Was die Auswahl an brauchbaren Mail-Clienten für Windows Phone angeht, so gibt es keine wirklich große Auswahl an brauchbaren Apps. Für mich persönlich steht hier lediglich die native Mail-App von Windows Phone – die mir aber nicht sonderlich groß gefällt – oder aber MetroMail zur Auswahl, deren Entwicklung in letzter Zeit aber irgendwie ein wenig eingeschlafen ist.
Mit Maestro ist nun aber ein weiterer Kandidat mit eigentlich großem Potential als finale Version veröffentlicht worden, der bereits in einer frühen Alpha-Preview seit einigen Monaten im Windows Phone Store bereit stand – allerdings war die Preview in meinen Augen lächerlich und so gut wie nicht zu benutzen, was schade war, da die Entwickler mit der Twitter-App Rowi bereits gezeigt haben, dass sie es auch anders können. Ob es mit der finalen Version anders aussieht? Leider nein.
Im Grunde fragt man sich, was die Entwickler überhaupt im Vergleich zur Preview verbessert haben, denn die größten Probleme der Vorschauversion sind auch noch immer in der finalen Version vorhanden. Erst einmal: Maestro kann mit Gmail, Yahoo und Outlook.com genutzt werden, ich persönlich habe die App nur mit Gmail getestet. Das erste Einloggen und Laden der Inbox funktionierte ohne Probleme, dann aber geht die Problematik los. Statt bei einem Wisch von links nach rechts zum Beispiel durch die einzelnen Reiter wischen zu können, schiebt sich die gesamte Seite mit, was nicht nur merkwürdig aussieht sondern auch völlig sinnlos ist.
Das Laden der Mails in den einzelnen Tabs und Ordnern dauert teilweise eine gefühlte Ewigkeit (wenn es denn mal funktioniert), die Wischgesten in der Mailliste ruft spürbare Ruckler ans Licht, Benachrichtigungen kommen nur sehr verzögert an und die Inbox-Kachel auf dem Homescreen ist durchgehend ohne Inhalte. Ja, was die generelle Optik angeht so macht Maestro durchaus einen guten Eindruck. Leider ist es zumindest bei mir und meinem Gmail-Account so, dass die App nahezu unbenutzbar ist.
Die angesprochenen Fehler sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, es gibt auch noch zahlreiche Kleinigkeiten, die teilweise mehr als nur einfach nervig sind. Und um die Frage zu Beginn nochmal zurück zu holen: Die Preview wies im Grunde die identischen Probleme auf und da fragt man sich wirklich, was die Entwickler getan haben – wenn man schon derartige Probleme nicht gefixt hat.
Potential ist eben vorhanden, aber im Moment kann ich Maestro nicht empfehlen, das Gratis-Angebot nur noch wenige Stunden gilt und man später auch noch 1,99 Euro für die App haben möchte. Ob die Probleme in naher Zukunft beheben werden? Zu wünschen wäre es – wenn man aber bedenkt, dass die Preview bereits seit September des letzten Jahres verfügbar war und sicherlich zahlreiche Bugs gemeldet worden sind, dann muss ich sagen, dass ich nicht daran glaube.
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