LG G4 im Test: Geile Kamera, gelungene Leder-Rückseite – ein tolles Smartphone

Marcel Am 10.10.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 11:49 Minuten
lg-g4-8

Bereits Ende April 2015 haben die Jungs und Mädels von LG ihr aktuelles Flagschiff in Form des LG G4 vorgestellt, welches nun auch schon einige Wochen beziehungsweise Monate hierzulande zu haben ist. In den letzten Wochen konnte ich die Variante mit hellbraunem Leder-Backcover nun auch – dank einer Leihstellung von LG – selbst auf Herz und Nieren ausprobieren. Ich glaube ich verrate vorab nicht zuviel, wenn ich sage, dass man mit den G4 eines der besten Android-Smartphones im Portfolio hat – kein Zufall, denn auch das LG G2 und das G3 waren absolut top. Das Warum und Wieso und ein paar weitere Eindruck und Meinungen könnt ihr den nun folgenden Zeilen entnehmen – viel Spaß.

lg-g4-22

Technische Daten und Lieferumfang

Fangen wir einmal, der Vollständigkeit halber, mit den technischen Daten und dem Lieferumfang des LG G4 an. Zu letzterem lässt sich eigentlich nicht viel sagen, denn dieser dürfte inzwischen nahezu standardisiert sein: Das Gerät selbst, Kopfhörer, ein Netzteil mitsamt Micro-USB-Kabel und den üblichen Kram an Beschreibungen und Beilagen. Einziger kleiner Unterschied: Bei der Leder-Variante hat LG zugleich auch noch ein Austauschcover aus Kunststoff beigelegt.

Die technischen Daten spielen ganz oben mit, lediglich einen Fingerabdrucksensor wird der ein oder andere vielleicht vermissen – aber solange Android diese noch nicht von Haus aus unterstützt, empfinde ich Hersteller-eigene Lösungen eher als suboptimal, wenn auch funktionell.

  • Display: 5,5 Zoll IPS-Display mit 1.440 x 2.560 Pixel, 538 ppi, Gorilla Glass
  • CPU: Qualcomm Snapdragon 808 Hexacore (4 x 1,44 GHz, 2 x 1,82 GHz)
  • Arbeits­speicher: 3 GB RAM
  • Interner Speicher: 32 GB, mittels MicroSD-Karte erweiterbar (maximal 128 GB)
  • Haupt­kamera: 16 Megapixel, optischer Bildstabilisator, Laser-Autofokus
  • Front­kamera: 5 Megapixel
  • Konnek­tivität: USB 2.0, Bluetooth 4.1, NFC, LTE; WiFi 802.11 a/b/g/n/ac
  • Ortung: GPS, AGPS
  • Sensoren: Beschleu­ni­gungs­sensor, Näherungs­sensor, Kompass, Umgebungslichtsensor, Color Spectrum Sensor für bessere Farberkennung bei Fotos
  • Farben: Kunststoff: Grau, Weiß, Gold, Leder: Schwarz, Braun, Rot
  • Akku: 3.000 mAh, wechselbar
  • Anschlüsse: 3,5mm Klinken­an­schluss, MicroUSB
  • Abmes­sungen: 148,9 x 76,5 x 9,8 Millimeter
  • Gewicht: 155 Gramm

lg-g4-1

Erschei­nungsbild & Haptik

Beim ersten Auspacken gibt es direkt eine kleine Überraschung: Zwar bringt das LG G4 eine Displaydiagonale von 5,5 Zoll mit sich, dennoch ist es mit seinen 148,9 mal 76,1 mal 9,8 Millimetern kompakter als vergleichbare Geräte: Rund 72,5 Prozent der Vorderseite nutzt LG für das IPS-Display. Gibt eine Hand voll Geräte, die noch mehr auf die Messwarte bringen, aber eben auch noch mehr Geräte, die ein geringeres Verhältnis aufweisen. Ansonsten reiht sich das G4, was die Vorderseite angeht, in den inzwischen typischen Minimalismus ein: Hörmuschel für’s Telefonieren und Frontkamera über dem Display, ein LG-Schriftzug unter dem Display, das war es dann auch.

lg-g4-2

Das Display ist übrigens leicht gekrümmt – nicht so stark, wie es beim LG G Flex und Flex 2 (und auf den Presse-Renderings ) der Fall ist, aber doch sichtbar und leicht spürbar. Laut LG soll der Effekt dafür sorgen, dass das Bild so weniger verzerrt wird, da die leichte Biegung des Displays an das menschliche Auge angepasst ist. Okay, kann sein – ich für meinen Teil merke allerdings keinen Unterschied zu Geräten ohne „Curved Design“. Trotzdem: schaut meiner Meinung nach sehr schick aus und das ist ja bei einem Smartphone auch nicht gerade unwichtig. Außerdem hat es den Vorteil, dass das Gerät nicht komplett auf dem Display aufliegt, wenn man es zum Beispiel einmal mit dem Bildschirm nach unten auf den Tisch legt.

