Fast alle großen Anbieter von Z-Wave-Zentralen bieten inzwischen einen Skill für Amazon Alexa an, auch Google Assistant (aka Home) ist inzwischen auf dem aufsteigenden Ast. „Alexa, schalte Licht im Wohnzimmer an“, „Alexa, setze Heizung im Schlafzimmer auf 22 Grad“ – dank Sprachsteuerung können auch die Faulsten ihrer Art ohne Kalorienverbrauch Geräte schalten. Doch die Sprachsteuerung macht die Bedienung von Leuchten, Szenen und Co. über einen Schalter noch lange nicht obsolet: Immerhin die einfachste und auch die schnellste Form der Bedienung. Beispiel? Möchte ich das Licht in der Küche anmachen, vergehen mit Alexa ein paar Sekunden (Sprachbefehl + Alexa-Verarbeitung + Empfand durch die Zentrale und Umsetzung). Mit einem Schalter habe ich binnen eines Augenblickes Licht. Ein klassischerer Schalter macht also überall dort Sinn, wo es einfach und schnell gehen muss.
Der geneigte Nutzer findet nun bereits einige Z-Wave-Schalter vor, die sich teils an klassische Lichtschalter orientieren oder etwas ausgefallener daherkommen. Wie zum Beispiel „The Button“ aus dem Hause Fibaro. Ein kleiner Taster, der sich an den typischen Notfall- beziehungsweise Panikknöpfen orientiert, vor allem in der roten Variante. Als mir „The Button“ das erste Mal untergekommen ist, wusste ich nicht so recht, wo ich den Taster einordnen sollte: Als praktisches Hilfsmittel im Smart Home oder doch eher als reines Spielzeug? Die angeschlagenen 40-50 Euro taten ihr übriges, sodass ich eher dazu neigte, den Panikbutton als Spielzeug-Gadget abzutun. Dies änderte sich aber vor kurzem, als ich mein homee-System mal wieder ein wenig ausgebaut habe und auf der Suche nach einem simplen Taster war.
Erst einmal: Der Taster fällt mit einem Durchmesser von 46 Millimetern und einer Höhe von 34 Millimetern kleiner aus als erwartet (immerhin beherbergt er noch eine eine ER14250-Batterie). Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Ring, welcher an die Wand geschraubt oder geklebt werden kann und an dem sich der eigentliche Taster befestigen lässt. Meckern darf man aber bei der Verarbeitung: Dass Fibaro seinem „The Button“ nur Kunststoff spendiert hat ist noch in Ordnung, ansonsten besitzt die Fibaro-Produktion aber eine recht hohe Toleranzgrenze. Es klappert hier, es klappert da. Vor allem beim Betätigen des Buttons hat man nicht das Gefühl, einen Schalter für knapp 50 Euro zu drücken. Zwar wird ein Drücken zuverlässig erkannt, der Druckpunkt ist aber recht schwammig, hinzu kommt ein minderwertiges, Plastik-typisches Knacksen. Fibaro hätte gerne eine etwas höhere Qualität ins Auge fassen dürfen.
Das Einbinden des Buttons ist schnell und einfach erledigt, wobei es natürlich immer auf die von euch verwendete Z-Wave-Zentrale ankommt. Grundsätzlich müsst ihr zunächst den Einlernprozess starten und durch sechsmaliges Betätigen des Schalters diesen inkludieren. Klappte im Falle von homee problemlos, darüber hinaus wird „The Button“ auch von Vera, FHEM und natürlich dem eigenen Fibaro-System unterstützt – das Devolo Home Control soll den Taster wohl nur bedingt unterstützen. Aber wie so oft: Nicht jede Zentrale unterstützt alle Features eines Gerätes, Z-Wave-Standard hin oder her. Beispielsweise bieten homee und Vera lediglich einen 1fach bis 5fach Druck, während das Fibaro-System (und mit Bastelei wohl auch FHEM) auch ein Gedrückthalten des Tasters erkennt und Aktionen wahlweise beim Drücken oder Loslassen des Tasters ausführen kann. Daher: Macht euch vorher schlau ob euer System „The Button“ unterstützt.
Was man mit einem Schalter machen kann, sollte ja hinlänglich bekannt sein. Dennoch besitzt der Figaro-Button durch seine markante Form und gerade weil er so simpel ist einen Mehrwert. Ich würde ihn nun nicht als Ersatz für die Lichtschalter in Betracht ziehen, vielmehr kommt er an „strategischen Punkten“ zum Einsatz. So habe ich einen Taster an der Außenseite der Wohnungstür angebracht um beim Verlassen der Wohnung schnell den Alarm einschalten zu können (Ausschalten wäre unzweckmäßig ;-)). Oder einen Schalter an der Schlafzimmertüre, mit dem ich mit einem Tastendruck flott den Nachtmodus ein- und ausschalten kann. Dadurch, dass das Teil so einfach gestrickt ist, kommt er auch für Kinder oder pflegebedürftige Personen in der Familie in Frage – je nach Anwendungszweck auch als klassischer Panikbutton.
Wie man sieht: es gibt durchaus Szenarien, in denen ein so einfaches Z-Wave-Gadget seine Daseinsberechtigung hat. Übrigens muss man sich nicht mit dem roten Taster zufrieden geben, denn Fibaro hat mit Weiß, Schwarz, Gelb, Blau, Grün, Braun und Orange auch noch sieben weitere Farben im Angebot – gerade die Kombination aus einem grünen und roten Button lädt zu weiteren Anwendungsideen ein. Der Preis fällt mit etwa 40 bis 50 Euro zwar wie erwähnt aufgrund der nicht ganz optimalen Verarbeitung etwas teuer aus, dafür gibt es aber auch nur wenig vergleichbare Produkte auf dem Markt. Trotzdem möchte ich die „verbauten“ Buttons nicht mehr missen – die Dame des Hauses übrigens erst recht nicht. Und noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: „The Button“ gibt es nicht nur für Z-Wave, sondern inzwischen auch für Apple HomeKit.
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