Free-2-Play aka Freemium: Bei Nutzern verhasst, bei Entwicklern beliebt

Marcel Am 03.03.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:27 Minuten

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Immer mehr Titel setzen auf das Preismodell „Free-2-Play“ as known as „Freemium“. Das Prinzip ist eigentlich schnell erklärt: Ihr könnt das Spiel kostenlos aus den App Stores dieser Welt laden und kostenlos spielen – innerhalb des Spieles werdet ihr jedoch immer wieder an Ecken stoßen, an denen ihr die Möglichkeit bekommt, Extras gegen Echtgeld in Form von In-App-Käufen zu ergattern. Aktuell steht zum Beispiel Real Racing 3 für iOS und Android im Raume, hier hagelte es Kritik für EA Games.

Doch nicht nur auf mobilen Geräten kommt Free-2-Play zum Einsatz, Electronic Arts plant sogar, Vollpreistitel damit auszustatten. Klingt alles neu, ist es aber eigentlich nicht. Schon vor etlichen Jahren gab es etliche Browsergames wie OGame oder Die Stämme in denen man zusätzliche Features gegen Echtgeld nutzen konnte. Durch Facebook, Zynga und Farmville dann gab es nochmals einen großen Schub – bis wir eben nun an dem Punkt angelangt sind, an dem wir stehen.

Aber wieso ist das Preismodell zu unbeliebt bei den Nutzern? Zum einen weil in den App Stores ganz klar von „kostenlos“ gesprochen wird, dann aber tauchen die ersten In-App-Käufe auf und der Nutzer fühlt sich verarscht. Zum anderen liegt es auch daran, dass alle In-App-Käufe für ein Spiel zusammengerechnet, fast schon einen Vollpreistitel erhält.

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Wieso aber bietet man dann nicht einfach das Spiel als Vollpreistitel an? Einfache Antwort: Mehr Käufer. Das Spiel ist im Grunde kostenlos, also testen es mehr Leute, die Wahrscheinlichkeit eines In-App-Kaufes steigt. Zum anderen wird es gerne mal damit begründet, dass die Publisher enorme Umsatzverluste durch „unauthorisierte Kopien“ erleiden. Ob und wie hoch diese Verluste wirklich existieren, lassen wir mal offen. Fakt ist aber: PC- und Konsolentitel werden kopiert – kennt sicherlich jeder.

Fakt ist aber auch: Gerade unter Android scheint die Anzahl der Nutzer, welche sich Apps aus illegalen Quellen beschaffen, enorm zu sein. Ich erinnere nur mal an die Twitter-App Falcon Pro, welche 100.000 registrierte Nutzer vermeldete, zeitgleich aber auch nur rund 40.000 Käufe über den Play Store verweisen konnte. Unter iOS sieht es nicht ganz so heftig aus, da eben ein Jailbreak verfügbar sein muss. Nun kommen wir zu dem Punkt, dass In-App-Käufe nicht aus unseriösen Quellen stammen können, da diese immer von den Servern der Betreiber abgefragt werden. Etwas, von Google seit einiger Zeit seinen Entwicklern ebenso mit gegeben hat, auch bei App-Käufen im Allgemeinen. Hier könnte man sich also absichern – dann aber gibt es immer noch PC, Konsolen und Co.

Die Entwickler und Publisher können sich bei In-App-Käufen unter „Free-2-Play“ sicher sein, dass jene Nutzer, welche Feature XY nutzen wollen, auch wirklich dafür bezahlt haben. Klaro: Man könnte alles weiter verschärfen und optimieren, aber der „Freemium“-Stein ist nun eben ins Rollen gekommen und stoppen lässt sich dieser Brocken scheinbar kaum noch. Wer ist Schuld daran? Die Kopierer? Die Nutzer? Die Publisher? Keiner, würde ich sagen, es hat sich halt einfach in Abhängigkeit voneinander entwickelt.

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Und ich persönlich finde es nicht so tragisch. Solange sich „Free-2-Play“ nicht zu „Pay-2-Win“ entwickelt, soll heißen: Keine existenzielle Ausstattung, Waffen oder Features per In-App-Kauf. Auch ohne einen In-App-Kauf sollten alle Nutzer die gleichen Chancen besitzen… Aber ich glaube, auch das wird sich in Zukunft noch ändern – was richtig, richtig scheiße wäre. Ich hoffe nur, dass die Publisher und Entwickler wenigestens etwas „ehrlicher“ werden und ganz klar angeben, für welchen Content man zahlen muss und in wie weit es das Spielgeschehen beeinflusst. Denn sonst haben wir bald wirklich „Pay-2-Win“…

Bild via Breezi/cc

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1 Kommentare vorhanden

Ich sehe das genauso, zwar können In-App-Käufe nerven, aber man kann ein Spiel spielen und bei Bedarf sich etwas zulegen.
Die Spiele, die ich spiele, kommen auch ohne In-App-Käufe aus, das ist sehr angenehm.
Und es gibt ja Entwickler, die mit den In-App-Käufen ja inzwischen sehr gut verdienen, auch wenn an den jeweiligen Store was abgezeigt werden darf.

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