Die App NeuralCam habe ich vor einiger Zeit schonmal im Blog vorgestellt. Eine Kamera-App für alle iPhones ab der Generation 6, mit der sich deutlich bessere Nachtaufnahmen zaubern lassen, als es die Standard-App möglich macht. Vorteile auch für iPhone 11-Nutzer: Mit NeuralCam lässt sich auch mit der Ultraweitwinkel-Kamera des iPhone 11 Pro (Max) der Nachtmodus nutzen, außerdem werden auch die Frontkameras ab dem iPhone 7 unterstützt. Ein paar Beispielfotos hatte sich seinerzeit mal aufgenommen und in diesen Artikel eingebettet. Die Aufnahmen können in kleineren Unterschieden, auch aufgrund der Hardware, nicht mit dem Apple-Nachtmodus mithalten, dennoch eine absolute Empfehlung. Zumindest war es das, denn mit der jüngst veröffentlichten Version 1.4 haben sich die Entwickler vom bisherigen Einmalkauf verabschiedet und haben stattdessen ein Abo-Modell implementiert – mit sehr scheißigem Preis.
Bisher war die App für einmalige 5,49 Euro zu haben – nun ruft man den selben Preis pro Monat auf oder 22,99 Euro pro Jahr. Warum? Klar, man möchte regelmäßige Einnahmen generieren. Aber ehrlich: 5,49 Euro pro Monat?! „Be brave“. Mal ganz davon ab, dass NeuralCam keine App ist, für die ein Abonnement wirklich gerechtfertigt ist (keine Produktivitätsapp, keine Serverkosten), ist der Preis absolut utopisch. Stört euch nicht? Gut, dann erhaltet ihr nun ein paar „professionelle Fotografie-Features“, wie beispielsweise einen Tageslicht-Modus, Auswahl der Auflösung, verschiedene AI-Helligkeitsvorlagen, Unterstützung für das TIFF-Format, sowie manuelle Regler für Belichtung und dem Weißabgleich. Kann man so machen, aber dann ist es halt kacke – auch wenn bisherige Käufer den gewohnten Umfang natürlich behalten, denn App Store-Richtlinien sei Dank…
Update 02. März 2020: Nach einem Haufen an negativen Kritiken im App Store und den sozialen Medien haben sich die Entwickler wieder vom Abomodell verabschiedet und stellen mit der Version 2.0 die Pro-Features wieder allen Käufern der App zur Verfügung. Wer bereits ein Abo abgeschlossen hat, kann den Betrag innerhalb der App zurückfordern. Tja, da haben die Entwickler mehr Eier in der Hose als das Team von Flexibits – erfordert immerhin auch Mut, solch einen Rückzieher zu machen.
Schreibe den ersten Kommentar