Wer in Sachen Cloud mit dem bereits 2007 an den Start gegangenem Fast-Platzhirsch Dropbox unterwegs ist, der ist eigentlich auf allen Plattformen halbwegs gut bedient; zumindest habe ich schon schlechteres als die offiziellen Dropbox-Apps für Windows, Mac, iOS, Android und Co. gesehen. Das aber soll nicht heißen, dass es nicht auch andere schmucke Lösungen gibt, wie man auf die Daten in der Dropbox-Cloud zurückgreifen kann. Hierzu gehört zum Beispiel Maestral: ein in Phyton Open-Source-Client für macOS und Linux aus der Feder von Entwickler Sam Schott. Maestral setzt dabei eher auf Simplizität und erinnert ein wenig an die Dropbox-Menüleisten-App vor einigen Jahren – bevor man auch die Desktop-Anwendungen um zig Tools erweitert hat. Entsprechend kommt die App in der Mac-Version mit rund 17 MB deutlich schlanker daher.
Das Open-Source-Tool dient primär natürlich der Synchronisation eures Dropbox-Ordners inklusive selektivem Sync – darüber hinaus gibt es unter macOS und Linux eine native Oberfläche, pausieren von Benachrichtigungen und ein Command Line Interface (CLI) für Power-Nutzer, mit dem auch mehrere Dropbox-Accounts hinterlegt werden können. Wichtig zu wissen: Der Entwickler betont, dass die offizielle Dropbox-Anwendung und Maestral niemals zur gleichen Zeit genutzt werden sollten, was aber allgemein für Third-Party-Clients gilt. Darüber hinaus verzichtet Maestral bislang auf eine Unterstützung für Netzwerklaufwerke und externe Festplatten, was zur Folge hat, dass euer Dropbox-Ordner zwangsläufig lokal vorliegen muss. In meinen Augen dürften dies aber eher Spezialfälle sein.
Maestral setzt auf die öffentliche Dropbox-API, was den Nachteil mit sich bringt, dass „binary diffs“ nicht unterstützt werden. Dies hat zur Folge, dass bei Änderungen immer die ganze Datei hoch- oder heruntergeladen werden muss, während die offizielle App lediglich die geänderten Teile einer Datei aktualisieren muss und entsprechend weniger Bandbreite benötigt. Auf der anderen Seite besitzt Maestral neben der Schlankheit noch andere Vorteile mit sich, denn der Client wird nicht auf die Drei-Geräte-Beschränkung von Basic-Nutzern angerechnet. Außerdem ist Maestral für die Apple-eigenen M1-Chips optimiert (was seitens Dropbox fürs erste nicht geplant ist) und unterstützt unter Linux sämtliche Dateisysteme. Demnach mehr Licht als Schatten, definitiv ein interessantes Werkzeug.
Quellcode GitHub via Caschys Blog
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