Fotos digitalisieren: Google veröffentlicht Scanner-App PhotoScan für iOS und Android – kurzer Vergleich mit Unfade

Marcel Am 16.11.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:48 Minuten

google-photoscan-app

Bilder werden inzwischen fast nur noch mit dem Smartphone gemacht oder zumindest auf digitalem Wege, denn ich glaube, dass fast niemand mehr Bilder aus einem Film (oder überhaupt) entwickelt – und wenn dann lediglich vereinzelte Abzüge für diverse Anlässe. Sah bis vor einigen Jahren noch anders aus – ohne Entwicklung gab es keine Bilder zu sehen. Dies hat zur Folge, dass man Fotos mit zweierlei Maß misst: Einmal die analogen Abzüge im Karton oder dem Fotoalbum, der Rest – und vor allem eben die jüngeren Aufnahmen – liegt auf irgendeiner Festplatte vor sich hin. Eine Digitalisierung der analogen Aufnahmen ist keine schlechte Idee, hat man so doch alles beisammen und läuft nicht Gefahr, dass die Abzüge irgendwann mal aus verschiedensten Gründen abhanden kommen. Genau für diese Zwecke hat Google mit PhotoScan jüngst eine App veröffentlicht.

‎Fotoscanner von Google Fotos
‎Fotoscanner von Google Fotos
Entwickler: Google LLC
Preis: Kostenlos
Fotoscanner von Google Fotos
Fotoscanner von Google Fotos
Entwickler: Google LLC
Preis: Kostenlos

Bei PhotoScan handelt es sich um eine kostenlose Scanner-App für iOS und Android, die eben genau das macht: Alte Fotos zu digitalisieren, natürlich mithilfe der Kamera eures Smartphones – welch Ironie. Ist flott erledigt und vor allem einfach: Zunächst das gewünschte Foto im Rahmen ausrichten und Abdrücken, danach muss die Kamera nochmals kurz über vier Bildpunkte ausgerichtet werden. Ist auch das erledigt setzt Google diese Ausschnitte mitsamt des Gesamtbildes übereinander, versucht automatisch den Rahmen zu erkennen und speichert das Ganze. Zu guter Letzt können die Bilder natürlich auf dem Gerät gespeichert werden und natürlich darf auch ein Upload zu Google Fotos nicht fehlen – immerhin hat Google bei PhotoScan eben jenen Hintergedanken.

Das ganze funktioniert überraschend solide, erfordert aber natürlich einigermaßen gute Lichtverhältnisse und eine halbwegs ruhige Hand – nicht zu vergessen, dass auch die Smartphone-Kamera viel zur Qualität des „Foto-Scans“ beiträgt. Reflexionen durch Licht werden gut kaschiert, die automatische Randerkennung und Ausrichtung ist zuverlässig und kann bei Bedarf auch noch im Nachhinein korrigiert werden – an der Arbeitsweise gibt es recht wenig auszusetzen. Die Qualität der Aufnahmen ist „in Ordnung“ – nicht mehr, nicht weniger. Natürlich darf man keine hochauflösenden Fotos erwarten, auch nicht allzu viele Details – sofern die anlogen Fotos diese überhaupt liefern. ;) Ich habe mir mal kurz ein paar Fotos aus dem Fotokarton geschnappt und testweise ein paar Aufnahmen gemacht – jeweils mit Google PhotoScan (links) und der Unfade-App aus dem Hause Doo (rechts).

Zum Vergrößern die Bilder in einem neuen Fenster öffnen – sind jeweils in maximaler Auflösung, die die App auswirft. Bei Unfade sind dies je nach Bild knapp über 3.000 Pixel, Google liefert maximal 2.000 Pixel. Dürfte aber recht egal sein, denn bereits bei 50% sind die Bilder eben nicht mehr als okay – über die volle Auflösung legen wir mal den Mantel des Schweigens. Die Farbdarstellung der PhotoScan-App ist in meinen Augen etwas besser gelungen, Unfade hat einen recht rustikalen Vintage-Stich, der sich aber eben durch Anwenden verschiedener Filter korrigieren lässt. Aber ich würde keine Entscheidung fällen wollen – je nach Bild wirkt mal PhotoScan besser auf mich, mal Unfade. Ein klassisches Patt.

Ist aber natürlich ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen – denn immerhin bearbeitet Unfade die Fotos automatisch. Google PhotoScan hingegen muss ohne eine Bearbeitungsmöglichkeit auskommen – hierfür hat Google eben Google Fotos im Angebot, die Scanner-App soll ja nunmal mehr eine Erweiterung darstellen. Dennoch schade, dass man nicht zumindest den Auto-Filter integriert hat, dieser liefert nämlich nicht selten ein besseres Ergebnis. Aber trotz Filter und Bearbeitung: Die reine Bildqualität ist eben maximal okay. Mit einem klassischen Flachbettscanner oder gar einem speziellen Foto-Scanner dürften die Ergebnisse um einiges ansehnlicher werden. Andererseits bleiben analoge Fotos eben alte Bilder und aus einem üblichen 4×6-Foto lässt sich eben kein Poster zaubern. Für die flotte Archivierung euer Abzüge lässt sich Google PhotoScan (wie auch Unfade) aber durchaus gebrauchen, ist auf jedenfall günstiger und schneller.

Quelle Google

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