Einen Monat mit dem Apple iPhone 5s: Ein kurzer Eindruck meinerseits

Marcel Am 30.10.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 8:21 Minuten

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Seit etwas mehr als vier Wochen ist das iPhone 5s (wie auch das iPhone 5c) nun bei Apple und Partnern wie zum Beispiel der Telekom, Vodafone und Co. bestellbar und auch ich hatte das iPhone 5s nun schon einige Zeit in der Hand. Die Unterschiede zum iPhone 5 sind Apple-typisch bei dem nachfolgenden S-Modell nur marginal und konzentrieren sich auf wenige Punkte, sodass es viele Dinge gibt, über die man sich bei dem 5s gar nicht mehr so sehr „einfühlen“ muss.

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Technische Daten

Die technischen Daten liegen eng bei dem des 5er-Vorgängers, allerdings hat Apple dem 5s eine „Menge“ an Neuerungen mitgegeben – wobei man hier das Wort „Menge“ natürlich in Relation zu den vorherigen S-Modellen setzen sollte, welche sich technisch eigentlich noch stärker am Vorgänger orientierten.

  • Display: 4 Zoll Retina-Display mit 1136 x 640 Pixel (326 ppi)
  • CPU: Apple A7 CPU mit 64-bit und M7 Motion Controller
  • Interner Speicher: 16, 32 oder 64 GB
  • Hauptkamera: 8 Megapixel, LED-Blitz, 1080p HD-Videos mit 30fps
  • Frontkamera: 1,2 Megapixel (1280 x 960 Pixel), 720p Videos
  • Konnektivität: UMTS, LTE, Bluetooth 4.0, WiFi 802.11a/b/g/n mit 2,4 und 5 GHz
  • Sensoren: 3-Achsen-Gyrosensor, Beschleunigungssensor, Annäherungssensor, Umgebungslichtsensor, Fingerabdrucksensor
  • Ortung: A-GPS und GLONASS
  • Farben: Spacegrau, Gold und Silber
  • Akku: Li-Ion-Akku, Kapazität unbekannt
  • Anschlüsse: 3,5mm Klinkenanschluss, Lightning Connector
  • Abmessungen: 123,8 x 58,6 x 7,6 mm
  • Gewicht: 112 Gramm

Lieferumfang

Der Lieferumfang fällt wie gewohnt und Smartphone-typisch aus. Kein unnützes Zeug, keine Spielereien, man findet lediglich die Grundausstattung vor, welche aber eben wie gesagt aktuell fast überall identisch ist:

  • iPhone 5s in „Spacegrau“
  • Apple EarPods
  • Lightning auf USB Kabel
  • Netzstecker
  • SIM-Tray-Öffner
  • Kurzanleitungen

Erscheinungsbild & Haptik

Mit dem iPhone 5s hat Apple die Farben der iPhone-Range ein wenig erneuert, statt Schwarz und Weiß gibt es nun die Farben Spacegrau, Gold und Silber – ich persönlich habe mich für Ersteres entschieden. Im Vergleich zu dem vorherigen Schwarz ist es wirklich ein paar Nuancen heller und gefiel mir auf den ersten Bildern weniger gut. Als ich das Gerät dann in den Händen hielt und es einmal begutachtet habe: Jau, gefällt – im direkten Vergleich sogar besser als das Tiefschwarz. Ich hoffe nur, dass die geschliffenen Ränder des Gerätes weniger Anfällig für Farbabschürfungen sind, mein 5er sieht nach einiger Zeit (ich benutze keinerlei Hüllen, by the way) doch sehr abgegriffen aus.

