Fujitsu ScanSnap iX500: Dokumentenscanner scannt kabellos via mobilem Device (Testbericht)

Marcel Am 26.04.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:35 Minuten

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Anfang des Jahres hatte ich einmal den Dokumentenscanner ScanSnap S1500 von Fujitsu zum testen hier; ein prima Teil, wenn es darum geht einen Haufen Papier schnell und einfach in sein eigenes papierloses Büro zu bringen. Die Kombination aus Hardware und der Software, dem ScanSnap Manager, macht den Scanner zu meinem absoluten Favoriten. Nun durfte ich mir auch das aktuellste Gerät der ScanSnap-Reihe anschauen: den ScanSnap iX500. Was aber kann man an einem Gerät verbessern, mit dem man eigentlich schon absolut zufrieden ist?

Im Lieferumfang ist alles enthalten, was man so für den Betrieb benötigt: natürlich der Scanner an sich, als auch USB- und Stromkabel. Softwarepakete gibt es ebenso: neben den hauseigenen Tools wie den ScanSnap Manager und CardMinder (Windows) gibt es auch noch eine Lizenz von ABBY FineReader 5.0 und Adobe Acrobat X Standard obendrauf. Nette Sache, sofern man es benötigt. Für mich persönlich reicht der ScanSnap Manager voll und ganz aus.

Rein optisch sieht der ScanSnap iX500 dem Vorgänger aka S1500 sehr ähnlich, die Abmessungen sind nahezu identisch geblieben, lediglich die Höhe hat sich um einen Zentimeter nach oben verlagert. Was mir von der Optik her sehr gut gefällt: Im Gegensatz zum S1500 ist der iX500 vom außen durchweg matt schwarz, lediglich im Inneren und mit heruntergeklappter Frontklappe kommt dann doch wieder Klavierlack zum Vorschein. Muss das sein? Wieso nicht alles in matt, liebes PFU? Aber gut, die Frontklappe kann man zum Scannen herunterklappen, muss man aber nicht, auch gut.

Mal wieder sehr gut gelungen ist die Software in Form des ScanSnap Managers. Wobei hier „mal wieder“ der falsche Ausdruck ist, denn der ScanSnap Manager ist immer der ScanSnap Manager. Daher gibt es vom Scanverfahren her auch keinerlei Unterschiede zum S1500 oder zu anderen ScanSnap-Dokumentenscannern. Mit dem Rechner verbinden, den Manager starten, auf den Scannen-Knopf am Scanner drücken, warten, fertig. Gefühlt ist er noch ein wenig schneller geworden: im Duplexdruck (also Vorder- und Rückseite in einem Durchgang) mit automatischen Einstellungen benötigte der iX500 bei mir für ein gefülltes Fach (50 Blätter maximal) knapp zwei Minuten. Variiert natürlich ein wenig, je nachdem wie die Qualitätseinstellungen sind und ob die gescannten Dokumente direkt in ein durchsuchbares PDF umgewandelt werden sollen. Aber alles in allem ein super Arbeitstempo und das ohne Einzugsfehler oder ähnliches. Lautstärke beim Scannen? Logischerweise hörbar, ich würde aber sagen leiser als ein typischer Tintenstrahl- und Laserdrucker. Kein nerviges Geräusch, aber eben nichts für’s Schlafzimmer – aber da soll er ja auch nicht hin, wa?

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Soweit wären es also nur minimale Neuerungen am iX500 – wäre da nicht die WiFi-Fähigkeit des Scanners. Denn dieser lässt sich über das beiliegende „ScanSnap Wireless Setup Tool“ ins eigene WLAN-Netzwerk einspeisen. Also den iX500 mit dem Rechner verbunden, das Tool gestartet und siehe da: dauert keine Minute, dann ist er im heimischen WLAN.

Und was können wir nun mit der WLAN-Option anfangen? Richtig: Scannen. Leider mit einem Haken: das mobile Scannen über WLAN klappt nur mit iOS- oder Android-Geräten und der entsprechenden „ScanSnap Connect Application“. Aber auch die gestaltet sich mehr als simpel: App starten, Verbindungseinstellungen aufrufen, Scanner finden lassen, das Passwort eingeben (die letzten vier Ziffern der Seriennummer – lässt sich auf dem Rechner auch ändern), fertig.

Was hier ganz fein gelöst ist: stellt euch vor, ihr habt den Scanner via Kabel an eurem Rechner hängen und sowohl euer iPhone, als auch euer iPad mit dem iX500 verknüpft. Grundsätzlich reagiert der ScanSnap Manager (und der Scanner bei Druck auf den Scannen-Knopf) auf die USB-Verbindung, sobald ihr aber die ScanSnap-App auf eurem mobilen Gerät öffnet, reagiert der Scanner nur noch auf das Gerät. Sobald ihr die App wieder verlasst, wird wieder auf USB umgeschaltet. Gefällt mir, so erspart man sich die Entscheidung der Verknüpfung.

