Es gibt etwas Neues aus dem Hause Cryptomator, einem Tool, mit dem ihr eure Dateien ohne viel Tamtam verschlüsseln könnt. Die Besonderheit: Die Dateien werden zwar in einem Container abgelegt, dort jedoch einzeln verschlüsselt (AES 256). Hat den Vorteil, dass bei Ablage auf Servern von Cloud-Diensten wie Dropbox, iCloud und Co. bei Änderung einer Datei nicht der gesamte Container hochgeladen werden muss, sondern nur die geänderte Datei. Selbiges erledigen zwar auch Tools wie zum Beispiel BoxCryptor, das im kleinen Sankt Augustin entwickelte Cryptomator ist jedoch prinzipiell kostenlos nutzbar und setzt auf den nicht unwichtigen Faktor Open Source. Nachdem es nach der FUSE-Integration in die Mac-App und dem Release der finalen Version für Android etwas ruhiger geworden ist, meldet sich das Entwicklungsteam nun mit der ersten Beta der iOS-Version 2.0 zurück.
Rund ein Jahr hat man mit der in Swift geschriebenen Neuentwicklung im Hintergrund verbracht, wodurch man in Zukunft schneller auf neue Systemfunktionen von iOS reagieren kann. Neben kleineren Punkten wie die Unterstützung des Dark Mode von iOS hat man auch einen der größten Nutzerwünsche umgesetzt: Die Integration von Cryptomator beziehungsweise Tresore in die systemeigene Dateien-App. Auf diese Weise kann nicht nur über die besagte App auf Tresore zugegriffen werden, sondern auch von anderen Apps heraus. Ebenso stehen die Tresore auch als Speicherort, zum Beispiel aus Word heraus, zur Verfügung. Setzt natürlich voraus, dass die jeweiligen Apps den iOS-Dateimanager unterstützen, inzwischen aber die Regel. Generell werden alle Features der Dateien-App automatisch von Cryptomator mitunterstützt – inklusive Drag’n’Drop auf dem iPad.
Interessierte Nutzer können die Beta-Version über TestFlight ausprobieren, eine gewisse Fehlertoleranz sollte man aber besitzen – in meinem Falle kann ich beispielsweise keine Tresore aus Resilio Sync in Cryptomator hinterlegen. Ein wenig gibt es also noch zu tun, auf den ersten Blick sieht es aber ganz solide aus. Außerdem hat man mit dem Beta-Startschuss auch den Quellcode der iOS-App auf GitHub bereitgestellt, sodass nun die gesamte Cryptomator-Familie – bestehend aus der Desktop-, Android- und iOS-Version – von der Community eingesehen werden kann. Die nicht weiter getimte finale Version wird später als kostenloses Update für bestehende Nutzer verteilt, am Preislabel mit 9,99 Euro wird sich aber nichts ändern. Open Source muss eben nicht zwingend kostenlos bedeuten und wer mag, der kann den Quellcode natürlich auch selbst kompilieren.
Quellcode GitHub Quelle Cryptomator
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