Logitech Harmony 1100: Das „Flagschiff“ im Test

Marcel Am 17.08.2011 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:21 Minuten

Logitech Harmony 1100

Nachdem ich ja bereits die Logitech Harmony One und die Harmony 900 getestet habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass für mich die Logitech 900 die bessere Wahl ist – und ich bin noch immer mehr als zufrieden. Doch das wirkliche Flagschiff unter dem Harmonys sollte eigentlich die Harmony 1100 sein; zumindest optisch find ich das Dingen klasse. Nun habe ich einmal Gelegenheit gehabt, das Dingen im persönlichen Einsatz zu testen. Fazit? Gibt es wie immer am Ende.

Etwas zur Harmony 1100

Tjaja, die Harmony 1100. Rein optisch gefällt mir dieser „Terminal-Look“ – dazu aber im Fazit etwas mehr. Bis vor kurzem war die Harmony 1100 im Internet für etwa 400€ zu haben – bei Media Markt und Co. muss man mindestens 50€ drauflegen. Teures Geld für eine Universalfernbedienung – jedenfalls kann die 1100 bis zu 15 Geräte ersetzen – und auch eine Ladestation gibt es zum Lieferumfang.

Nett an der Harmony 1100: Wie auch die Harmony 900 kann sie Funksignale versenden. Leider keine „normalen“, sondern die geschlossenen Z-Waves (mehr dazu hier). Heißt: Ihr benötigt einen speziellen Funkwandler, der das Signal empfängt und per Infrarot weitergibt. Jedoch ist dieser – im Gegensatz zur Harmony 900 – nicht im Lieferumfang vorhanden, sondern muss extra bestellt werden.

Die Äußere Erscheinung

We bereits mehrfach erwähnt: Optisch macht sie schon etwas her. Die Oberfläche besteht aus gebürstetem, schwarzem Aluminium; die wenigen Buttons sind gummiert. Im Gesamten bringt die 1100 „stolze“ 138 x 16 x 105 mm auf das Zentimetermaß. Der Touchscreen bietet 3,5 Zoll und eine QVGA-Auflösung. Lediglich der etwas breitere, Rahmen mit schwarzem Klavierlack stört – dort gibt es dann Fingerabdrücke ohne Ende.

Die Konfiguration der Geräte und Aktionen

Die Einrichtung der Harmony 1100 erfolgt über die bekannte Harmony Remote Software. Ich werde hier gar nicht viele Worte verlieren, lest euch dazu am Besten dem Abschnitt aus dem Test der Harmony One durch. Die Art und Weise und die Funktionen sind nahezu identisch.

Ich für meinen Teil finde die Software immer noch sehr gelungen; gerade in Bezug auf die 1100 muss man sagen, dass man alle virtuellen Knöpfe so anordnen und bestimmen kann, wie man es gerne hätte.

Übrigens: Wer Senderlogos benötigt, sollte ich mal auf IconHarmony.com umschauen. Maaassig Senderlogos.

Die Aktionen in Aktion

So , genug gequatscht. Denn das wichtigste an einer Fernbedienung: Man muss sie nutzen können. Klingt logisch, wa? Wie auch bei den anderen beiden Harmonys schaltet sich die Harmony 1100 ein, sobald ihr sie in die Hand nehmt. Der Bildschirm ist schön hell durchleuchtet und reagiert schnell – das mal kurz vorab. Jedenfalls seht ihr direkt nach dem Start alle verfügbaren Aktionen:

Zuerst einmal wollen wir uns ein wenig Fernsehen schauen, über DVBT. Also aktivieren wir die Funktion und sehen direkt danach den „Startbildschirm“ der entsprechenden Aktion:

Wie man sehen kann… Ach, da hab ich mich doch verdrückt. Statt Fernsehen gucken, habe ich die DVD ausgewählt. Naja, nicht weiter schlimm: Ein Druck auf „Activities“, und wir können die nächste Aktion auswählen. Nun aber: Fernseh gucken. Und hier zeigt sich auch ein großer Pluspunkt der Harmony-Fernbedienungen: Sie merken sich, welchen On/Off-Status die Geräte haben und schalten nur die nicht benötigten Geräte aus.

Sollte dann mal etwas nicht so ganz funktioniert haben (zum Beispiel weil irgendwer durch den Infrarot-„Strahl“ gelaufen ist oder so), so hilft eine automatische Fehlerkorrektur, bei dem alle verschiedenen Schritte automatisch Schritt-für-Schritt wiederholt werden.

