Was ZIP-Archive angeht, so benötigt man unter Mac OS X eigentlich keinen eigenständigen Entpacker, da diese Archivtypen fest ins System integriert sind. Dennoch nutze ich zum Entpacken diverser Archive das kostenlose Tool The Unarchiver, einfach, weil es bequemer ist. Archive können zum Beispiel direkt nach dem Entpacken gelöscht werden, erspart einiges an Arbeit. Was das Erstellen von ZIP-Archiven angeht, so nutze ich eigentlich nur die native Funktion über das Kontextmenü. Reicht mir persönlich. Wer jedoch etwas mehr Funktionen haben möchte, der sollte sich einmal Entropy anschauen – laut Entwicklern „the most advanced archiver for Mac„.
Vorab: Entropy kommt mit einer Vielzahl an unterstützten Formaten daher, darunter natürlich die „big player“ ZIP und RAR, aber auch 7z, TAR, ISO und etliche mehr werden angeboten. Die folgende Grafik bietet einmal eine Übersicht über die unterstützen Formate. Sämtliche Archiv-Formate können dabei gelesen und entpackt werden, die grün hinterlegten Formate können erstellt werden:
Nachdem wir die Formate einmal geklärt hätten, kommen wir einmal zu den Funktionen von Entropy. Diese sind wirklich zahlreich, und so gliedere ich die Sache mal in zwei Bereiche: Archive öffnen und entpacken und Archive erstellen. Beginnen wir einmal mit der Möglichkeit, Archive zu erstellen.
Dazu haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir öffnen Entropy und ziehen die gewünschten Dateien und Ordner in das entsprechende Fenster – hierbei haben wir den Vorteil, dass wir beim Speichern des Archivs sowohl das Format, als auch ein paar weitere Funktionen nutzen können. Über den „Save“-Button können wir ein beliebiges Archiv erzeugen lassen, betätigen wir den DropDown-Button, so bekommen wir ein paar Presets angezeigt die wir nutzen können. Diese Presets lassen sich natürlich frei bestimmen – dazu aber später etwas mehr:
Ich gehe nun einmal davon aus, dass wir kein Preset genutzt haben, sondern einfach auf den Button „Save“ gedrückt haben und uns für ein Format und einen Namen entschieden haben. Nun bekommen wir ein kleines Popup eingeblendet, in dem wir neben der Kompressionsstärke auch ein Passwort (angeboten wird hier AES-256, AES-192, AES-128 und ZipCrypto) für das Archiv vergeben können oder dieses in mehrere Teile splitten können (braucht man das wirklich noch?^^):
Haben wir uns auch dazu entschieden, so können wir unser Archiv erstellen lassen – fertig. Eine andere Möglichkeit, Archive zu erstellen wäre über das Kontextmenü „Dienste“. Dazu markieren wir die gewünschten Dateien und Ordner im Finder und wählen dann im Kontextmenü den Punkt „Dienste“ aus – dort finden wir dann eine Reihe an Archiven vor, die wir quasi „auf die Schnelle“ erstellen lassen können:
Das also einmal dazu, nun kommen wir einmal zu der Möglichkeit, Archive öffnen und entpacken zu können, denn der ein oder andere wird es sich schon denken können: auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Standardmäßig können Archive über einen Doppelklick in Entropy geladen werden:
Hier könnt ihr nun die gewünschten Dateien einfach per Drag’n’Drop aus dem Fenster herausziehen um diese zu entpacken. Anders herum könnt ihr auch einfach weitere Dateien in das Fenster ziehen um diese dem Archiv nachträglich hinzuzufügen. Auch bietet Entropy die Möglichkeit, das Archiv zu überprüfen oder auch in ein anderes Format exportieren zu lassen. Dazu ruft ihr einfach den Punkt „File -> Export“ auf und schon bekommt man die übliche Ansicht einer Archiverstellung zu Gesicht – hatten wir ja schon.
