Vor einiger Zeit habe ich das Experiment Apple Music gewagt und war positiv überrascht. Natürlich ist nicht alles perfekt (vor allem das Chaos rund um identische Songs auf verschiedenen Alben), aber auch bei Spotify gab es einige Dinge, die mich zuletzt verstärkt gestört haben. Und so bin ich letztlich bei Apple Music geblieben, vor allem die App macht wesentlich mehr Laune. Eigentlich gibt es nur zwei Dinge, die ich vermisse: Allen voran die wirklich gelungenen Mixtapes von Spotify, zum anderen aber auch die dort zuverlässiger auftauchenden Neuveröffentlichungen von Künstlern, denen man folgt. Zwar tauchen neue Alben ganz unten im „Für Dich“-Reiter auf, der Weg dorthin ist aber lang und wirklich konsequent sind die dort aufgeführten Neuheiten auch nicht. Denn von unzuverlässigen Benachrichtigungen mal abgesehen habe ich dort nur eine Hand voll neuem Material, obwohl auch andere Bands neue Alben veröffentlicht haben.
Und so muss ich auf Dienste von Drittanbietern zurückgreifen, möchte ich keine Veröffentlichung aus dem Auge verlieren. Leider hat Record Bird schon vor langer Zeit die Tore geschlossen und MusicButler bietet (noch?) keine mobile App an. Glücklicherweise gibt es mit MusicHarbor eine noch recht frische, aber durchaus gelungene Alternative für iOS. Eine in der Grundversion kostenlose App, in der ihr Künstler aus eurer Apple Music-Bibliothek importieren oder manuell hinzufügen könnt. Die App scannt im Anschluss regelmäßig neue Musikveröffentlichungen (Alben, Singles, EP und Remixes) und zeigt euch diese in Form eines Feeds an – sowohl bereits veröffentlichte, als auch anstehende Neuheiten. Ebenso erhaltet ihr eine Push-Mitteilung, sobald etwas neues veröffentlicht wurde.
Darüber hinaus könnt ihr in MusicHarbor auch nach Konzerten der von euch gefolgten Künstlern suchen. Die App macht sich hierzu die Songkick-API zunutze und filtert im Anschluss direkt auf eurem Gerät nach Orten in dem von euch angegebenem Umkreis. Leider gibt es bei neuen Konzert-Ankündigungen noch keine Push-Benachrichtigung, dies steht zumindest auf der erweiterten ToDo-Liste, steht aber etwas zurück. Dennoch ein nettes Extra, das vll. Apps wie Bandsintown ersetzen kann. Darüber hinaus bekommt ihr in MusicHarbor auch neue Videos angezeigt und könnt nach Nachrichten ausgewählter und favorisierter Künstler suchen, wobei ich auch dies eher als Gimmick sehe. Apropos Gimmick: Die angezeigten Veröffentlichungen könnt ihr auch in einen ausgewählten und in iOS hinterlegten Kalender kopieren lassen. Durch die erwähnten Push-Benachrichtigungen in meinen Augen nicht unbedingt notwendig, aber durchaus ein nettes Extra.
Insgesamt ist MusicHarbor eine schmucke App, die sich optisch nahtlos in das Look’n’Feel von iOS integriert. Vor allem die Longpress-Menüs sind nice to have und erlauben unter anderem den flotten Sprung in Apple Music oder dem Hinzufügen zu einer Playlist. In der Grundversion lässt sich MusicHarbor komplett kostenlos nutzen, lediglich für diverse Anpassungen muss man etwas in die Tasche greifen. So gibt es zum Beispiel einen Filter für Veröffentlichungen (ich möchte keine EPs und Remixe angezeigt bekommen), verschiedene Layouts für die Anzeige, Anpassungen der Formatierung und verschiedene App-Icons. Jede Funktion steht als separater In-App-Kauf zwischen 1,09 und 2,29€ zur Verfügung – alles zusammen gibt es im Paket für 6,99€. Sicherlich kein Schnapper, aber bereits die kostenlose Version taugt und bei Bedarf kann man halt gezielt aufrüsten. Oder aber man unterstützt einfach mal den Entwickler.
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