Selbstklebende NFC-Tags sind keine Neuheit, alleine wenn man einen Blick in das Archiv von Amazon wirft, findet man solche in allen Formen und Größen in den verschiedensten Preisklassen. Im Alltag können diese durchaus praktisch sein, denn inzwischen können alle aktuelle(re)n Smartphones mit diesen Umgehen. So reicht es dann schon aus, das Handy in die Nähe des Aufklebers zu halten und auf diese Weise flott bestimmte Aktionen im Smart Home zu aktivieren. Beispiele gibt es zur Hauf und sind eigentlich nur in eurer Phantasie begrenzt – in meinem Falle aktiviert ein NFC-Tag beispielsweise die Alarmanlage, während der NFC-Tag auf (oder besser gesagt unter) dem Schreibtisch die Home-Office-Beleuchtung einschaltet. Hat man aber nicht gerade weiße oder schwarze Möbel, auf denen die Sticker nur minimal auffallen, dann schauen diese nicht gerade sonderlich schick aus. Ein Umstand, den das bayerische Unternehmen LinkDesk mit seinen Smart Tags angegangen ist und hochwertige NFC-Tags auf den Markt gebracht hat.
Diese bestehen nicht nur aus einem einfachen Sticker, sondern wirken dank Silikon deutlich hochwertiger und dürften auch im Alltag langlebiger daherkommen. Im Gegenzug sind die Smart Tags mit einer Höhe von zwei Millimetern schon deutlich höher als die günstigeren Sticker-Pendants, während die Kantenlänge rund drei Zentimeter beträgt. Farblich ist man mit zwei Paketen zugegen: Die Neutral Edition kommt mit je einem NFC-Tag in Weiß, Silber und Schwarz daher, während die Wood Edition drei verschiedene Holz-Schattierungen mitbringt. Letztere sehen tatsächlich ganz schick aus, sofern man passende Möbel besitzt. Zu guter Letzt hat man laut eigenen Angaben auch den NFC-Chip sowie die integrierte Antenne optimiert, sodass man das Smartphone nicht nur hauchdünn vor den Tag halten muss, sondern bis zu vier Zentimeter Distanz überwunden werden können – allerdings nur „Freiluftlinie“, durch eine Tischplatte hindurch gilt dies nicht.
Grundsätzlich funktionieren die Smart Tags natürlich mit jeder App, die NFC-Tags scannen kann – beispielsweise die Kurzbefehle.app von iOS. Dennoch hat man sich nicht nehmen lassen und mit der Automator-App eine eigene, kostenlose App für iOS und für Android veröffentlicht. In dieser lassen sich den Tags schnell und einfach Aktionen zuordnen. Wirkt auf den ersten Blick vor allem für iOS-Nutzer recht redundant, zumal die über die Automator-App ausgeführten Aktionen auf dem iPhone immer bestätigt werden müssen, was bei Nutzung der Kurzbefehle.app nicht notwendig ist. Der Vorteil wiederum ist dank möglicher Verknüpfung die Unterstützung für IFTTT-Befehle und Alexa-Routinen (Skill vorausgesetzt). Von diesen Dingen abgesehen, wirkt die App im Vergleich zu anderen Android-Apps aber eher rudimentär. Wichtig im Kopf zu behalten: Wie auch bei anderen NFC-Tags werden die Aktionen nur auf dem Smartphone gespeichert, nicht auf dem Tag selbst. Auf diese Weise können unterschiedliche Nutzer im Haushalt denselben NFC-Tag nutzen, dabei aber verschiedene Aktionen auslösen.
Kurzes Fazit? Jau, beim Thema Haptik spielen die LinkDesk Smart Tags tatsächlich ganz vorne mit, dafür sind sie allerdings auch merklich dicker. Die dazugehörige, aber nicht zwingend zu nutzende Automator-App für iOS und Android bringt mit der Alexa- und IFTTT-Verknüpfung zwei Dinge mit, die man so vergleichsweise selten findet – abseits dieser beiden Features gibt es aber sicherlich Apps mit mehr Möglichkeiten. Ehrlich gesagt tue ich mich schwer damit, einen wirklichen Markt für die Smart Tags zu erkennen. Für drei Tags ruft man rund 15 Euro auf, laut Adam Riese also ein Stückpreis von fünf Euro. Zum Vergleich: Ein Zehner-Paket klassischer NFC-Sticker gibt es bereits für 7 Euro und mit diesen habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Da muss der Designfaktor schon sehr schwer im Herzen wiegen, dass man den Mehrpreis auf die Ladentheke legt – und ich denke, dass die typische Nutzergruppe dann doch eher zu den günstigeren aber nicht weniger zweckmäßigen und funktionierenden Varianten greifen wird…
Schreibe den ersten Kommentar