Eine weitere Möglichkeit wäre zum Entpacken eines Archivs wäre auch wieder über das Dienste-Kontextmenü:
Die schönste Variante ist aber definitiv das sofortige Entpacken: Dazu öffnet ihr das Archiv ganz normal mit einem Doppelklick, haltet dabei allerdings die CMD-Taste gedrückt. Dieses Verhalten lässt sich in den Optionen auch umändern, sodass zum Beispiel Archive bei einem Doppelklick automatisch entpackt werden, in Kombination mit der CMD-Taste öffnet sich hingegen Entropy. Aber dazu gleich noch etwas.
Was gibt es sonst noch so in der Oberfläche? Einen Bookmark Manager. Über den Punkt „Bookmarks“ in der Menüleiste lassen sich Archive diesen hinzufügen und dank eines gut gelösten Bookmark Manager lässt sich so auch nach Archiven suchen – muss man nicht haben, ist aber definitiv ein nettes „nice to have“, gerade für all solche Nutzer, die nicht so auf Ordnung achten.
Kommen wir nun einmal zu den Einstellungen von Entropy, welche durchaus etwas umfangreicher und mächtiger sind. Hier können wir zum Beispiel einen Standard-Ordner angeben, in dem Archive entpackt werden, ebenso besagtes, automatisches Entpacken mit Hilfe der CMD-Taste und Archive können nach dem Entpacken auch automatisch gelöscht werden. Gleiches gilt natürlich auch für das Erstellen von Archiven, auch hier gibt es eine Art „Quick Save Mode“, welcher voreingestellte Settings übernimmt:
Ebenso lassen sich hier auch die oben genannten Presets, also die vorgefertigen Einstellungen, erstellen, bearbeiten und löschen. Neben einem eventuellen Standardpfad können wir eben über den Button „Settings“ auch die bekannten Einstellungen wie Kompression, Verschlüsselung und Teilung vornehmen:
Was ganz nett ist: Wir können Filter für Dateien erstellen, welche automatisch aus Archiven gelöscht werden sollen. So kann man zum Beispiel die störenden .DS_Store-Dateien von OS X entfernen lassen, braucht sowieso kein Mensch. Zuletzt finden wir dann noch die Möglichkeit vor, bestimmte Dateitypen mit Entropy verknüpfen zu können und auch ein paar erweiterte Optionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Entropy nach dem Schließen des letzten Fensters komplett beenden zu können:
Das also einmal ein kleiner Überblick über Entropy. Die Entwickler bezeichnen den Entpacker wie erwähnt selbst als „the most advanced archiver for Mac“ – und damit haben die fucking nochmal recht. Ja, The Unarchiver oder andere Entpacker bringen’s auch, Entropy aber besitzt eine Reihe an nützlichen Funktionen, gerade was die Erstellung von Archiven betrifft.
Der Haken an der Sache: Mit rund 17 Euro im Mac App Store gehört Entropy sicherlich nicht zu den günstigsten Apps, dafür aber bekommt man eben viel geboten und das sehr schön umgesetzt. Ich persönlich bin begeistert von Entropy und auch wenn es sich banal anhört: vor allem in die Möglichkeit, zwischen Auto-Entpacken und „Öffnen in Entropy“ mittels CMD-Taste zu wechseln habe ich mich verliebt. Wer sich Entropy vor dem Kauf einmal selbst anschauen möchte: Es gibt eine 15-tägige Testversion mit allen Features – anschauen lohnt sich.
Kleiner Hinweis: Entropy gibt es übrigens nicht nur im Mac App Store, sondern auch als Download-Version. Wer sich für die Version aus dem Mac App Store entscheiden sollte (wie ich zum Beispiel), der benötigt muss für das Erstellen von Archiven im RAR-Format diesen RAR-Codec manuell herunterladen und installieren – die Download-Version erledigt dies automatisch im Hintergrund.
via aptgetupdate
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