Verarbeitungstechnisch ist das iPhone schon mindestens seit dem 4er-Modell absolute Spitze, das galt auch für den Vorgänger und gilt natürlich auch für das diesjährige S-Modell. Keinerlei Spaltmaße, kein Nachgeben, keine wackelig verbauten Buttons, alles top. Fairerweise muss man hier natürlich sagen, dass HTC dies mit dem HTC One fast ebenso gut hinbekommen hat und Nokia mit der Lumia-Range auch eine top Verarbeitung auf den Tisch legt – letzteres natürlich mit Polycarbonat, daher hinkt der Vergleich hier vielleicht ein bisschen. Alu oder Glas ist für mich jedenfalls fast schon ein K.O.-Kriterium: Ich nutze das Smartphone so häufig, dass ich hier nur ungerne „billiges“ Plastik in der Hand halten möchte.

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An der Oberseite des 5s finden wir eben den Powerbutton vor, an der linken Displayseite eben den Schalter um das Gerät stumm zu schalten und die Lautstärke-Buttons, rechts findet sich der Einschub für die Nano-SIM-Karte und an der Unterseite finden sich neben den Lautsprechern eben die Anschlüsse für das apple’sche Lightning-Kabel und den Köpfhörern – auch das kennt man natürlich schon vom Vorgänger, weder an den Buttons, noch an den Anschlüssen oder deren Anordnung hat Apple etwas verändert.

Display & Touchscreen

Die Displaygröße des iPhone dürfte sicherlich neben dem Fingerabdrucksensor die größte Diskussion auslösen: 4 Zoll. Für die einen ist es zu klein, für die anderen ideal – ich zähle mich hier zur Gruppe der Letzteren. Ein wenig größer könnte es noch sein, dann wäre aber Ende: Ich persönlich muss das Smartphone mit einer Hand bedienen können, ohne es andauernd „durch die Hand“ rutschen zu lassen oder verrenken zu vollziehen – daher passen die 4 Zoll wie die Faust auf’s Auge. Aber sei’s drum, auf den besagten 4 Zoll verteilen sich 1136 x 640 Pixel was eine Pixeldichte von 326ppi ergibt.

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Auch am Display hat Apple in diesem Jahr eben nichts verändert: Gestochen scharfes Bild, gute Blickwinkel, eine starke maximale Helligkeit, gute Farbdarstellung und Kontraste und auch die Bedienung reagiert ohne Einwände. Allerdings muss man hier ebenfalls wohl dazu sagen, dass Hersteller in Sachen Display eigentlich so gut wie keine Blumentöpfe mehr gewinnen können, denn gerade in aktuellen Geräten ist die Display-Qualität samt Pixeldichte so hoch, dass ich für mich persönlich kaum noch einen Unterschied ausmachen kann. Hier würde sich lediglich Nokia nochmals etwas abheben, deren Touchscreens sich auch mit Handschuhen ohne Probleme bedienen lassen.

Kamera

Die Kamera weist im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls ein paar Neuerungen auf. Man hat diese zwar bei 8 Megapixel belassen, den Sensor jedoch um 15% vergrößert, was mehr Pixel und damit bessere Bilder bedeutet. Dies soll noch durch eine Blende unterstützt werden, welche mehr Licht durchlassen soll. Größte Auffälligkeit, welche auch von „außen“ sichtbar ist, ist der von Apple „True Tone“ getaufte Blitz. In diesem verrichten zwei LEDs ihren Dienst: eine weiße und eine bernsteinfarbene. Nutzt man nun diesen Blitz, so wird Intensität und Farbtemperatur der beiden LEDs an das Umgebungslicht angepasst, wodurch „Zombie-Bilder“ verhindert werden sollen. So im direkten Vergleich bei Tageslicht ist die Kamera des 5s nicht viel stärker als die des 5er iPhones – erst bei schlechteren Lichtverhältnissen und vor allem mit Blitz spielt das neue iPhone seine Stärken aus.