Die Ränder des G4 sind ebenfalls sehr schmal und aufgeräumt: Unten gibt es den Kopfhörer- und Micro-USB-Anschluss, fertig. Der Grund liegt schlichtweg darin, dass das Hauptmerkmal der G-Reihe seit dem LG G2 die so genannten „Rear Keys“ auf der Rückseite darstellen: So findet der geneigte den Power- und die Lautstärke-Buttons nicht mehr am Rand des Gehäuses, sondern auf der Rückseite. Macht im ersten Moment einen etwas ungewohnten Eindruck, ist nach kurzer Eingewöhnung aber absolut gelungen, bin ich schon seit dem besagten G2 ein absoluter Fan von. Hat man nicht gerade sehr kleine Hände und kurze Finger, liegen die Zeigefinger eigentlich immer an der richtigen Stelle.

lg-g4-29

Im Falle des G4 ist die Rückseite aber nicht nur aufgrund der Rear Keys ein absoluter Hingucker, sondern vor allem die (optional) erhältlichen Leder-Backcover. Kosten im Vergleich zur Kunststoff-only-Ausgabe des G4 zwar etwas mehr, allerdings muss ich sagen, dass ich immer zu einer Leder-Variante greifen würde. Zwar bin ich persönlich ein Fan von Aluminium oder notfalls auch Glas und mir war die Lederrückseite zuerst ein wenig suspekt – fühlt sich aber sehr geil an.

Trotz dessen, dass es sich hierbei „nur“ um ein Kunststoff-Cover handelt, welches mit einer Schicht Leder bezogen wurde. Hier wäre es toll gewesen, wenn die Lederschicht etwas dicker gewesen wäre und somit „ledertypisch“ etwas weicher, aber das wäre Jammern auf hohem Niveau, immer noch besser als eine Rückseite aus Plaste. Die Ziernähte haben zwar keine Aufgabe, fügen sich aber toll in den Look ein. Übrigens: Ja, ist Echtleder – Veganer fallen also aus der Käufergruppe heraus.

Alles in allem finde ich das LG G4 optisch sehr gelungen. Wäre sicher noch sehr geil gewesen, hätte man den Gehäuserahmen aus Aluminium gefertigt, denn hier kommt lediglich ein Kunststoffrahmen im Alu-Look daher. Sieht man davon aber einmal ab: Sehr schmuckes Gerät, das noch dazu auch sehr gut verarbeitet ist. Der Akkudeckel lässt sich zwar sehr leicht entfernen, dennoch ging das Gerät auch bei Druck kaum bis gar nicht nach. Die rückseitigen Buttons sind sauber eingesetzt und haben sehr angenehme Druckpunkte, es gibt keine Spaltmaße. Während das Design immer subjektive Geschmacksache ist, ist die Verarbeitung objektiv ohne wirkliche Kritikpunkte.

Das Display

LG ist einer der weltweit führende Displayhersteller (nicht nur) für Smartphones. Und dass die Jungs und Mädels aus Südkorea Displays herzaubern können, haben sie in der Vergangenheit auch mit eigenen Geräten bewiesen. Das LG G4 macht hier keine Ausnahme: Mit seinen 2.560 x 1.440 Pixel bringt es eine Pixeldichte von 538 ppi zum Auge – scharf genug, dass man keinerlei Pixel erkennen kann. Scharf ist scharf, sei es bei Bildern, Videos oder Schriften. Auch die Farben wirken realitätsnah und nicht so intensiv, die Blinkwinkel sind top, der Touchscreen reagiert ohne Verzögerung.

