Microsoft Edge für iOS und Android steht in den Startlöchern – ein Blick in die iOS-Beta

Marcel Am 09.10.2017 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:31 Minuten

Ende vergangener Woche hat Microsoft angekündigt, den hauseigenen Edge-Browser zukünftig auch auf iPhones und Android-Smartphones bringen zu wollen. Eine Überraschung ist es wahrlich nicht gewesen, auch wenn im Vorfeld nur wenige Gerüchte rund um das Thema kursierten. Aber Microsoft ist seit geraumer Zeit dabei, sich ein wenig von Windows zu lösen und die eigenen Anwendungen einer möglichst breiten Zahl an Nutzern zur Verfügung zu stellen – und da Windows mobil bekanntlich keine nennenswerte Rolle mehr spielt, liegt der Fokus hier eben auf iOS und Android. Beide Apps werden zunächst einmal aber nur als Technical Preview zu haben sein, wie man es von Entwickler-Versionen für Windows her kennt.

Während Android-Nutzer sich noch ein wenig gedulden müssen (hier gibt es noch einen festen Termin für eine erste Preview), können interessierte iOS-Nutzer mit Zugang zum Apple-Betaprogramm TestFlight bereits einen Blick auf eine erste (englischsprachige) Preview-Version von Edge für iOS werfen. Einzige Voraussetzung zur Teilnahme ist, dass ihr euch auf dieser Sonderseite für die Edge-Vorschau anmeldet – die Beschränkung auf Windows Insider hat Microsoft bereits gelockert. Nach ein paar Stunden erhaltet ihr dann via Mail einen Link mit entsprechender Freischaltung für TestFlight und könnt Edge daraufhin direkt auf eurem iDevice installieren.

Wer einmal einen Blick auf die Vorschauversion wirft, der findet eigentlich nichts, was irgendwie überrascht: es ist eben ein weiterer Browser und sieht man einmal von der ein oder anderen Designentscheidung ab, sind die mobilen Browser alle relativ „gleichgeschaltet“: Auf der Startseite gibt es neben einem Suchfeld auch aktuelle Newsmeldungen bekannter Portale, es gibt Tabs und einen privaten Modus, Lesezeichen, eine Reading List und einen Verlauf. Passwörter und Formular-Daten können gespeichert werden, Cookies und Popups lassen sich blockieren und diese typischen Dinge halt – wobei die Einstellungen sich ebenfalls noch recht rudimentär zeigen, im Laufe der Previews aber ausgebaut werden sollen.

Etwas bestimmter wird es erst, wenn man die neueste Windows 10 Insider Preview des Fall Creator Updates installiert hat. In diesem Falle kann man sein iPhone oder iPad mithilfe der Continue on PC-App mit seinem Windows-Rechner verknüpfen (dort einfach mal in die Systemsteuerung schauen). Im Anschluss lassen sich Links per Button vom Smartphone auf einen oder mehrere Rechner mit Windows 10 (oder auch die umgekehrte Richtung) weiterleiten, ähnlich der Handoff-Funktion zwischen Apple-Geräten. Auch die Synchronisation der Lesezeichen, Reading List, geöffneter Tabs, Passwörter und Co. wird auf diesem Wege angestoßen.

Böse Zungen betiteln Edge für iOS bereits als „weiteres Frontend für Safari“ – aufgrund der Tatsache, dass sämtliche iOS-Browser inklusive Chrome und Firefox auf die WKWebView-Engine zurückgreifen (müssen). Aber auch unter Android kommt nicht die EdgeHTML-Engine zum Einsatz, stattdessen greift Microsoft hier auf die Blink-Engine aus dem Chromium-Projekt zurück. Unter iOS sind dank der Apple-Beschränkung eigene Render-Engines schlicht nicht erlaubt, für Android wollte man sich wohl nicht zusätzlich der Arbeit aussetzen und die EdgeHTML-Engine portieren – denn die Software im Hintergrund steht momentan nur auf der Universellen Windows-Plattform zur Verfügung.

Aber: Die WKWebView- und Blink-Engine haben sich inzwischen bewährt und meiner Meinung ist es auch völlig egal, was im Hintergrund zum Einsatz kommt. Für Microsoft viel wichtiger: Die angesprochene Synchronisation der Browser-Daten. Als iOS- und Android-Nutzer wird man auf dem Desktop-Rechner sicherlich nur schwerfällig auf den Edge-Browser setzen, auch wenn er sich inzwischen wirklich gemacht hat. Allerdings gibt es bisher keine Möglichkeit, seine Lesezeichen, Passwörter und dergleichen auch auf dem Smartphone zur Verfügung zu haben. Diesbezüglich haben Chrome und Firefox durch ihre mobilen Gegenstücke einen nicht unerheblichen Vorteil.

Quelle Microsoft

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