Innerhalb einer Aktion…

…kommen wir nun einmal zurück zum „Startbildschirm“ der entsprechenden Aktion. Der erste Bildschirm der Aktion „Fernseh gucken“ sieht etwas anders aus als der Bildschirm der Aktion „DVD gucken“:

In meinem Falle werden die eingerichteten Sender zuerst angezeigt, ebenso ist es auch möglich, einen der anderen 3 Bildschirme anzeigen zu lassen: Play-Screen, Ziffern und weitere Befehle.

Über die Harmony Remote Software lässt sich dabei jeder einzelne Screen ganz individuell mit Funktionen belegen und der „Startbildschirm“ bestimmt werden. Wie man jedoch sehen kann: Es sind nicht alle Funktionen der Geräte verfügbar. Ist bei der Harmony One und der Harmony 900 nicht anders, denn innerhalb der Aktion werden nur die wichtigsten Funktionen als virtuelle Taste angezeigt.

Wer nun irgendetwas im Fernsehmenü ändern möchte, der muss eben in die Geräteauflistung gehen, wo es dann nahezu alle möglichen Funktionen des Gerätes gibt:

In der Regel reichen die Buttons in den Aktionen aber aus; hier heißt es eben: weniger ist mehr. Eingänge werden sowieso automatisch gewechselt, und und und. Natürlich kann man – wie gesagt – Funktionen hinzufügen, kein Ding. Ich persönlich halte es aber für unnötig.

Die Einstellungen

Innerhalb der Harmony 1100 gibt es auch ein paar Einstellungsmöglichkeiten, wenn auch nicht viele. Die Lautstärke des Touchscreens kann eingestellt werden, die Helligkeit und die Dauer der Beleuchtung. Das war es dann auch schon. Hier einmal drei Screens:

P.S.: Ja, über die Taste „Geräte“ gelangt man in die oben beschriebene Geräteübersicht.

Fazit

Kommen wir nun einmal zu meinem Fazit – und das ist gar nicht so leicht. Also, fangen wir vorne an: Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und auch die Befehle werden ohne Probleme und großartige Verzögerungen gesendet. Der Touchscreen sieht gut aus (wenn auch nicht so scharf wie bei der Harmony 900) und reagiert ebenfalls super. Dazu ist sie natürlich ein echter Blickfang – das muss man ihr schon lassen.

Aber: Der berühmte WAF tendiert gegen null. Und auch ich hatte in der alltäglichen Nutzung so meine Probleme. Denn die Harmony 1100 fühlt sich einfach nicht an wie eine Fernbedienung. Klaro, die wichtigsten Tasten zum zappen sind hardwaremäßig vorhanden; dennoch fühlt sich das Ganze etwas merkwürdig an. Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und hier passt es eben nicht. Eine Fernbedienung muss länglich sein und die Hand muss sie umschließen können – sagt mein Kopf. In wie weit das nun zutrifft, oder auch nicht, lasse ich mal dahingestellt. Dennoch muss ich eben für mich persönlich sagen: Nichts für mich. Da bleibe ich lieber bei der Logitech 900 und habe eine Fernbedienung, die sich auch wie eine Fernbedienung anfühlt.

Im Umkehrschluss muss ich natürlich sagen: Die Harmonys sind allgemein dafür bekannt, mit massig Geräten klarzukommen. Und wer seine Hauselektronik (sprich: Lampen und Co.) darauf aufbauen möchte, der liegt mit diesem Dingen sicherlich nicht falsch. Denn genau dafür würde ich dann wieder den Terminal-ähnlichen Formfaktor der Harmony 1100 begrüßen.

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2 Kommentare vorhanden

Ich habe die Harmony 1100 schon länger und bin voll zufrieden. Ich muss dazu aber sagen, das ich die Harmony 900 noch nicht in Händen gehalten habe. Von den Grundfunktionen wird kein großer Unterschied da sein wie oben schon geschrieben.

1 Klick und die Leinwand fährt runter, gleichzeitig geht die Surround Anlage, SAT Receiver und der Beamer an. Die Fernbedienung denkt mit, denn wenn ich auf ein anderes Menü umschalte, bleiben die benötigten Geräte eingeschalten und die nicht benötigten gehen aus.

Würde jeder Zeit wieder das Teil kaufen, obwohl es einen stolzen Preis hat.

Jochen

    Rein funktionell gibt es da absolut keinen Unterschied zwischen der 900 und der 1100. Das mit dem Beamer klappt auch mit der 900.

    Im Gesamtpaket gefällt mir die 1100 auch. Aber in meinen Augen passt der Begriff „Fernsteuerung“ besser. Irgendwie kam bei mir jedoch beim zappen keine Freude auf… Ist wie die Sache mit dem Bier und der Cola: Gleicher Inhalt, unterschiedliche Gefäße (Plastik und Glas) und angeblich unterschiedliche Geschmäcker.

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