MacPaw hat sein „Netflix für Apps“ offiziell gestartet. Hier gibt es für runde 10 Euro im Monat Zugriff auf eine ganze Reihe an Mac-Apps von den verschiedensten Entwicklern.
Setapp habe ich bereits kurz nach dem Start der Beta-Version vor etwas mehr als fünf Wochen vorgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Abo-Dienst, der euch für monatlich 9,99 Euro eine ganze Vielzahl an Apps für macOS an die Hand gibt. Während eines laufenden Abonnements lassen sich die Apps in vollem Umfang und ohne weitere In-App-Käufe nutzen, auch größere Updates wird es hier umsonst geben. Zum Start weg beinhaltet Setapp natürlich zum einen die MacPaw-eigenen Anwendungen wie Gemini. CleanMyMac und Co, daneben konnte man aber auch eine Reihe an Entwicklern von seiner Mac-App-Store-Alternative überzeugen. Momentan sind rund 60 Apps verfügbar, unter anderem Alternote, ChronoSync, HazeOver, iStats Menus, Blogo, iMazing, Paste, Numi, Screens, Ulysses, Chronicle, MoneyWiz, und und und – eine komplette Übersicht findet ihr an dieser Stelle vor.
Setapp installiert dabei nicht sämtliche Anwendungen komplett auf euren Mac, vielmehr erstellt die App einen eigenen Ordner, in welchem zunächst nur Verknüpfungen erstellt werden. Über diese könnt ihr (zum Beispiel via Quick Look) nun eine App-Store-ähnliche Übersichtsseite mit Beschreibung und Screenshots aufrufen und die App dann „fest“ installieren. Ist eigentlich ganz gut gemacht. Ist die gewünschte App dann einmal installiert, lässt sie sich wie gewohnt starten und nutzen. Allerdings mit einem kleinen Haken, denn da das ganze Modell für die Vergütung der Entwickler darauf basiert, wie viele Nutzer eine App mehr oder weniger aktiv nutzen, „muss“ Setapp natürlich im Hintergrund Daten tracken und an die heimischen Server senden. Diese Daten werden zwar anonymisiert, ist aber dennoch ein Hinweis wert.
Möchte man langfristig Entwickler binden, muss man diese natürlich auch entlohnen. Grundsätzlich werden 70 Prozent der zehn Euro pro Nutzer/Monat direkt an die Entwickler verteilt – in Abhängigkeit zur Anzahl der Nutzer, diese diese über Setapp nutzen. Von den restlichen 30 Prozent behält MacPaw zehn Prozent für Wartung und Weiterentwicklung ein, die übrigen 20 Prozent werden als eine Art „Partnergebühr“ an Entwickler ausgeschüttet die aktiv für neue Nutzer sorgen. Klingt fair, allerdings werden wohl nur jene Entwickler verdienen, die wirklich viele Nutzer finden. Bei 60 Apps liegt der monatliche Betrag pro Entwickler (wenn alle gleich genutzt werden sollten) demnach bei etwa 14 Cent pro Nutzer – und dieser dürfte mit der Zeit sinken, denn langfristig peilt MacPaw eine Zahl von 300 Apps an.
Letztlich steht und fällt alles mit der Frage, wie viele Nutzer MacPaw von Setapp überzeugen kann. Und in der aktuellen Auswahl an Apps kann ich da zumindest für mich nicht genug Anwendungen finden, die wirklich interessant sind. Ist eben wie bei einem Buffet: Wer viel frisst, spart auch viel. Immerhin müssen sich die 10 Euro pro Monat auch langfristig lohnen, nur für ein paar Apps im Wert von 100 Euro rentiert es sich nicht – da wäre man nach zehn Monaten schon mit einem Kauf günstiger dran. Dennoch: Interessant ist das Setapp-Projekt allemal und Potential ist vorhanden, auch die Idee, Synergien zwischen Einzelkämpfer-Entwicklern zu schaffen ist sicher nicht verkehrt. Irgendwie glaube ich aber nicht, dass wir in ein oder zwei Jahren noch viel davon hören werden, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren – ist lediglich (m)eine Einschätzung zum Status Quo.
Wie sieht es denn so bei euch aus? Mal angenommen, die App-Auswahl trifft euren Geschmack: Wäre so ein Dienst grundsätzlich interessant für euch?
Quelle MacPaw
Schreibe den ersten Kommentar