Flippy für iOS: Lernkarten-App für Schule und Uni nach dem Leitner-System

Marcel Am 19.08.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:43 Minuten

Vielerorts haben an den Unis und Hochschulen die Klausurphase des Sommersemesters begonnen oder sind schon mittendrin. Für dieses Semester dürfte der folgende Tipp zu spät kommen, wobei man natürlich sagen muss, dass es auch vor 2-3 Wochen schon für gefestigtes Wissen zu spät wäre. Andererseits ist Bulimielernen ja in Mode – und manchmal auch mit Erfolg gekrönt… Nicht immer dreht es sich bei Schul- und Studienwissen ums Verständnis und den Transfer des Gelernten, in niedrigeren Semestern steht oftmals das stumpfe Auswendiglernen im Vordergrund. Hierzu gibt es verschiedene Methoden, ich bin mit den klassischen Lernkarten (im englischen als Flashcards bezeichnet) am besten gefahren.

Diese habe ich aber natürlich nicht auf Todholz gebracht, sondern habe ihre digitale Fortfahren genutzt. Fragen und Antworten sind schneller eingetippt, das Handy hat man immer dabei und dank eines Algorithmus spart man sich das sehr umständliche Einsortieren in Kategorien wie „Gelernte Karten“, „Fast gelernt“ und „Schwierig“. Lernkarten-Apps finden sich so einige im App Store, ich persönlich habe die App Kartenheld bevorzugt, die bis heute mehr oder weniger regelmäßig aktualisiert wird. Jüngst bin ich nun auf eine weitere empfehlenswerte App namens Flippy gestoßen. Entwickler ist Kevin Reutter, der sich in der Vergangenheit bereits mit der gelungenen Aufgabenverwaltung Planny einen Namen machen konnte.

Rein optisch ist diese Verwandschrift zwischen den beiden Apps auch unverkennbar, denn auch Flippy präsentiert sich optisch sehr nah an den jüngeren Apple-Apps wie Apple Music, Health und Co. In ihrer Kernfunktion könnt ihr in der App verschiedene Themengebiete (hier Lernstapel genannt) erstellen und diese mit Fragen und Antworten füllen – neben Texten sind auch Bilder und Skizzen möglich. Wer keine Lust hast, hunderte Karten in der App abzutippen, der kann auch am Rechner eine Excel-Datei erstellen und diese in Flippy importieren; außerdem ist auch der Export von Stapeln möglich um diese mit anderen zu teilen. Die hinterlegten Karten können dann zufällig oder in ihrer festen Reihenfolge nacheinander abgefragt werden – eben so, wie man es vom Lernkarten-Prinzip kennt.

Der Algorithmus zur Berechnung eures Lernfortschritts basiert auf dem Leitner-System,  welches auf den besagten drei Fächern basiert. Zu Beginn befinden sich alle Karten in Fach 1 – bei jeder richtigen Antwort wandert sie ein Fach weiter, bei einer falschen Antwort wandert sie ein Fach zurück. Die Karten aus Fach 1 werden täglich wiederholt, jene aus Fach 2 jeden zweiten Tag und die Karten in Fach 3 jeden vierten. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass schwierige Karten höher priorisiert und damit häufiger wiederholt werden – ohne aber den Fehler zu machen, bereits gelernte Karten aus Fach 3 zu vergessen. Flippy generiert euch eure zu lernenden Lernstapel anhand dieses Algorithmus automatisch und erinnert euch zu gegebener Zeit auch daran, Karten erneut zu wiederholen.

Wie auch bei Planny besitzt auch Flippy umfangreiche Statistiken über eure Lernfortschritte und weil Lernen nur selten wirklich Spaß macht, gibt es auch noch ein paar Gamification-Gimmicks an Bord und ihr könnt ihre Fortschritte mit anderen Nutzern teilen. Ganz witzig ist auch das auf dem ARKit basierende Eye-Tracking, um Ablenkung während des Trainings zu vermeiden: Sobald ihr zu lange vom Gerät wegschaut, erhaltet ihr eine Warnmeldung. Außerdem ist ein iCloud-Sync implementiert, mit dem sich eure Stapel, Karten und Lernfortschritte zwischen verschiedenen iOS-Systemen synchroneren lassen. Zu guter Letzt könnt ihr auch einen Siri-Kurzbefehl zum Lernen erstellen.

Grundsätzlich lässt sich die Lernkarten-App kostenfrei nutzen, allerdings lassen sich dann nur zwei Stapel anlegen und man muss auf intelligente Benachrichtigungen sowie den iCloud-Sync verzichten. Dies gibt es nur in der Premium-Version, deren Preise sich wie folgt gestalten: 2,99€ für 3 Monate, 4,99€ für ein Jahr oder einmalig 19,99€. Auch wenn man Abos nicht mag: Die Preise finde ich absolut fair und als Student kann man die Kosten steuerlich sicherlich als Verlustvortrag geltend machen. Außerdem betont der Entwickler, dass die Entwicklung natürlich weitergeht und er noch einige Features in der Hinterhand hat – und mit macOS Catalina dürfte dann auch eine Mac-Portierung der iPad-App folgen.

‎Flippy 2 - Smarte Karteikarten
‎Flippy 2 - Smarte Karteikarten
Entwickler: Kevin Reutter
Preis: Kostenlos+
  • ‎Flippy 2 - Smarte Karteikarten Screenshot
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