Nuki Keypad ausprobiert: Ergänzung fürs Smart Lock gewährt Zugang via Zifferncode

Marcel Am 27.04.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:04 Minuten

Seit über einem Jahr öffnet sich die Türe der Wohnung mit einem Nuki Smart Lock, inzwischen sogar die zweite Generation, die die Performance nochmals optimiert hat. Probleme? Ja, die können dann und wann mal sporadisch auftauchen, schmälern den sonst starken Eindruck aber nicht. Nun benötigt man aber immer das (aufgeladene) Smartphone, um die Türe zu öffnen – und falls man dies nicht manuell in der App auslösen möchte, musste man sich auch außerhalb des Auto Unlock-Radius befunden haben. Dinge, die zwar in den meisten Fällen passen, aber eben nicht immer. Kurz mal den Müll rausgebracht oder zur Pommessbude gegenüber – da schlägt der Auto Unlock nicht an. Und wer möchte einer dritten Person, beispielsweise der Putz- oder Pflegekraft, die nur zweitweise die Wohnung betreten darf, schon eine App aufschwatzen?

Eine Lösung für derlei Szenarien hat Nuki bereits mit der zweiten Nuki-Generation vorgestellt: Das Nuki Keypad. Hierbei handelt es sich um ein kleines, fast schon unscheinbares Ziffernpad, welches Personen nach Eingabe eines Zahlencodes Zugang gewährt. Das Keypad fällt mit etwa 8,5 x 3 x 1 Zentimetern wirklich sehr kompakt aus und macht auf den ersten Eindruck einen sehr solide verarbeiteten Eindruck: Die Oberfläche ist leicht gummiert, das Gehäuse lässt sich an keiner Stelle eindrücken und der hintere Deckel sitzt ausreichend fest. Die einzelnen Tasten sind fluoreszierend, leuchten also im Dunkeln. Darüber hinaus ist das Nuki Keypad auch nach IP65 vor Staub und Wasser geschützt, kann also ohne Sorgenfalten im Freien (zum Beispiel der Haustüre oder dem Gartenhäuschen) angebracht werden.

Installiert wird das Keypad entweder über einen Klebestreifen oder mithilfe der sich im Lieferumfang befindlichen Schrauben und Dübel. Da man das Keypad aber im Falle eines Batteriewechsels dennoch schnell von der Wand nehmen muss, lässt sich die eigentliche Technik natürlich dennoch abnehmen. Das bedeutet aber auch, dass sich Langfinger an eurem Keypad zu schaffen machen könnten. Nun ist es so, dass das Keypad nur mit dem Schloss funktioniert, mit dem es verknüpft wurde – solange wie es nicht in der Nuki-App getrennt wird, können Dritte damit aber nichts anfangen. Hilft nur nicht, wenn es einfach aus Jux und Tollerei mitgehen gelassen wird. In diesem Falle entsteht euch dennoch kein Schaden, denn Nuki bietet euch nach Vorlage einer Diestahlanzeige und des Kaufbeleges lebenslang ein kostenfreies Ersatz-Keypad. „Lebenslang“ ist natürlich immer so eine Sache. Wenn der Hersteller pleite geht, verkauft wird oder sonst etwas passiert, nützt es auch nicht mehr viel. Aber bleiben wir einfach mal positiv gestimmt.

Nun aber zum praktischen Einsatz des Nuki Keypad selbst: Dieses wird wie auch die Nuki Bridge oder der Fob über die Nuki-App für iOS und Android eingerichtet. Die Einrichtung könnte fast nicht simpler sein: Die Keypad-Verwaltung in der App aktivieren, fünf Sekunden lang die Zurück-Taste auf dem Keypad gedrückt halten bis die LED blinken, einen 6-stelligen Code eingeben (mit dem das Keypad zurückgesetzt und die erneute Einrichtung autorisiert wird) und mit dem Smart Lock koppeln lassen – letzteres geschieht übrigens mittels verschlüsselter Direktverbindung per Bluetooth 5. Im Anschluss können noch ein paar Einstellungen justiert werden, beispielsweise die Helligkeit der LED oder auch, ob und was beim Betätigen der Zurück-Taste geschehen soll. Ist kein Hexenwerk, ganz im Gegenteil.

Ist das Keypad fertig eingerichtet, könnt ihr euch auch schon an die Verteilung der Zutrittscodes machen. Die Verwaltung dazu findet ihr in der Benutzeransicht eures Smart Lock, dort gibt es fortan einen zweiten Reiter „Zutrittscodes“. Es lassen sich bis zu 99 Codes anlegen. Diese können mit einem Benutzernamen versehen werden und auf Wunsch auch einen nur zeitlich begrenzten Zugang erhalten. Eben so, wie es man auch von der Benutzerverwaltung des Hauptschlosses her kennt – nur mit dem Unterschied, dass Benutzer nicht gleichzeitig auch einen Keypad-Zugang erhalten müssen und umgekehrt. Übrigens besitzt das Keypad keine Ziffer Null und auch die Ziffernfolge 12 am Anfang eines Codes sind nicht erlaubt. Auf diese Weise sollen zum Beispiel Geburtstage als Zifferncode verhindert werden.

Tjoa und wie funktioniert es dann? Easy: Euren Zifferncode eingeben, fertig. Die Eingaben werden zuverlässig erkannt, zu vergeblichen Versuchen ist es bei mir nicht gekommen. Was mir aber aufgefallen ist: Nach Eingabe des Codes vergehen ein paar Sekunden, bis das Schloss reagiert und aufschließt. Es sind zwar nur fünf, sechs Sekunden, diese fühlen sich aber länger an – und vor allem länger, als es mit der Smartphone-App der Fall ist und erst recht, wenn man sonst Auto Unlock gewohnt ist. Luxusprobleme. Je nach Einstellung könnt ihr eure Türe auch mittels Zurück-Button zusperren lassen, falls ihr die Türe einmal zugezogen und vergessen habt, Lock’n’Go direkt am Smart Lock zu aktivieren – oder weil es per Pfeil-Button einfacher geht. Außerdem wird jede erfolgreiche oder fehlgeschlagene Code-Eingabe in eurem Protokoll mit einem Eintrag bedacht.

Ansonsten gibt es zum Nuki Keypad nicht mehr viel zu sagen, in meinen Augen trifft „it just works“ durchaus zu. Auch die Folgekosten halten sich in Grenzen, denn bei bis zu 16 Code-Eingaben pro Tag sollen die zwei CR2032-Knopfzelle im Keypad 12 bis 18 Monate ihre Arbeit verrichten. Das wird aber dann erst die Zukunft zeigen, man darf aber optimistisch sein, dass sich die Laufzeit irgendwo zwischen den angegebenen Monaten einpendeln wird. Ist das Keypad nun aber ein Pflicht-Zubehör für alle Nuki-Nutzer? Mitnichten. Es gibt sicherlich einige Fälle beziehungsweise Gewohnheiten, in denen sich die Anschaffung des Keypad nicht lohnt – aber auch ebenso viele Fälle, in denen es eine sinnvolle Ergänzung sein kann. Vor allem dann, wenn Dritte oder allgemein Personen ohne Smartphone (oder allzu große Lust auf „Technikspielereien“) ins Spiel kommen, der Keller oder das Gartenhäuschen abgesichert werden soll oder auch einfach nur als Backup-Lösung, falls das Smartphone mal nicht zur Hand oder einsatzbereit ist.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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