Gmail: Neues Design und neue Funktionen offiziell vorgestellt

Marcel Am 25.04.2018 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:30 Minuten

Die zahlreichen Leaks haben es bereits angekündigt: Google wird seinem Mail-Klassiker Gmail ein neues Design und neue Funktionen spendieren, die sich von interessierten Nutzern bereits jetzt ausprobieren lassen.

Gmail kann man fast schon als Klassiker bezeichnen, immerhin ist der kostenlose Mail-Dienst eines der ältesten Google-Dienste und sicherlich neben der Suchmaschine selbst auch einer der am häufigsten genutzten Dienste. Meinem Gefühl nach hat Google mit Gmail das „E-Mailing im Browser“ wirklich salonfähig gemacht – wenn man mal die Webmail-Knollen wie GMX und Web.de außer acht lässt. Inzwischen schreiben wir aber das Jahr 2018 und die Weboberfläche von Gmail sieht bis jetzt noch recht altbacken aus, immerhin ist es rund fünf Jahre her, dass Google am Design etwas mehr Hand angelegt hat. Nun aber ist es soweit, denn nach etlichen Leaks hat Google das „neue Gmail“ ganz offiziell angekündigt – neben einem überarbeiteten Design gibt es auch ein paar neue Funktionen, bei denen man sich klar an Inbox orientiert hat.

Der bisherige Aufbau des Webmailers ist dabei weitestgehend identisch geblieben, wirkt aber deutlich frischer. Man hat der Oberfläche etwas mehr Whitespace spendiert, ein wenig mehr Farbe hineingebracht und ein paar Textbuttons durch Icons ersetzt. In der Mail-Übersicht im Posteingang können jetzt Anhänge angezeigt und angeklickt werden, ohne den gesamten Mail-Verlauf öffnen zu müssen. Außerdem könnt ihr mit der Maus über Mails fahren um etwa eine Einladung zu einem Meeting zu beantworten, eine E-Mail zu archivieren oder auch aufzuschieben. Letzteres ist die bekannte Snooze-Funktion, die Google nun auch nativ in Gmail integriert hat. Ebenfalls ein Teil des Redesigns ist eine neue Seitenleiste, die rege genutzte Anwendungen der G Suite direkt in die Web-Oberfläche bringt. Dazu gehören beispielsweise Google Tasks, Google Keep und der Google Kalender – in den kommenden Monaten sollen aber weitere Dienste der G-Suite wie z.B. Google Docs, Tabellen und Präsentationen integriert werden. Außerdem lassen sich auch Gmail-Add-ons (z.B. Business-Apps von Drittanbietern) einbinden.

Interessant ist der neuer „Vertraulich“-Modus, mit dem sich sensible Inhalte schützen lassen. So lassen sich E-Mails mit einem Ablaufdatum versehen oder zuvor gesendete Nachrichten zu widerrufen. Auch kann für die Anzeige einer E-Mail eine zusätzliche Authentifizierung per SMS als erforderlich eingestellt werden, sodass ein Dritter keinen Zugriff auf die enthaltenen Daten und Informationen bekommt, auch wenn dieser das Mail-Konto des Empfängers gehackt hat. Dank weiterer IRM-Steuerelemente (Information Rights Management) lässt sich genauer definieren, was der Empfänger mit der Mail anstellen darf – auf Wunsch lassen sich die Optionen Weiterleiten, Kopieren, Herunterladen oder Drucken von Nachrichten zu deaktivieren. Plottwist: Dürfte natürlich nur innerhalb der Gmail-Oberfläche funktionieren, also von Gmail zu Gmail.

Bereits im letzten Jahr hat Google „intelligente Antworten“ in den mobilen Apps eingeführt. Laut Google mit Erfolg, denn bereits jetzt sollen mehr als 10 Prozent der E-Mail-Antworten auf dem Smartphone mittels intelligenter Antwortvorschläge durchgeführt werden. Hierbei wird der Inhalt einer empfangenen Mail analysiert, im Anschluss bekommt der Nutzer drei (an den Sprachstil angepasste) Antwortvorschläge angezeigt. Diese können dann ausgewählt und noch bearbeitet oder erweitert werden – bei kleineren Dingen recht praktisch. Mit dem neuen Gmail werden die „intelligenten Antworten“ auch in der Web-Oberfläche von Gmail integriert. Das aber ist nicht die einzige KI-gestützte Funktion, denn es gibt auch noch die automatischen Erinnerungen, die euch selbstständig an nicht beachtete Nachrichten erinnert.

Wer seine Mails im Browser auch gerne offline bearbeiten möchte – zum Beispiel im Zug oder dem Flieger – der kann dies nun machen. Die neuen, nativen Offline-Funktionen ermöglichen das Suchen, Schreiben, Antworten, Löschen oder Archivieren von Nachrichten, die bis zu 90 Tage alt sind. Der einzige Unterschied zum Online-Modus: Die Änderungen werden logischerweise erst dann auf dem Server verarbeitet, wenn euer Notebook wieder eine Verbindung zum Internet besitzt. Des Weiteren hat Google auch die Sicherheitswarnungen in Gmail neu gestaltet. Diese sind nun deutlich auffälliger und vor allem auch einfacher zu verstehen. Der Nutzer bekommt nicht mehr nur eine stupide Warnung angezeigt die ihn unter Umständen nicht weiterbringt, sondern überarbeitete Texte und gleichzeitig auch einen klaren Aufruf zum Handeln mit der entsprechenden Option, beispielsweise die Mail direkt zu löschen. Diese Warnungen sollen gemäß Google dabei helfen, potenziell gefährliche E-Mails noch besser zu identifizieren.

Insgesamt wirkt die Vorstellung sehr rund, gerade die intelligenten Antworten, die Snooze-Funktion und die modernisierte Oberfläche dürfte nicht gerade dafür sorgen, dass Gmail im Web unbeliebter wird. Die Änderungen sollen in den kommenden Wochen ausgerollt werden, müssen zunächst aber manuell aktiviert werden. Dies geschieht über die Einstellungen (das Zahnrad oben rechts) und die dort vorhandene Option „Probiere das neue Gmail“. Wer später wieder umsteigen möchte, kann an gleicher Stelle „Zurück zum klassischen Gmail“ wählen – langfristig dürfte es aber sicherlich keine Wahlmöglichkeit geben. Interessant ist, was Google noch mit oder für Inbox plant. Rein vom Gefühl her dürfte Inbox nur noch wenig Mehrwerte mitbringen – immerhin hat Google viel von den kleinen Inbox-USPs in Gmail integriert…

Quelle Google

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