Möchte man Texte von Webseiten oder aus gängigen Dokumenten kopieren und in anderen Anwendungen wieder einfügen, um diese zum Beispiel per Mail zu verschicken oder anderweitig zu verarbeiten, stellt dies zumeist kein Problem dar. Es gibt jedoch auch Textquellen, bei denen sich Texte nicht so einfach markieren und kopieren lassen – beispielsweise wenn es sich um „flat“ PDF-Dateien oder Bildern wie Screenshots handelt. Dann müsste man derlei Texte händisch abtippen, was dann nervig wird, wenn die Texte länger werden oder man dies häufiger erledigen muss. Abhilfe gibt es in Form diverser Mac-Anwendungen, zu denen auch OwlOCR von Entwickler Tommi Urtti zählt. Kurz um: Mit dem in der Basisversion umfassend ausgestatteten und dennoch kostenlosem OwlOCR könnt ihr Texte aus einem beliebigen Inhalt eures Bildschirmes extrahieren.
Das Tool ist dabei recht einfach aufgebaut. Zur Übergabe der gewünschten Quelle erhaltet ihr gleich mehrere Möglichkeiten an die Hand. So könnt ihr Dateiformate wie PDF, GIF, PNG, JPEG oder JPG per Drag’n’Drop in das Anwendungsfenster ziehen, alternativ bietet OwlOCR auch eine integrierte Screenshot-Funktion (inklusive Tastatur-Shortcut CMD + F1 – besser gesagt CMD + FN + F1) oder einen Zugriff auf die Kamera von iPhone und iPad. Bei der Texterkennung und -analyse setzt der Entwickler auf das in Mac integrierte Vision Framework, was neben dem Einsatz von maschinellem Lernen auch den Vorteil hat, dass der gesamte Prozess nur lokal auf eurem Gerät stattfindet – es werden also keine Daten über irgendwelche Server geschleust. Nicht ganz unwichtig: Erst ab macOS 11.0 „Big Sur“ werden neben Englisch weitere Sprachen, unter anderem Deutsch, unterstützt.
Die Grundversion ist wie eingangs erwähnt kostenlos. Lediglich wer das Tool rege nutzt und dabei beispielsweise auf Features wie die Batchverarbeitung zur Texterkennung in mehrseitigen PDFs oder mehrere Bilddateien und Screenshots in einem Durchgang analysieren und erstellen möchte zurückgreifen möchte, der muss per einmaligem In-App-Kauf in Höhe von 9,99 Euro auf die Pro-Version upgraden. Drei Wochen lang könnt ihr den Funktionsumfang ausprobieren, erst danach wird OwlOCR um die genannten Funktionen beschnitten. Für dann und wann ein praktisches Hilfsmittel, kann man sich sicherlich mal auf die Platte ziehen. Ob es die Pro-Version dann wirklich benötigt, müsst ihr für euch selbst entscheiden – andererseits freut sich der Entwickler sicherlich dennoch über eine Unterstützung.
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