Was ich aber negativ empfunden habe, ist die Helligkeit des G4: Denn auch auf maximaler Helligkeitsstufe wurde es unter Sonneneinstrahlung nur sehr schwer ablesbar. Liegt einfach in der Natur der Sache, dies haben andere Hersteller wie Samsung, Apple oder Huawei aber schon deutlich besser hinbekommen. Sicherlich akzeptabel und es gibt etliche Geräte, deren Alblesbarkeit bei direktem Sonnenlicht noch schlechter ist – trübt aber den ansonsten tollen Gesamteindruck des Displays minimal…

Performance und Software

Erst einmal ein paar Worte zur Performance des LG G4. Der Snapdragon 808 zusammen mit den 3 GB Arbeitsspeicher versprechen ein flottes Nutzungserlebnis – und so ist es auch, das System rennt wie eine 1. Das Einschalten des Displays mitsamt der Ensperrung ist flott, Webseiten und der Wechsel zwischen Tabs funktioniert ohne Verzögerung, Apps starten unmittelbar. Top, macht Spaß. Lediglich, wenn man wirklich darauf achtet oder sehr empfindlich ist, kann man hier und da mal einen Mikro-Rukler bestaunen – leider typisch für Android, auch wenn es von Version zu Version besser wird.

Womit das G4 allerdings so seine Probleme hat, sind grafisch aufwendigere Spiele. Nicht Candy Crush, Angry Birds oder was auch immer, sondern eher „kleine Konsolen-Titel“ wie zum Beispiel Asphalt 8 oder Real Racing. Grafisch anspruchsvoll und schnell. Hierbei ist es problematisch, dass das Display vergleichsweise viele Pixel besitzt, die eben immer wieder befeuert werden wollen. Dennoch: Performance ist davon einmal abgesehen ansonsten super, in der täglichen Nutzung und mit den einschlägigen Casual Games wird man kaum Schwierigkeiten feststellen.

lg-g4-10

Das LG G4 läuft mit Android 5.1, aber ganz typisch hat LG auch hier wieder eine eigene UI in Form der LG UX 4.0 über das nackte Android geworfen. Während ich diese Aufsätze in der Vergangenheit verteufelt habe, muss ich gestehen, dass es sich wirklich gebessert hat. Zum einen sind die Geräte mit weniger (!) vorinstallierten Apps ausgestattet, zum anderen sind die Hersteller-Launcher auch optisch deutlich schicker geworden. Zwar bevorzuge ich noch immer ein nacktes Android á la Motorola oder einem Alternativ-Launcher wie der Action Launcher, ich konnte aber mit der UI des Galaxy S6 und des Huawei P8 gut leben. Und die LG UX 4.0? Ebenfalls sehr schick, würde ich sogar noch über der UI des S6 einordnen.

lg-g4-ux-4-21

Erinnert optisch stark an dem Material Design von Android 5, hat hier und da aber ein paar kleine Änderungen erfahren – und vor allem neue Features spendiert bekommen. So gibt es zum Beispiel links neben dem Homescreen das sogenannte Smart Bulletin, eine Übersicht über eure Termine, schneller Wechsel der Audio-Profile, einen Media-Player, Aktivitätsdaten und Co. Theoretisch ließen sich auch zusätzliche Anzeigen von anderen Entwicklern einblenden, wenig überraschend beschränkt sich die Auswahl aber auf weniger als eine Hand voll Erweiterungen. Kann man nutzen, anderenfalls kann man den zusätzlichen Bildschirm aber auch komplett deaktivieren. So muss das.

lg-g4-ux-4-511

Funktionell hat LG ein paar recht interessante Funktionen implementiert, allen voran den häufig gelobten Knock Code. So könnt ihr nicht nur mit einem Doppeltap das Display einschalten, sondern ihr könnt auch eine Art „Morsecode“ festlegen, mit denen ihr euer Gerät entsperren könnt. Dazu steht euch ein Raster von 2×2 Kästchen zur Verfügung, in das ihr eben nach euren vorgegebenen Muster „klopfen“ müsst. Toll: Funktioniert auch bei ausgeschaltetem Display. Mit Hilfe der Smart Settings könnt ihr automatische Einstellungen vornehmen lassen. Kommt ihr zum Beispiel nach Hause, lässt sich das WiFi aktivieren und die Lautstärke absenken, seid ihr unterwegs wird WiFi wieder deaktiviert. Oder was eben so anfällt, funktioniert auch mit Bluetooth.

