Einen Bildbetrachter bringt eigentlich jedes Desktop-System mit, wirklich überzeugend empfinde ich diese aber nicht: Ja, sie können Bilder anzeigen und je nach System auch mit zusätzlichen Annotationen versehen, in der Bedienung empfinde ich sie aber suboptimal. Unter Windows habe ich seinerzeit auf den Alleskönner IrfanView gesetzt, für den es auf dem Mac mit Xee eine gute Alternative gibt. Für mich darf es aber gerne noch minimalistischer sein und falls es euch ebenfalls so geht, dann solltet ihr euch einmal den Open Source-Bildbetrachter qView anschauen. Dieser steht plattformübergreifend für Windows, macOS und Linux zur Verfügung und unterstützt von Haus aus alle wichtigen Bildformate, einschließlich JPG, BMP, GIF, PNG, TIFF, SVG und sogar WebP.
qView wurde so konzipiert, dass möglichst wenig störende Toolbars und andere Elemente den Blick auf das Bild trüben – nur die übliche Titelleiste gibt, in der auf Wunsch nur der Dateiname oder zusätzliche Informationen wie Bild- und Dateigröße angezeigt werden. Habt ihr ein Bild in qView geöffnet, könnt ihr das Fenster natürlich skalieren, wobei das Bild an die Fenstergröße angepasst wird. Per Pfeiltasten könnt ihr durch alle weiteren Bilder eines Ordner wechseln, via Doppelklick wird das Bild im Vollbild angezeigt. Außerdem könnt ihr mit dem Mausrad in Bilder herein und raus zoomen, auch lassen sich Bilder spiegeln oder drehen. Alle Aktionen können über das Kontextmenü oder via Tastatur-Shortcuts aufgerufen werden.
Solltet ihr euch häufiger mal animierte GIFs anschauen, kann sicherlich die GIF-Steuerung punkten, mit der ihr die Abspielgeschwindigkeit verändern, die Animation deaktivieren oder einzelne Frames speichern könnt. Zu guter gibt es noch eine kleine Slideshow-Funktion, die automatisch durch alle Bilder eines Ordners springt. Ein großer Pluspunkt für qView ist sicherlich die Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, nahezu alles lässt sich anpassen. Hierzu gehören offensichtlichere Dinge wie der Wechselintervall der Slideshow oder dem Festlegen eigener Shortcuts, aber auch kleinere Details wie die Hintergrundfarbe, der maximalen Größe beim Öffnen eines neuen Bildes, der Größenänderung beim Springen zu einem neuen Bild, der Sortierreihenfolge beim Blättern, Preloading-Optionen und mehr.
Funktionell also sehr minimalistisch gehalten, für mich (aber sicherlich auch für viele andere) aber absolut ausreichend. Ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel das Löschen von Bildern direkt aus der Anwendung heraus oder auch einen Zufallsmodus für die Slideshow fehlen zwar noch, diese stehen aber bereits auf der To-Do-Liste des Entwicklers für kommende Veröffentlichungen der Versionen 5 und 6 – bei Interesse könnt ihr ja mal in die Übersicht hineinschauen. Im Gegenzug lädt qView auch größere Bilder ohne merkbare Verzögerung, egal ob bei einem neuen Öffnen der Anwendung oder beim Bildwechsel und auch die Speicher- und CPU-Auslastung ist auf ein minimalstes reduziert – falls dies für euch relevant sein sollte. Aktuell mein Favorit unter den Bildbetrachtern und hat vorerst Xee ersetzt…
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