Aufmerksame Leser haben im Juli gelernt, dass vor rund 25 Jahren das erste Bild ins World Wide Web hochgeladen wurde. Die Geschichte darum selbst ist wenig spannend, ganz im Gegensatz zum ersten Foto, welches mit einem Handy aufgenommen wurde. Wobei auch die Geschichte rund um des ersten „Handyfotos“ ein paar skurrile Merkmale besitzt. Aufgenommen wurde es von Philippe Kahn im Jahre 1997 – in einem Kreißsaal. Als Motiv „musste“ seine gerade geborene Tochter herhalten, deren Bild er im Anschluss per Mail an rund 2.000 Kontakte versendete. Klingt also fast wie in heutiger Zeit, nur mit dem Unterschied, dass es 1997 noch keine wirklichen Handykameras gab.
Die erste Kamera wurde erst zwei Jahre später, 1999, von Toshiba in ihrem Camesse-Handy verbaut – mit rund 0,11 Megapixel und ohne Zoom oder LED-Blitz. Daten, die heute nur ein leichtes Schmunzeln hervorrufen, die Philippe Kahn zwei Jahre zuvor aber gerne gehabt hätte. Die Lösung des Software-Entwicklers: Noch auf der Entbindungsstation (es musste ja plötzlich ganz schnell gehen) lötete er kurzerhand eine Verbindung zwischen seiner Digitalkamera und seinem Mobiltelefon, nahm das Foto auf und verschickte dieses dann dank selbst entwickelter Software von seinem Handy via Mail.
Klingt fast schon zu schräg um wahr zu sein, aber oftmals sind es derart skurrile Geschehnisse, die prägend für die Zukunft sind. Nichts umsonst kürte das Time Magazin im letzten Jahr das Bild von Kahns Tochter zu den 100 einflussreichsten Bildern aller Zeiten. Nicht nur der Vater der Fotohandys, sondern irgendwie auch von Netzwerken wie Instagram und Snapchat. Die Content-Schmiede Conscious Minds hat sich dieser Geschichte rund um des ersten Handyfotos angenommen und einen hochwertig produzierten Kurzfilm an den Start gebracht, den ihr euch unbedingt einmal anschauen solltet.
(Bild-)Quellen Time Magazin
Schreibe den ersten Kommentar