„if you never answered x“: Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Vermissten via Benachrichtigungen

Wochenende, da passt ein Film doch gut in den Zeitplan, oder? Ist ja auch nur ein ganz kurzer. Gut sechs Minuten spielt der Kurzfilm aus der Feder von Daniel McKee von der Lebensuhr – und damit wäre dann auch schon irgendwie der Bogen zum Filmthema gespannt. In „if you never answered x“ ist das Smartphone der einzige Hauptdarsteller – oder doch eher der Besitzer? Dieser gilt als vermisst, was die Welt um ihn herum jedoch nicht davon abhält, die gewohnten Kreise zu ziehen. Erzählt wird sie nur anhand von Push-Benachrichtigungen, die nach dem Verschwinden auf dem Smartphone eintrudeln. Da wären die nach einiger Zeit immer sorgenvoller werdenden Nachrichten und Anrufe der Mutter, Nachfragen von Freunden, Suchanfragen auf Facebook und diversen weiteren App-Notifications.

A short film following the activity of a missing persons phone. ‚if you never answered x‘ explores themes of communication, connectivity and loss in the 21st century through the prism of notifications appearing on a phone screen.Daniel McKee

Klingt nach recht trockenen Stoff auf dem sich eigentlich nicht viel machen lässt, ist aber doch irgendwie sehr packend im Suspense-Stil erzählt. Und zumindest im ersten Moment danach hinterlassen die sechs Minuten irgendwie doch ein ziemlich beklemmendes Gefühl. Ich mag es mir kaum ausmalen, derart in Unwissenheit über den Verbleib einer nahestehenden Person zu stecken – was leider nicht so selten vorkommt. So gleich sich dank der nahezu jederzeit vorhandenen Konnektivität in Notfällen neue Hilfsmöglichkeiten aufgetan haben. Ist diese Person aber unauffindbar und bewusstlos oder nicht mehr am Leben, bleibt nur noch der Verlauf an eingegangenen Nachrichten…