Die Textbausteinverwaltung PhraseExpress für Windows ist zum 20-jährigen Jubiläum in der Version 16 veröffentlicht worden, die eine Vielzahl an Neuerungen auf den Rechner bringt.
PhraseExpress ist ein regelmäßiger Gast hier im Blog, wenngleich die Anzahl an Software zum Ersetzen von Text ziemlich stattlich ist. Viele Tools kommen und gehen, in heutiger Zeit leider oftmals viel zu schnell. Das für die nicht-kommerzielle Nutzung kostenlose PhraseExpress hingegen ist seit über 20 Jahren in der Entwicklung (für Software quasi schon im Schildkrötenalter) und „made in Germany“. Seit geraumer Zeit ist man auf allen wichtigen Plattformen präsent, den Kern der Entwicklung stellt aber die Windows-Version dar, die wohl den größten und stetigsten in der Weiterentwicklung befindlichen Funktionsumfang bietet. Nun hat das Team von Bartels Media pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum die Version 16 von PhraseExpress für Windows veröffentlicht, die eine Reihe an Neuerungen für private (lies: kostenlose) und professionelle Nutzer mitbringt.
Den Anfang macht die leicht aufgefrischte Benutzeroberfläche, die behutsam aktualisiert wurde und zum Beispiel mit neuen Icons daherkommt, die insbesondere bei Nutzung des dunklen Modus positiv wirken. Wesentlich breiter aufgestellt sind hingegen die funktionellen Neuerungen, unter anderem mit einem neuen Triggersystem. Bisher ließen sich Textbausteine per Auswahlmenü, Tastenkombination oder Autotext-Abkürzungen aufrufen, neu ist die automatische Textbausteinauslösung zu festgelegten Uhrzeiten, bei Erscheinen bestimmter Programmfenster oder bei Übereinstimmung des Inhalts der Zwischenablage mit einem regulären Ausdruck. PhraseExpress kann also nun verschiedene Aktionen anbieten, sobald eine beliebige E-Mail-Adresse, ein Link, eine IBAN oder was auch immer eingetippt oder in die Zwischenablage eingefügt wird.
Ebenso neu ist die Bearbeitungshistorie, welche für jeden Textbaustein beziehungsweise Änderungen an diesen den Bearbeiternamen, Zeitstempel und einem optionalen Kommentar speichert. So lassen sich beliebige frühere Versionen eines Textbausteins nicht nur einsehen, sondern auf Wunsch auch wiederherstellen. Und mit dem Gender-O-Matic ersetzt PhraseExpress sperrige „er/sie“ und „sein/ihr“ Konstrukte bereits beim Verfassen eines Textbausteins in dynamische Platzhalter und fügt beim Ausführen des Textbausteins dann den Baustein der jeweils gewünschten Geschlechtsvariante ein. Genderfanatikernde [sic!] können Pronomen sogar das von Lann Hornscheid erdachte „ens“ (der Mittelteil von „Mensch“) ersetzen. Ersteres ist durchaus praktisch, letzteres… Nunja…
Weiterführend ist die Textbausteindatenbank per Knopfdruck in verschiedenen Sprachen übersetz- und umschaltbar, es gibt komfortablere Schnellsuche-Optionen, horizontale Checkbox- und Radio-Button-Gruppen, separat einstellbare Sortierung pro Textbausteinordner und einiges mehr. Zu guter Letzt gibt es eine Unterstützung für Microsoft Azure und AWS SQL Server und ein neues, flotteres Datenbanksystem für hunderttausende Textbausteine. Für Nutzer die auf verschiedenen Plattformen unterwegs sind gibt es auch ein vereinheitlichtes Dateiformat zwischen Windows und macOS sowie iOS. Die notwendigen Updates für Mac und iOS sollen in Kürze verfügbar sein. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Die aktuellen finalen Versionen für die Apple-Plattformen verstehen sich noch nicht auf das neue Dateiformat der Version 16. Für iOS heißt es Ball flach halten, Mac-Nutzer können sich mit der aktuellen Beta der Version 5 aushelfen.
Am Preismodell bleibt alles beim alten. Bedeutet, dass PhraseExpress für die nicht-kommerzielle Nutzung weiterhin in vollem Umfang kostenlos bleibt, von kurzen Lizenzhinweisen mal abgesehen. Die Gretchenfrage war bei PhraseExpress aber immer, wer nun als Privatnutzer zähle und wer nicht. Seit einigen Versionen ist die Definition nun aber recht simpel: Ein „Privatanwender“ ist ein einzelner Anwender an einem Einzelplatz ohne Verwendung eines Windows Servers oder Domänencontrollers und ohne einen finanziellen Vorteil während der Nutzung von PhraseExpress. Man zieht hierbei keine Daumenschrauben an, sondern Bartels Media setzt auf die Fairness der jeweiligen Nutzer. Solltet ihr euch als professioneller Nutzer einordnen, wird eine Lizenz notwendig, die sich je nach Funktionsumfang in Standard, Professional und Enterprise aufteilt und bei rund 80 Euro beginnt. Eine Übersicht der Lizenz- und Funktionsumfänge findet ihr auf dieser Seite.
Quelle PhraseExpress
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