lg-g4-ux-4-55

Ansonsten gibt es noch Dual-Window zur gleichzeitigen Nutzung von zwei Apps (wobei nur eine bestimmte Auswahl funktioniert), diverse Gesten, einen Infrarot-Sensor inklusive Fernbedienung-App, die untere Button-Leiste von Android lässt sich erweitern und umsortieren, es gibt eine vereinfachte Darstellung und einige Kleinigkeiten mehr. Jau, hier hat LG gute Arbeit geleistet und wer mit dem Launcher eben nicht zufrieden ist, der kann wie gewohnt seinen bevorzugten Homescreen aus dem Play Store herunterladen und installieren. Wie immer. Und zum Abschluss nun nochmal ein paar Bilder der UI und der LG-eigenen Apps:

Der Akku

Der Akku war etwas, mit dem LG vor allem beim G2 und dem G Flex ordentlich punkten konnte. Bei dem LG G3 gingen die Meinungen dann schon etwas auseinander und auch das G4 kann nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen. 3.000 mAh bringt der wechselbare Akku des G4 mit sich, im Vergleich zu Akkus anderen Geräten (wie zum Beispiel dem iPhone 6 mit seinen 1.820 mAh) klingt das erst einmal nach viel. Allerdings zieht gerade das hochauflösende Quantum Display und die immer stärker werdende Hardware ordentlich Strom, was die Sache dann auch wieder relativiert. Trotz dessen kann das LG G4 noch immer gute bis sehr gute Werte aufbieten. Nutzung ist natürlich immer unterschiedlich, ich persönlich kam eigentlich immer ohne Probleme über den Tag.

lg-g4-15

Morgens vom Ladekabel weg, Abends beziehungsweise Nachts wieder dran. Passt. Wer natürlich Non-Stop surft, Videos oder Musik aus dem Web streamt oder „ordentliche“ Spiele zockt, der wird eine deutlich niedrigere Laufzeit bekommen. Wer hingegen nur etwas surft, WhatsApp und Facebook nutzt und generell weniger mit seinem Smartphone macht, der wird sicherlich auch deutlich länger über die Runden kommen. Zahlreiche aktuelle Flagschiffe von Samsung, Apple, HTC und Co. bieten hier weniger – wieder andere wie Huawei oder Motorola mehr. Der Akku ist definitiv kein negativer Kritikpunkt, nur im Vergleich zum G2 ist hier eben keine Steigerung zu beobachten.

Die Kamera

Die Kamera des G3 wurde mit ordentlichen Lorbeeren bedacht, vor allem der damals™ neue Laser-Autofocus bekam viel Lob, schneller hat zuvor kein Smartphone ausgelöst. Mit dem G4 erwartet man da natürlich eine Steigerung, denn bekanntlich ist auch die Konkurrenz – allen voran Apple mit dem iPhone 6 (Plus) und Samsung mit dem Galaxy S6 – nachgezogen. 16 Megapixel bringt die Kamera auf das Datenblatt, inklusive 8-fachem Digitalzoom, einer f/1.8er Linse und unterstützt von einem neu entwickeltem, optischen Bildstabilisator.

Für viele Nutzer ist die Kamera inzwischen eine der wichtigsten Merkmale eines Smartphones geworden, aber wenn wir einmal ehrlich sind, reicht zumindest bei Aufnahmen am Tage fast jede Kamera der etwas hochwertigeren Geräte locker aus. Nur selten werden Bilder nicht auf dem Smartphone-Display herumgezeigt, Instagram und Facebook tun ihr übriges dazu, dass es bei Betrachtung direkt auf den Geräte-Displays kaum große Unterschiede gibt.

lg-g4-24

Dennoch kann sich das LG G4 in Sachen Kamera von anderen Smartphones nochmals etwas abheben. Nicht nur, dass die Farben und Kontraste absolut spitze sind, vor allem der besagte Auto-Focus in Kombination mit dem optischen Bildstabilisator löst unglaublich schnell aus – selbst das Galaxy S6 und das iPhone 6 kommt hier nicht heran. Für mich immer wichtig: Die Geräte müssen im Automatik-Modus Ergebnisse liefern. Zwar ließe sich mit etwas Ahnung und Lust nochmal etwas mehr aus den Kameras herausholen (auch beim G4), mir fehlt aber beides und ich denke mal, damit bin ich in einer komfortablen Mehrheit angesiedelt.

