Pix für iOS: Microsoft Research bringt Kamera-App mit künstlicher Intelligenz

Marcel Am 28.07.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:52 Minuten

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Microsofts Experimentierschmiede Research hat mit Pix eine neue Kamera-App fürs iPhone veröffentlicht, die euch mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz zu besseren (Portrait-)Aufnahmen verhelfen möchte.

Kamera-Apps gibt es duzende – nein, hunderte – im App Store, allen voran das funktionell führende Camera+. Und wer keinen Bock auf eine alternative App hat, der bekommt natürlich auch noch die standardmäßige Kamera.app von iOS. Dennoch werden weiterhin rege Kamera-Apps entwickelt und veröffentlicht, nun mischt auch Microsoft Research in diesem Schwarm mit. Wie es aber bei Veröffentlichungen der Microsoft’schen Forschungsabteilung so ist, hat man nicht einfach nur irgendeine weitere Kamera-App veröffentlicht, sondern Pix für iOS mit einer Art künstlicher Intelligenz ausgestattet, die euch vor allem bei Aufnahmen von und mit Menschen zu besseren Bildern verhelfen möchte.

Sobald ihr die Kamera-App öffnet, analysiert diese die erfassten Elemente im Sichtfeld der Kamera. Betätigt ihr nun den Auslöser, so schießt die Kamera-App direkt hintereinander zehn Bilder, die dann wiederum analysiert werden. Bei dieser Analyse prüft Pix aber nicht nur Dinge wie die Beleuchtung und Schärfe der Aufnahme, sondern versucht auch zu erkennen, ob die fotografierten Personen lächeln, die Augen geschlossen haben und ähnliches. Anhand dieser Merkmale wählt die App dann zwei Aufnahmen (+ Live-Foto) aus, die dann nochmals mit Hilfe der Bildinformationen der restlichen Aufnahmen verbessert werden. Zu guter Letzt muss sich der Nutzer dann nur noch für eine der Aufnahmen entscheiden.

Ihr selbst bekommt von der Arbeit „hinter den Kulissen“ nicht viel mit: Auslöser betätigen, kurz warten, das für sich beste Motiv auswählen, fertig. Funktionierte mit ein paar Testaufnahmen nicht schlecht, wobei die App eben auf Fotos mit Gesichtern spezialisiert ist; Landschaftsaufnahmen sind zwar möglich, hierbei hat man aber gegenüber anderen Kamera-Apps keinen Mehrwert. Was allerdings noch ein kleiner Mehrwert ist: Wird innerhalb der Serienaufnahme eine Bewegung erkennt, kann Pix auch ein kleines Video (ähnlich wie auch Apples Kamera-App) erstellen, hierbei kommt die Hyperlapse-Technik zum Einsatz um diese Videoloops etwas zu entwackeln.

Finde den Ansatz durchaus interessant, die App selbst wird man aber wohl auf Tante Emmas iPhone seltener zu Gesicht bekommen – allerdings zielt man mit den Research-Apps auch gar nicht auf die breite Masse ab, stattdessen geht es eher darum zu zeigen, was möglich ist. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, sendet die App während der Nutzung anonyme Daten an Microsoft, unter anderem zum Beispiel welche Fotos letztlich ausgewählt und welche verworfen werden. Durch diese Telemetriedaten wollen die Research-Mitarbeiter von den Nutzern lernen und die AI weiter verbessern. Ein Blick und Versuch ist die App definitiv mal wert, eine Android-App soll „in Kürze“ folgen. Interessant für euch?

‎Microsoft Pix-Kamera
‎Microsoft Pix-Kamera
Entwickler: Microsoft Corporation
Preis: Kostenlos

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