Enlight Videoleap: Gelungene Videobearbeitung für iPhone und iPad – leider zum typischen Lightricks-Preis 💰

Marcel Am 30.10.2017 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:05 Minuten

Die Entwickler von Lightricks haben mal wieder zugeschlagen und die nächste Enlight-App veröffentlicht, mit Enlight Videoleap ist man nun auch die mobile Videobearbeitung angegangen.

Dass die Entwickler von Lightricks in Sachen App-Entwicklung und mobiler Bildbearbeitung einiges auf dem Kasten haben, dürfte kein großer Streitpunkt sein. Immerhin haben sie mit Enlight eine zurecht hochgelobte Bildbearbeitung für iPhone und iPad veröffentlicht. Anfang diesen Jahres erschien mit Enlight Photofox die zweite Version, die nochmals etwas drauflegen konnte. Auch der „kleine Bruder“ namens Enlight Photos konnte zuletzt überzeugen. Allerdings kommt vor allem Enlight Photofox mit einem saftigen Preis daher: einmalig 43,99 Euro oder aber im Abo für 3,99 Euro im Monat oder 19,99 Euro im Jahr – das sind noch die um 50% rabattierten Preise, die auch nach Monaten noch gültig sind. ;) Die gleichen Preise ruft auch die aktuellste App aus dem Hause Lightricks auf: Enlight Videoleap – eine App zur mobilen Videobearbeitung. Dürfte sicherlich viele Nutzer abschrecken, dennoch an dieser Stelle einmal der Hinweis auf die App, denn trotz allem ist sie sehr gelungen.

‎Videoleap von Lightricks
‎Videoleap von Lightricks
Entwickler: Lightricks Ltd.
Preis: Kostenlos+

Wer bereits einen Blick auf Photofox geworfen hat, dem dürfte Videoleap bereits bekannt vorkommen, denn man hat die Oberfläche der Bildbearbeitung zu einem großen Teil auch für die Video-App übernommen. Nach der Erstellung eines neuen Projektes und der Auswahl eines Videos (oder auch Bilder) aus euren Aufnahmen erhaltet ihr in der unteren Toolbar die verfügbaren Werkzeuge eingeblendet. So könnt ihr das Video beispielsweise bezüglich des Formats zuschneiden, die Audiospur verändern oder stumm schalten, verschiedene Regler wie Helligkeit, Kontrast und dergleichen manuell justieren, das Video spiegeln oder drehen, in der Zeitleiste duplizieren oder auch auftrennen beziehungsweise kürzen. Sicherlich die einfachsten Werkzeuge für die simpelsten Bearbeitungen.

Allerdings bietet Videoleap noch so einiges mehr und kann unter anderem Filter über die Videospur legen oder auch Elemente wie Texte, Emojis, Schatten hinzufügen. Darüber hinaus gibt es auch eine ganze Reihe an verschiedenen Effekten Prisma, Defokus, Colorfy, chromatische Aberration, CRT-Röhre und einiges mehr. Außerdem ist es möglich, bestimmte Bereiche eines Videos zu verpixeln. Wer mag, der kann auch einen Musiktrack aus seiner iTunes Bibliothek über das Video legen oder einen von über hundert Sound-Effekten aus der Videoleap-Library nutzen – hierbei lässt sich die Lautstärke auch anpassen oder auf verschiedene Equalizer-Presets zurückgreifen.

Wer ganz viel experimentierfreudig ist, der wird mit dem Mixer-Werkzeug sicherlich viel Spaß haben. Mit diesem lassen sich zwei Videos übereinanderlegen und mithilfe verschiedener Blendeffekte (unter anderem Überlagern, Multiplizieren, Weiches Licht und weitere) miteinander vermischen. Hat man dann entsprechend passende Videos (gibt auch einen In-App-Katalog mit kleineren Videos) und genügend Kreativität im Kopf, können so sehr coole Videos erstellt werden. Das zusätzliche Video kann natürlich ebenso mit verschiedenen Filtern und Justierungen versehen werden, Videoleap versteht sich aber auch auf das so genannte Green Screen- und Chroma Key Compositing.

Jede dieser Tools erzeugt eine neue Ebene oberhalb der eigentlichen Videospur und kann bezüglich des Start- und Endzeitpunktes verschoben und nachjustiert werden. Fügt ihr also eurem Video einen Filter hinzu, müsst einen Bereich verpixeln und wollt noch dazu eigene Musik hinterlegen, habt ihr letztlich drei zusätzliche Ebenen. Ist für die Frage nach dem kostenlosen Funktionsumfang nicht ganz unwichtig, denn wie eingangs erwähnt ist auch Enlight Videoleap nur in einer Grundversion kostenlos. Aber: Während man die Bildbearbeitung Photofox meiner Meinung nach in der Free-Version sehr ausgiebig nutzen konnte und damit übrigens alle Features des Original-Enlight zur Verfügung hat, kommt Videoleap mit einer größeren Einschränkung um die Ecke.

Auf die Pro-Werkzeuge wie Videooptimierung mittels Regler (nur als Ebene, nicht für das ganze Video), Justierung einzelner Farbbereiche und eine Hand voll Effekte und Störungen könnte man noch gut verzichten, wenig spaßig ist hingegen die Beschränkung auf maximal zwei Ebenen. Video mit einem Filter versehen, einen Text hinzufügen – schon ist man am Maximum angekommen. Man geht hier also deutlich aggressiver zugange, als es bei Photofox der Fall ist. Daher Frage ich mich ein wenig, wie die Zielgruppe aussehen sollte: Für die „Schnell mal bearbeiten und zu Instagram hochladen“-Nutzer zu umfangreich, für die, die etwas mehr wollen zu teuer und die „Pro-Nutzer“ arbeiten doch eher noch am Desktop.

Daher ist das Preislabel ein wenig Schade, denn Videoleap ist wie auch Photofox eine absolut starke App. Vielleicht wäre ein Lightricks-Bundle für 19,99 Euro im Jahr eine Überlegung wert…

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