Hazel für den Mac: Automatisiertes Dateimanagement mit Regeln und Filtern

Marcel Am 10.10.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:28 Minuten

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Hui, da bin ich letztens doch mal wieder auf eine sehr feine Software für den Mac gestoßen, die sich auf meinem Mac nach einer Hand voll Tagen bereits als klares „must have“ herauskristallisieren konnte: Die Rede ist von Hazel. Für den ein oder anderen sicherlich schon eine „alte Nummer“, mir persönlich war das Tool bislang aber noch nicht bekannt und so möchte ich euch an dieser Stelle einmal einen kurzen Überblick über das Mac-Tool geben. Was also macht Hazel? Im Grunde nichts anderes, als bestimmte, von euch festgelegte Ordner zu überwachen und dann nach bestimmten Kriterien mit den dort abgelegten Dateien erstellte Aufgaben durchzuführen. Kennt man im Grunde schon vom OS-X-eigenem Automator-Tool, ist aber um einiges simpler gestrickt und wesentlich effektiver.

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Nach der Installation von Hazel bindet sich dieses als zusätzliches Preference-Pane in die Systemeinstellungen von OS X ein, von dort aus lassen sich die Einstellungsmöglichkeiten von Hazel öffnen. Bemerkung am Rande: Wer nach der Installation und dem ersten Ausführen von ein wenig aufmerksamer ist, dem wird vielleicht auch ein entsprechendes Icon in der Menüleiste von OS X auffallen, auch überwiesen lässt sich die Oberfläche von Hazel aufrufen.

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In der linken Spalte der Hazel-Oberfläche werden sämtliche Ordner aufgelistet, die Hazel überwachen soll, rechts daneben werden alle Aktionen beziehungsweise Regeln angezeigt, die wir für den links ausgewählten Ordner angelegt haben. Diese Regeln können nahezu sämtliche Dateiinformationen abfragen, wie zum Beispiel den Dateinamen, das Erstelldatum und Datum der letzten Modifizierung, die Größe der Datei, den Dateityp und die Dateiendung, die Quell-URL bei heruntergeladenen Dateien, die aktuelle Zeit und so weiter und so fort. Der Umfang lässt sich fast schon als riesig bezeichnen. Zu jeder dieser Eigenschaften lässt sich definieren, ob ein bestimmter Begriff zum Beispiel enthalten sein muss, nicht enthalten sein darf, sich am Anfang oder Ende befinden muss und so weiter.

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Natürlich lassen sich auch mehrere Regeln und Bedingungen angeben, wahlweise müssen dann alle Angaben übereinstimmen oder nur eine einzelne. Hört sich kompliziert an, hat man den Dreh aber einmal raus, geht es locker von der Hand. Trotz der möglichen Komplexität der Filter ist das Anlegen eigentlich recht simpel, kennt der ein oder andere vielleicht schon von Smart Folders aus OS X und iTunes. Interessant wird es dann, wenn es darum geht zu bestimmen was mit den getriggerten Dateien geschehen soll. Hier haben wir nicht nur die Möglichkeit, Dateien schlicht verschieben, kopieren oder umbenennen zu können – nein, auch hierzu bietet Hazel eine recht breite Auswahlmöglichkeit an durchzuführenden Aktionen.

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So lassen sich Dateien anhand bestimmter Variablen auch automatisch in Unterordner einsortieren oder in einen anderen Ordner synchronisieren (Datei bleibt in beiden Ordnern gleich, recht simple Backup-Lösung), wobei Hazel auch (S)FTP-Server unterstützt. Darüber hinaus werden auch ein paar Dateiaktionen von OS X unterstützt, zum Beispiel das Markieren oder Kommentieren von Dateien, ebenso wie ein archivieren oder entpacken. Zu guter Letzt lassen sich auch Aliase (de facto Verknüpfungen) erstellen, Musik- und Bild-Dateien in iTunes, iPhone oder Aperture importieren und vieles mehr. Für Pro-Nutzer dürfte sicherlich auch noch die Unterstützung für AppleScript, Automator Workflows und Shell Scripts interessant sein und dank der Option, auch weitere Regeln anderer Ordner anwenden zu können, lässt sich die Komplexität nochmals erweitern.

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Wie man wohl ganz gut sehen und erahnen kann, sind eurer Phantasie fast keinerlei Grenzen gesetzt, Hazel kann (sicherlich mit Ausnahmen) fast alle gängigen Dateioperationen durchführen. MP3-Dateien automatisch in eine iTunes-Playlist importieren? Alte Dateien löschen? Neue Dateien markieren? Screenshots in einen extra Ordner verschieben? Rechnungen in den Dokumenten-Ordner verschieben? Nichts ist unmöglich … Hazel. Oder so ähnlich würde es lauten, wenn es sich bei Hazel um eine japanische Entwicklung handelt würde. Es würde nichts bringen, eine Auflistung mit verschiedenen Aufgaben zu erstellen, da die Möglichkeiten eben wirklich unbegrenzt sind und wirklich vom Use Case abhängen.

Aber nicht nur bezüglich Ordner und Dateien kann Hazel umgehen, auch für den Papierkorb gibt es die ein oder andere praktische Funktion. So kann man zum Beispiel Dateien im Papierkorb automatisch löschen, sofern diese länger als eine Stunde dort liegen, außerdem kann man den Papierkorb automatisch leeren lassen, sobald eine bestimmte Größe erreicht ist oder der freie Speicherplatz eine festgelegte Grenze unterschreitet.

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Quick and dirty: Hazel ist schlicht ein tolles Stück Software, für mich gehört das Tool inzwischen zu den absoluten „must haves“ auf dem Mac, auch wenn ich mich erst einmal noch ein wenig an die automatische Aufgabenbewältigung herantasten muss. ;) Aber: So toll das Tool auch ist, so gibt es natürlich auch einen kleinen Haken. Genauer gesagt in Form des Preises, denn Hazel kostet in der Vollversion runde 28 US-Dollar, was zum jetzigen Zeitpunkt etwa 21 Euro entspricht. Wer Hazel zuvor lieber einmal ausprobieren möchte, der bekommt glücklicherweise eine 14-tägige Testversion, die bis auf die Beschränkung auf zwei Wochen ansonsten keinerlei Einschränkungen aufweist und sich in vollem Umfang nutzen lässt. Von mir jedenfalls gibt es einen klaren Daumen nach oben! Nice.

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