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Von der Bildqualität her würde ich das 5s direkt nach den Lumia-Modellen einordnen. Was den Blitz angeht, so bin ich richtig begeistert, denn vergleiche ich das 5s zum Beispiel mit dem Lumia 920, so geht das 5s in Sachen Blitz als klarer Sieger hervor. Allerdings dauert es bei dem 5s mit Blitz ein wenig länger als vorher, da natürlich erst die LEDs justiert werden müssen. Low-Light-Aufnahmen ohne Blitz sind ebenfalls ein wenig besser geworden, auch wenn mich die obere Lumia-Range (920 aufwärts) in diesem Bereich wesentlich stärker Überzeugen kann. Brauchbar für Schnappschüsse und kurze Erinnerungsfotos, mehr aber auch nicht.

Videoaufnahmen können neuerdings auch mit 120 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, wodurch später im Videoeditor dann ein Slow-Motion-Effekt erzeugt werden kann. Sieht je nach Video richtig nett aus – aber ein richtiges Killerfeature ist es irgendwie auch nicht, da man hier wirklich ein richtiges „Motiv“ vor die Linse bekommen muss.

Lautsprecher

Die Lautsprecher des 5s sind sicherlich nicht mit denen des HTC One zu vergleichen, wirken auf mich aber solide, zumindest sagt mir mein subjektives Gefühl, dass der Sound recht vernünftig ist. Die Lautstärke dürfte auch ausreichend sein, einen befüllten Bus mit Rap á la Sido und Bushido zu beschallen – gehört heute ja fast schon zum guten Ton. Aber bleiben wir doch mal etwas seriöser: Ja, die Lautsprecher sind absolut in Ordnung, Musik sollte man – egal mit welchem Gerät – doch über andere Ausgabegeräte an die Ohren bringen. Bezüglich der Sprachqualität konnte ich ebenfalls nichts negatives bemerken: Gesprächspartner versteht mich, ich verstehe meinen Gesprächspartner, kein knarzen – passt.

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Akku

Der Akku ist gegenüber dem iPhone 5 zwar ein klein wenig größer geworden, allerdings besitzt das 5s auch einen leistungsfähigeren Prozessor samt GPU und den neuen M7 Co-Prozessor. Dies führt letztlich dazu, dass die Akkulaufzeit ungefähr identisch geblieben ist. Hier kommt es natürlich immer darauf an, wie stark man das Gerät nutzt, gerade mobiles Internet und Games zerren natürlich stark am Akku. Ich komme recht einfach über einen Tag, abends verlangt das Gerät dann aber wieder nach der Steckdose. Meine Freundin kommt etwas länger hin – wie gesagt, hier entscheidet wie viel ihr das Gerät aktiv nutzt, daher nur meine subjektive Einschätzung.

Arbeitsgeschwindigkeit & der M7 Co-Prozessor

Verglichen zum Vorgänger ist die CPU in der Taktrate nicht schneller geworden, basiert jedoch als erster mobile CPU auf die 64-bit Architektur. Die Vorteile? Bislang so gut wie nicht vorhanden, aber ein Schritt und Fingerzeig in die Zukunft. Die Arbeitsgeschwindigkeit des 5s ist top, keinerlei Miniruckler oder sonstige Störungen. Butterweich. iOS 7 ist natürlich Geschmacksache, mir persönlich gefällt es – bis auf Kleinigkeiten – super – wer noch nichts vom neuen System mitbekommen haben sollte, der findet hier eine kleine Zusammenfassung.

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Interessanter als der Apple A7 mit seinen 64-bit ist schon der M7 getaufte Co-Prozessor des iPhone 5s. Dieser nimmt sämtliche Bewegungen des Gerätes – und damit eben auch von euch – in Echtzeit auf und kann diese noch besser und detailreicher auswerten. Diese Aufgabe übte vorher der Apple A6 aus und wird durch seinen Co-Prozessor nun also etwas entlastet – ebenfalls ein Vorteil für die Akkulaufzeit.

