Feedly „benachteiligt“ kleinere Seiten, wenn der Nutzer nicht bereit ist zu zahlen

Marcel Am 12.10.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:37 Minuten

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Feedly. Irgendwie eines meiner Lieblingsthemen. Erst war ich nach der Schließung des Google Reader da, dann zwischenzeitlich wieder weg, dann wieder da. Bereits bei meinem Artikel zum neuen Pro-Feature „Custom sharing“ bin ich stutzig geworden und Caschy hat das Thema auch schon aufgegriffen: Schaut man sich einmal die Liste der Pro-Features an, so fällt einem der Punkt „Speed boost: Get updates from small sites 30 minutes faster“. Auf deutsch: Kleinere Seiten mit kleineren Abo-Zahlen werden nur verzögert ausgeliefert, sofern der Nutzer selbst nicht für einen Pro-Zugang zu Feedly bezahlt.

Wohlgemerkt: Der Nutzer muss zahlen, damit auch kleinere Seiten schneller abgerufen werden. Ich habe den Eindruck schon vor rund zwei Monaten erwähnt, scheinbar stimmte meine Vermutung doch. Auf Nachfrage, wie genau man „kleine Seiten“ definiert, bekam ich seitens den Feedly-Machern nur die folgende Aussage:

„Small“ based on the number of subscribers.

If a page has a lot of subscribers, we refresh it every 30 minutes.
Other pages get refreshed every hours or every 2 hours.

If you are a pro user, all your sources get refreshed every 30 minutes.

Also note that feedly has real-time connections with 7 millions sites. For those, things get refreshed in real time.

Heißt also: Es gibt drei unterschiedliche Seitentypen für die Betreiber. Kleine Seiten, welche lediglich jede Stunde bis zwei Stunden aktualisiert werden. Seiten mit zahlreicheren Abonnenten werden alle 30 Minuten abgerufen. Und dann gibt es auch noch Seiten mit einer „Echtzeit-Verbindung“, welche in Echtzeit abgerufen werden. Eine weitere Nachfrage, um welche Abo-Zahlen es sich dabei handelt und wie diese „Echtzeit-Verbindung“ zustande kommt (ich würde vermuten, es handelt sich dabei um jene Seiten, welche von Feedly gefeatured werden), wurde bislang noch nicht beantwortet. Sollte hier noch etwas folgen, werde ich den Artikel aktualisieren.

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Dennoch bleibt ein übler Nachgeschmack. Nicht, dass ich mich an dem „Ich muss der erste sein“-Run beteiligen würde, vielmehr geht es mir darum, dass kleinere Seiten in irgendwelcher Form auch immer benachteiligt werden und den Betreibern der Seiten keine Möglichkeit an die Hand gegeben wird, dies zu korrigieren. Verzögerter Abruf okay, ist eine Entscheidung der Feedly-Betreiber. Dann aber sollte man den Seitenbetreibern ebenfalls die Möglichkeit einräumen, ihre Seiten beziehungsweise Feeds ebenfalls im 30-Minuten-Rhythmus aktualisieren zu lassen und dafür zur Kasse bitten – immerhin sind sie die Contentproduzenten und wollen ihre Inhalte (manche so schnell wie möglich) verteilen. Aber den Nutzer für diese Beschränkung zahlen lassen? Dumme Idee.

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2 Kommentare vorhanden

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Ich war auch kurzzeitig bei Feedly und habe recht schnell gemerkt dass irgendwas mit der Auslieferung nicht stimmt.
Damals ist mir das nicht so genau aufgefallen dass immer die kleineren hinten waren, aber es war alles in einer völlig falschen Reihenfolge.
Und wenn ich mich recht erinnere waren Cashy’s Artikel immer ratzfatz da, deine und die von anderen kleineren Blogs nicht.
Ein Unding.
Ich fände es auch mindestens genau so schlimm wie jetzt wenn die Webmaster dafür zahlen müssen, dass ihre Feeds schneller ausgeliefert werden.
Wenn alle Feeds 30 Minuten Verzögerung hätten wäre ich noch einverstanden, aber die kleinen einfach zu benachteiligen?
Das ist ja fast so wie mit der Telekom und Spotify.

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