Cryptomator: Open-Source-Tool verschlüsselt eure Daten in der Cloud – für OS X, Windows, Linux und iOS

Marcel Am 10.03.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:24 Minuten

cryptomator

Das Open-Source-Tool Cryptomator möchte eure Daten in der Cloud auf einfache Art und Weise schützen und ist für Windows, Mac OS X, Linux und sogar für iOS verfügbar.

Cloud-Dienste wie Dropbox, OneDrive und Co. erfreuen sich großer Beliebtheit, irgendwo zurecht, denn immerhin sind die dort abgelegten Daten auf nahezu jedem anderen Rechner verfügbar. Dazu sind die Daten auch noch sicher, zumindest wenn man den Informationen der Anbieter glauben schenken mag, denn die Definitionen von „sicher“ können durchaus unterschiedlich ausfallen – und sollte einmal ein virtueller Einbruch erfolgreich sein, liegen eure Daten letztlich ohne Schutz in eurem Account. Mit Cryptomator ist nun ein kleines Tool als finale Version 1.0 veröffentlicht worden, welches einen universellen Schutz bei der Sicherung von Daten in der Cloud gewährleistet möchte.

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Dazu erstellt das Tool einen Ordner (genannt Tresore, es sind aber de facto nur Ordner), in dem eure Dateien abgelegt werden und welcher mit einer AES256-Verschlüsselung gesichert ist – sofern euer Verschlüsselungskennwort sicher genug ist, dürfte dies auch ausreichend abgesichert sein. Verschlüsselt wird übrigens nicht nur der eigentliche Inhalt der Dateien, sondern auch die Dateinamen. Diese Ordner können natürlich dazu dienen, Daten lokal vor den Augen Dritter zu verbergen – Hauptzweck der durch Cryptomater verschlüsselten Tresore ist aber natürlich der Einsatz in der Cloud, wobei auch hier eure Dateien in Echtzeit verschlüsselt werden, bevor sie wieder in die Cloud geladen werden.

Die Desktop-Anwendung steht dabei für Windows, Mac OS X und Linux zu haben und sich sehr einfach gehalten, die Performance ist ebenfalls nicht zu beanstanden. Habt ihr einen Tresor eingebunden und mittels Passwort entsperrt, wird der Inhalt dieses Tresors als WebDAV-Ordner in euer System eingebunden. Der Grund, wieso man sich seitens der deutschen Entwickler Sebastian Stenzel und Tobias Wagemann für WebDAV entschieden hat, liegt schlicht darin, dass es von jedem unterstützten System unterstützt wird. Ist aber auch relativ egal, denn auch auf diese Weise könnt ihr ganz normal mit dem Ordner arbeiten, als wäre es ein angeschlossener USB-Stick.

Neben den drei Desktop-Apps gibt es auch eine App für iOS, die ebenfalls sehr rund läuft. Diese erlaubt es euch, die Tresore aus eurem Cloud-Account (unterstützt werden bislang Dropbox, iCloud, OneDrive und Google Drive) zu entsperren und die dortigen Daten zu öffnen oder auch teilen zu können. Dabei werden die Tresore nie komplett auf euer Gerät geladen, sondern direkt aus der Cloud ausgelesen und im Falle des Hochladens einer neuer Datei auch direkt wieder „on the fly“ verschlüsselt. Was schade ist: Dateien lassen sich zwar aus anderen Apps heraus in einem Tresor speichern, leider fungiert Cryptomator nicht als Speicherort für den Document Picker, was die Arbeit noch komfortabler machen würde. Dennoch: auch die iOS-App funktioniert einwandfrei.

Cryptomator ist übrigens Open Source, genauer gesagt steht es unter der MIT / X Konsortium License zur Einsicht auf GitHub bereit. Demnach sind die Desktop-Apps völlig kostenlos zu haben (eine Spende ist aber immer gerne gesehen) – für die iOS-App hingegen werden 1,99 Euro fällig. Sicherlich nun kein Ersatz für die „großen“ Verschlüsselungstools wie TrueCrypt oder VeraCrypt, vielmehr kann man Cryptomator eher als Alternative zu BoxCrypt sehen. Mir persönlich sagt Cryptomator aber mehr zu, da die Nutzung wirklich simpel ist und nicht viel simpler sein könnte, bleibt bei mir erst einmal im Einsatz. Übrigens: Eine App für Android ist ebenfalls geplant.

Cryptomator für Mac, Windows und Linux

‎Cryptomator
‎Cryptomator
Entwickler: Skymatic GmbH
Preis: 11,99 €

via TNW

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1 Kommentare vorhanden

Tut nichtszurSache

Geladen und für gut befunden. Sehr gut. Endlich ein einfaches und sicheres Tool zur Cloud-Nutzung.

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