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Befindet ihr euch zum Beispiel in einem fahrendem Auto, so unterlässt iOS die Meldungen, dass WLAN-Netzwerke in Reichweite erkannt wurden. Ebenso können natürlich auch Apps auf die Daten des M7 zugreifen – auch wenn die Auswahl hier noch nicht sehr groß ist. Argus gäbe es zum Beispiel, ebenso mit Pedometer++ eine App, die eure gelaufenen Schritte anzeigt. Das iPhone 5s als Schrittzähler – sollte man sicherlich auch im Hinterkopf behalten, wobei: Wäre das für irgendwen aktuell wirklich ein Kaufargument? Wohl eher nicht.

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Der Fingerabdrucksensor aka Touch ID

Der Fingerabdrucksensor aka Touch ID: Dieser dürfte sicherlich die größte Diskussion rund um das iPhone 5s ausgelöst haben. Nein, er ist nicht sicherer als ein Passwort, er ergänzt dieses auch nur – ihr könnt euer Gerät auch bei aktiviertem Touch ID für die Gerätesperre per Entsperrcode entsperren, benutzt ihr keinen Sperrcode, könnt ihr auch Touch ID nicht verwenden. Etwas „unrund“ gelöst – dient aber sicherlich der Sicherheit, sollte sich der Sensor doch irgendwann mal nicht wie gewünscht verhalten. Es ist aber definitiv eine nette Sache: Finger draufhalten, fertig. Klappt nicht nur zum Entsperren des Gerätes, sondern dient auch als App-Store-Passwort für App-Käufe – sofern ihr diese Option aktiviert.

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Einzig als etwas nervig hat sich meines Erachtens nach die Einrichtung – bis zu fünf verschiedene Finger kann iOS speichern – erwiesen: Hier dauerte es bei mir ein wenig länger, bis sämtliche „Rillen“ erkannt und gesichert wurden. Ist das aber einmal hinter sich gelassen, so wird der Fingerabdruck innerhalb einer Sekunde (wenn überhaupt) erkannt. Tolle Sache – funktioniert bei mir bislang einwandfrei, sofern ich diesen denn überhaupt nutze beziehungsweise daran denke.

Radomfact: Dass der Mensch eigentlich ein Gewohnheitstier ist, dürfte man bei mir recht deutlich sehen: Ich nutze den Fingerabdrucksensor zum entsperren nur ganz selten, irgendwie vergesse ich die Möglichkeit immer wieder auf’s Neue.

Fazit

Tja, ein Fazit abzugeben ist schwer. Das iPhone 5s ist eine solide Weiterentwicklung des Vorgängers, der neue „True Tone Blitz“ ist definitiv eine tolle Sache, der M7 und Touch ID sind spannende Features mit viel Potential – und ich wette mal, dass wir in Zukunft mehrere Geräte mit Fingerabdrucksensor und 64-bit SoC sehen werden. Die Verarbeitung ist natürlich wie von Apple gewohnt absolut top, das Display gehört mit zu den Besten, im Grunde gibt es fast gar nichts an dem Gerät auszusetzen. NFC und Wireless Charging wäre toll gewesen – ich hoffe allerdings, dass man sich dann mal in nächsten Jahr darum bemüht, wobei man mit iBeacon natürlich eine ebenfalls vielversprechende Alternative besitzt.

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Und so bleibt es eigentlich wie bei jedem S-Modell: Wenn ihr den Vorgänger besitzt und zum Beispiel mit der Kamera und dem Blitz zufrieden seid, so gibt es eigentlich fast keinen Grund für ein Upgrade auf das neuere Modell, dazu sind diese dann doch zu nah zusammen. Solltet ihr allerdings noch ein 4S besitzen oder die neuen Features (Besserer Blitz, Videos mit 120 fps, Touch ID, M7 Co-Prozessor) als überaus spannend betrachten, dann macht ihr mit dem iPhone 5s – egal welche Farbe euer Favorit ist – sicherlich keinen Fehler.

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