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Das mobile scannen geht ebenfalls in einem Rutsch und ohne Probleme, die Dokumente werden natürlich auf dem entsprechenden Gerät gespeichert, wo diese auch direkt betrachtet werden können. Alternativ dazu lässt sich das Dokument auch an diverse Apps weiterleiten und so eben auf euren Rechner oder in eure Cloud pushen oder auch als JPEG in eurem Fotoalbum speichern. Was ich schade finde: wählt man als Dateiformat PDF aus, so fehlt leider die Möglichkeit einer Texterkennung, heißt also es gibt mobil kein durchsuchbares PDF.

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Hier einmal die Verlinkungen der entsprechenden Apps für iOS und Android – und für alle Android-Nutzer eine kleine Warnung: Die App ist häßlich. Aber sowas von, ich frag mich, was die Entwickler hier geritten hat. Aktuelle Android-Designlinien? „Ach, scheiß druff.“ Sorry, aber geht mal gar nicht. Die iOS-App könnte etwas mehr bringen, aber man kann sie nutzen ohne die Augen verdrehen zu müssen.

‎ScanSnap Connect Application
‎ScanSnap Connect Application
Entwickler: PFU LIMITED
Preis: Kostenlos
ScanSnap Connect Application.
ScanSnap Connect Application.
Entwickler: PFU Limited.
Preis: Kostenlos

Tjoa und das war eben auch der ScanSnap iX500. Ich war ja schon ein riesen Fan des S1500, der iX500 legt meiner Meinung nach nochmal eine Schüppe drauf. Nicht nur, dass die matt-schwarze Optik mir richtig gut gefällt und in Sachen Arbeitsgeschwindigkeit und Texterkennung nochmals nachgelegt wurde, auch die WLAN-Funktionalität gefällt mir außerordentlich gut.

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Im Grunde fällt es mir schwer, hier ein paar negative Punkte zu nennen, auch wenn die natürlich existieren: Zum einen könnten die Apps für iOS und Android ein wenig mehr an das Niveau des Scanners angepasst, sprich verbessert, werden – Stichwort durchsuchbare PDF-Dateien und Optik. Zum anderen ist es für mich leider ein wenig unverständlich, wieso man das mobile Scannen von iOS und Android erlaubt, jedoch nicht vom Windows- oder Mac-Rechner. Ist ein generelles Problem, denn während nahezu jeder Drucker mittlerweile ins WiFi gelangen kann, sieht es bei Scannern immer noch anders aus. Aber ich habe ja die Hoffnung, dass sich hier nochmal etwas tut – denn ich würde behaupten, dass man die Tatsache durch ein Update des ScanSnap Managers sicherlich beheben könnte, sofern die Entwickler das wollen.

Aber dennoch: wer ein kleines Heimbüro besitzt und seinen ganzen Papierkram etwas entschlacken und digitalisieren möchte, der kommt meiner Meinung nach nicht um einen ScanSnap herum. Ob es nun gleich der iX500 sein muss, kommt natürlich auf die persönlichen Bedürfnisse an. Viel Papier am Tag? Ja, die Investition lohnt sich. Wenig Papier im Monat? Dann vielleicht doch eher eines der kleineren ScanSnap-Modelle? Mein Traum wäre übrigens ein kleiner ScanSnap-Scanner wie der S1100 mit integriertem WLAN und WiFi-Scanmöglichkeit direkt am Mac. Das wäre toll.

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Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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4 Kommentare vorhanden

Danke für den informativen Test! Eine Frage habe ich: Kann der ix500 auf Knopfdruck am Gerät einen bestimmten vordefinierten Scanjob ausführen? Mein hp 8600 kann wunderbar verschiedene vorher definierte Scanjobs durch one-touch am Gerät in freigegebene Netzwerkordner durchführen – nur leider lahm und manchmal mit Einzugsproblemen. Der ix500 hat keinen LAN Anschluss…

    Nein, man kann einen Scan zwar über den Button starten, dieser wird aber auf dem Gerät gestartet, mit dem der iX500 verbunden ist…

    Das verstehe ich wirklich nicht… wieso bauen die einen top Dokumentenscanner mit potentem Prozessor und 25 Seiten Duplex/min, kastrieren das Ding dann aber, indem sie die LAN Funktionalität nicht reinpacken? Wahrscheinlich Geschäftspolitik, um dem N1800 nicht das Wasser abzugraben. Sehr ärgerlich, ist für mich nur deshalb ein no-buy. Ich scanne mit dem hp 8600 sehr komfortabel ins netzwerk in verschiedene freigegebene Verzeichnisse mit einem Tastendruck. Muss die scansnap Software auf dem PC/Mac laufen, damit der ix in ein bestimmtes Verzeichnis auf dem PC/Mac scannt, oder kann er das selbständig über usb? Wenn er letzteres könnte, wär es eine Überlegung wert, ein Netzlaufwerk auf dem PC einzurichten und über den Umweg doch ins Netzwerk scannen zu können. Aber von einer Scansoftware, die zwingend auf dem Client laufen muss, will ich mich nicht abhängig machen.

    Wenn keine Software läuft, passiert auch nix. Der Scanner ist eben für Einzelplatz-Home-Office gedacht, Netzwerk gibt es dann weiter oben.

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