Mail-Clients für den Mac gibt so einige. Vielen dürfte die vorinstallierte Apple Mail.app ausreichen, wer etwas mehr Funktionen an die Hand bekommen möchte, der bekommt mit Spark, Airmail, Canary Mail, Postbox oder auch „Klassikern“ wie Outlook und Mozilla Thunderbird – oder gar noch andere Anwendungen. Gmail-Nutzer erhalten darüber hinaus noch eine sehr gute Weboberfläche und falls man das Thema Mail nicht auch in den Browser auslagern möchte, finden sich auch hier einige Apps, die das Web-UI in eine mehr oder weniger native App auslagern. Aber getreu dem Motto „Für jeden Topf einen Deckel“ hat sich Entwickler Neil Jhaveri dran gemacht und einen weiteren Mail-Client für den Mac entwickelt: Mimestream. Die App spielt zum jetzigen Stand nur mit Gmail zusammen, ist für Nutzer des Google’schen Mail-Dienstes aber einen Blick wert.
Nicht ganz unschwer zu erkennen, orientiert sich Mimestream in Sachen Look and Feel an der Mac-eigenen Mail.app – was sicherlich auch daran liegt, dass Neil Jhaveri sieben Jahre lang an eben dieser mitgearbeitet hat. Was Mimestream im Gegensatz zu anderen Mail-Apps besonders macht: Statt wie üblich das IMAP-Protokoll zur Kommunikation mit dem Dienst zu nutzen, setzt der Client auf die offizielle Gmail-API auf und unterstützt somit auch Features, die andere Apps ihrer Art vermissen lassen. Hierzu zählen beispielsweise die Posteingangskategorien wie Social, Promotion und Updates, aber auch Dinge wie mehrere Konten, Gmail-Suchoperatoren, synchronisierte Signaturen und eine vollständige Unterstützung des Label-Features. Für die Zukunft sind auch weitere native Implementierungen wie serverseitige Filter und eine Google Drive-Integration geplant.
Trotz der Unterstützung vieler Gmail-Funktionen handelt es sich bei Mimestream aber eben nicht um eine Wrapper-App wie beispielsweise Kiwi, sondern ist komplett in Swift geschrieben. Somit muss man auch auf native Mac-Features wie Wischgesten im Posteingang, Dark Mode, System-Benachrichtigungen und Tastatur-Shortcuts verzichten. Durch die direkte Anbindung an die Gmail-API kann die App ohne zwischengeschaltete Server Dritter mit dem Dienst kommunizieren und für ein zusätzliches Mehr an Datenschutz blockiert Mimestream bereits von Haus aus Tracking-Pixel in Newsletter und Co. von mehr als 50 der gängigsten Tracking-Dienste. Darüber hinaus ist der Mail-Client auch im Offline-Modus oder mit schlechter Datenverbindung weitestgehend funktionsfähig.
Während der Beta steht Mimestream kostenlos zur Verfügung, mit der finalen Version wird es aber ein Preislabel im Mac App Store geben – ab wann und was sie kosten wird, ist noch offen. Anders hingegen die Pläne des Entwicklers, der noch ein paar Funktionen in Planung hat. Hierzu zählt unter anderem ein schnelles Abmelden von Newslettern, automatische Antworten, kompaktere Ansichten, Widerrufen von gesendeten Mails und auch Apps für iOS/iPadOS sind für die weitere Zukunft geplant. Eine Unterstützung weiterer Dienste wie Office 365 und IMAP-Server steht ebenfalls auf der Todo-Liste. Letzteres bedarf es meiner Meinung nach gar nicht, denn mit der Gmail-API besitzt man ein deutliches Alleinstellungsmerkmal. Gmail-Nutzer, die eine native Mac-App nutzen wollen, kommen nicht herum, sich Mimestream einmal anzuschauen…
via PH
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