Mail Pilot 2 für iOS: Ein kurzer Blick in die Beta des Mail-Clienten

Marcel Am 15.01.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:14 Minuten

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Seit ein paar Tagen können interessierte Nutzer die zweite Major-Version des Mail-Clienten Mail Pilot für’s iPhone und iPad ausprobieren – ich habe mir die aktuelle Beta einmal angeschaut.

Mit Mailbox hat es angefangen, danach sind viele Entwickler auf diesen Zug aufgesprungen: Die Rede ist von einer etwas anderen Art und Weise, E-Mails zu bearbeiten, indem man E-Mails wie Aufgaben behandelt und sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft nochmals neu in die Inbox jagen kann. Habe ich lange dran zu knabbern gehabt und erst mit dem Google’schen Inbox bin ich dann nach einiger Zeit mit der Art und Weise warm geworden und nutze diese Möglichkeiten inzwischen ganz gerne – einfach, um den Posteingang frei zu haben und so ein etwas besseres Gefühl zu haben. Was ich nicht sofort erledigen kann, zum Beispiel weil ich auf der Arbeit bin, wird einfach zu einem späteren Zeitpunkt nochmals aktuell in die Front geholt. Auch Mail Pilot macht sich dieses Prinzip zu Nutze und steht für iOS und Mac OS X zur Verfügung, die iOS-Version steht interessierten Testern nun in einer ersten Beta der Version 2.0 zur Verfügung. Ich habe mir die Beta-Version einmal angeschaut – ohne allerdings wirkliche Vorkenntnisse zur bisherigen Version zu haben, zugegeben.

Erst einmal: Mail Pilot 2 kann im Gegensatz zu Mailbox zum Beispiel nicht nur mit Gmail genutzt werden, sondern lässt sich auch mit anderen Anbietern und beliebigen IMAP-Konten nutzen. Denn statt die Mails auf einem eigenen Server zu verwalten, setzt man bei Mail Pilot auf eine lokale Verarbeitung der Mail-Erinnerungen, welche wiederum quer über die Systeme abgeglichen werden können. Soviel einmal dazu. Grundsätzlich unterscheidet sich Mail Pilot 2 nicht großartig von anderen Mail-Apps, denn auch hier werden Mails untereinander angezeigt. Per Wisch von rechts nach links könnt ihr eine Mail als erledigt markieren und somit aus dem Posteingang entfernen, ein Wisch von links nach rechts entfernt die Mail aus der Inbox und bringt diese in ein, zwei oder drei Tagen wieder zum Vorschein – je nach Länge des Wisches. Ebenso erhaltet ihr per Longpress auf eine Mail weitere Funktionen wie das Löschen einer Mail und so weiter.

Mails lassen sich natürlich auch im Vollbild anzeigen, wobei weitere Aktionen wie Antworten, Allen antworten und dergleichen recht klein und unprominent platziert wurden – ist in anderen Apps wesentlich angenehmer gelöst. Was allerdings angenehm ist: Per Wisch nach links oder rechts könnt ihr zwischen euren Mails hin und her wechseln, ähnlich wie bei Seiten in einem Buch. Eine weitere nette Sache befindet sich beim Schreiben einer neuen Mail, denn Mail Pilot kann dank des neuen Document Picker von iOS 8 nicht nur auf lokale Fotos zurückgreifen, sondern auch Dateien aus anderen Apps wie Dropbox, Transmit, Documents und Co. als Anhang versenden.

Grundsätzlich könnt geöffnete Ansichten wie Ordner, Mails und so schnell und einfach von oben nach unten „wegschieben“, was bereits nach kurzer Zeit sehr rund läuft und locker von der Hand geht. Wischt ihr auch die Inbox aus dem Bildschirm heraus, so gelangt ihr zur Übersicht der angelegten Ordner wie erledigte und gesendete Mails und dergleichen. In dem Reminder-Tab bekommt ihr eine Monatsansicht präsentiert, auf der Tage markiert sind, auf die ihr Mails terminiert habt, ebenso könnt ihr euch eine Ansicht der erstellten Listen anzeigen lassen. Suchfunktion? Ist ebenso an Board wie unterschiedliche Themes, Unterstützung für Aliases und Signaturen.

Und das war es dann eigentlich auch schon. Jau, die Beta-Version lief in meinem Test bereits sehr rund und brachte keine gravierenden Fehler zu Tage. Wirklich große Neuerungen gab es im Vergleich zu Vorgängerversion allerdings nicht, vielmehr hat man Mail Pilot 2 komplett an iOS 8 angepasst und einige der Funktionen punktuell verbessert. In soweit kann man nicht viel negatives zum Mail-Clienten sagen, auch funktionell ist alles wichtige an Bord, ohne sich dabei aber großartig von anderen Clienten abhebe zu können. Ja, die Bedienung ist gelungen und macht Spaß, aber sonst?

Immerhin schlägt Mail Pilot bisher mit runden 10 Euro zu Buche und lässt sich nur unter iOS nutzen – oder eben auf dem Mac, für dessen Version nochmals 20 Euro fällig werden. Mailbox baut auf das gleiche Prinzip auf und ist kostenlos – mal von der Leitung der Mails über die Mailbox-Server abgesehen. Auch Google Inbox ist kostenlos und dürfte in Kombination mit Gmail die deutlich rundere Sache darstellen. So bleiben eigentlich nur noch Nutzer anderer Anbieter, die bislang von Mailbox und Co. ausgesperrt wurden. Wollt ihr also das Aufgaben-Prinzip wirklich auf eure Mails anwenden, so könnte Mail Pilot 2 wirklich etwas für euch werden. Alle anderen bekommen deutlich günstigere und kostenlose Angebote, die auch noch auf anderen Plattformen zur Verfügung stehen.

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