass kabelloses Laden deutlich mehr Zeit benötigt, als über Kabel. Daran wird kein Hersteller in naher Zukunft etwas ändern können, wohl aber am Komfort. Arbeite ich am Schreibtisch, liegt das Smartphone fast „auf dem Strom“ und ist daher ausreichend geladen; die Ladegeschwindigkeit ist demnach nicht so wichtig. Was aber besser ginge, war die Platzierung des Gerätes. Klar hat man nach einiger Zeit raus, wie man das Gerät ablegen muss – aber diese Tatsache ist etwas, was einige von der Nutzung eines Qi-Ladepads abhält. Auch das Choetech T535-S liefert keine 100%ige Ladefläche, stellt also technisch keinen 1:1-Ersatz zur „vielleicht mal erscheinenden“ AirPower dar. Es ist aber optisch ansprechend und solide verarbeitet, birgt ausreichend Leistung für bis zu zwei Geräte und reduziert das nervige Neuauflagen oder Verschieben auf ein ein absolutes Minimum. Und damit dürfte es aktuell wohl das beste Qi-Multi-Ladepad darstellen.

Mehr Infos direkt bei Choetech

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