Richtig stark punkten kann das LG G4 aber unter schwierigen Bedin­gungen, also in schlecht beleuchteten Räumen, am Abend oder auch Nachts. Ich war einmal zu Ruhrort in Flammen unterwegs und habe dort mit dem G4 ein paar der Stände und das Feuerwerk geknipst. Am Ende gab es nur wenig Bilder, die wirklich heraus­ge­fallen sind. Zwar gibt es hier bei den schnellen Fahrständen logischerweise Schwie­rig­keiten, die Ergebnisse sind aber durch die Bank mehr als zufrie­den­stellend. In Sachen Low-Light-Aufnahmen ist das LG G4 mein absoluter Liebling geworden.

lg-g4-kamera-6

Noch erwäh­nenswert?

  • Das LG G4 ist trotz aller Funktionen noch immer ein Telefon und dementsprechend muss es natürlich auch telefonieren können. Und siehe da: Dank Android und entsprechender Hardware kann es das sogar. Und noch besser: Man kann euch verstehen, ihr könnt euren Gesprächspartner verstehen. Ohne Probleme. Wer hätte das denn gedacht?
  • Einen Fingerabdrucksensor sucht man am G4 vergeblich und damit ist LG einer der wenigen Hersteller. Allerdings muss man fairerweise sagen: Den Sensor könnte man lediglich zum Entsperren nutzen – und vielleicht die ein oder andere LG-App. Von Haus aus unterstützt Android erst mit Android 6.0 die Sensoren und bis das auf das Gerät kommt, wird sicher noch genug Zeit vergehen. Aber auch ohne Fingerabdrucksensor macht das Entsperren dank KnockCode Laune.
  • Der Sound des integrierten Mono-Lautsprechers ist okay – wie bei den meisten anderen Geräten auch, mit Ausnahme des HTC One natürlich. Die Lautstärke ist mehr als ausreichend, die Soundqualität ist nicht Mega-Grottig, reicht aber maximal für ruhigere Musik – wenn man denn unbedingt mit den integrierten Lautsprechern Musik hören muss…

Fazit

Fassen wir das obige einmal in wenigen Sätzen zusammen: Die Verarbeitung ist trotz des obligatorischen Kunststoffrahmens ohne Mängel, die Lederrückseite fühlt sich überraschend gut an – mit kleineren Mängeln, die einfach darauf zurückzuführen sind, dass die aufgebrachte Lederschicht gerne einen Tick dicker sein dürfte. Die rückseitig angebrachten Rear Keys sind Geschmacksache – oder viel mehr Gewohnheitssache, denn hat man sich einmal an diese gewöhnt, möchte man sie nach kurzer Zeit nicht mehr missen.

Das Display ist absolut top, wenngleich die leichte Biegung in meinen Augen keinen wirklichen Vorteil mit sich bringt, sieht man von der optischen Sache einmal ab. Die Kamera ist absolut spitze und macht vor allem unter lichtschwachen Bedingungen noch sehr gute Bilder. Kleinere Schwächen hingegen gibt es in Bezug auf die Performance – zumindest dann, wenn man häufig und gerne grafisch anspruchsvolle Games zocken möchte, anderenfalls merkt man nichts davon, dass nicht der aktuellste Prozessor verbaut ist.

Die Akkulaufzeit ist ebenfalls in Ordnung – lediglich im direkten Vergleich mit dem zwei Jahre älteren LG G2 kann man sich nicht messen, diesbezüglich ist es also ein kleiner Rückschritt, der aber auf das größere und scharf-auflösendere Display und die schnellere CPU zurückzuführen ist. Dennoch dürften die meisten Nutzer ohne größere Probleme über den Tag und unter Umständen auch noch durch die Nacht kommen – Nutzung ist halt immer sehr unterschiedlich. Verzichten muss man hingegen auf einen Fingerabdruckscanner – und auch hier glaube ich, dass dies für viele kein K.O.-Kriterium ist.

Und so hat LG mit dem G4 die erfolgreiche G-Reihe weitergesponnen und dürfte eines der derzeit besten Android-Smartphones auf dem Markt stellen. Wie erwähnt gibt es Schatten mit Luft nach oben, die positiven Merkmale (Verarbeitung, Haptik, Display, Kamera) überwiegen meiner Meinung nach aber deutlich. Betrachtet man dazu noch den aktuellen Straßenpreis von etwa 450 Euro, so gibt es in dieser Geräte-Preisklasse eigentlich keinen Grund, nicht auf das G4 zu setzen – wobei auch schon der Startpreis von 649 Euro (UVP) recht günstig angelegt war.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

Artikel teilen

Kaufempfehlung*

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe eine Antwort

⚠ Mit dem Nutzen des Kommentarbereiches erklärst du dich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.