Es kommt ja immer mal wieder vor, dass man bestimmte Objekte aus einem geschossenem Foto entfernen möchte – der Profi nimmt hier sicherlich Photoshop von Adobe zur Hand, der Otto-Normal-Nutzer (mich eingeschlossen) ist dazu aber sicherlich zu doof. Für all jene gibt es aber Alternativen wie zum Beispiel Inpaint (für Windows und OS X) oder Snapheal (für OS X), welche zwar sicherlich nicht an die händischen Ergebnisse eines Photoshop-Profis herankommen, aber dennoch sehr gute Ergebnisse abliefern können. Und besagtes Snapheal hat nun einen neuen Ableger bekommen, welcher auf den Namen Snapheal PRO hört – hier einmal ein kleiner Blick auf die Bildbearbeitungssoftware aus dem Hause MacPhun.
Direkt nach dem Öffnen der App kann das gewünschte Bild via Drag’n’Drop oder den entsprechenden Button geladen werden, ebenso ist es möglich, über den Menüpunkt „Ablage -> Aus Gerät importieren“ Bilder zum Beispiel von der Digitalkamera direkt in Snapheal Pro zu importieren.
Möchte man nun das ein oder andere unerwünschte Objekt entfernen, so kann man diese nun mit dem „Marker“ markieren. Hierzu gibt es neben unterschiedlichen Pinselgrößen eben auch noch einen Radiergummi für zuviel markierte Flächen und ein Lasso-Werkzeug, mit dem man große Objekte in einem Rutsch großflächig markieren kann. Das ganze erfordert einige Ruhe und je nach Objekt auch ein wenig Konzentration.
Habt ihr das Objekt so genau es geht markiert, reicht ein Klick auf den Button „Entfernen“ und Snapheal wendet seine Superkräfte an. Hierbei gibt es übrigens drei verschiedene Modi: Twister, Shapeshift und Wormhole, welche allesamt die markierten Objekte entfernen. Einen bestimmten Modus zu empfehlen ist hier meiner Meinung nach nicht möglich, da sie eben je nach Bild und markiertem Objekt unterschiedlich gute Ergebnisse abliefern können – hier solltet ihr also immer mal wieder etwas herumexperimentieren.
Der ganze Vorgang kann je nach verwendeter Hardware, Größe der Objekte und des verwendeten Modi beziehungsweise der Präzisionsstufe einige Zeit in Anspruch nehmen, mit meinem MacBook Pro Early 2011 mit Intel Core i7 (2 GHz) und 16 GB RAM benötigte Snapheal Pro zur Entfernung der zu sehenden Objekte (Originalbildgröße: 5472 x 3648 Pixel) rund 3:02 Minuten. Das aber ist eben sehr stark von den genannten Faktoren abhängig.
Neben dieser Entfernung bietet Snapheal auch noch ein paar kleinere Möglichkeiten zur Bildbearbeitung an, auch wenn diese recht rudimentär gehalten sind. So können zum Beispiel Bildbereiche geklont werden, Sättigung, Kontrast und Farbintensität bestimmter Bereiche oder des gesamten Bildes geändert werden, zuletzt lässt sich ein Bild natürlich auch ausschneiden, in der Größe verändern und dieses ganze Gedöns.
Sehr schön ist auch die Möglichkeit, das Ergebnis über eine Vorher-Nachher-Ansicht mit dem Ursprung zu vergleichen. Auch hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Möglichkeit a) zeigt Original und Ergebnis nebeneinander an, Möglichkeit b) zeigt das Original nur auf Knopfdruck an.
Fertige Bilder können dann eben einfach gespeichert werden – oder auch direkt über verschiedene Netzwerke wie Facebook, Twitter, Tumblr und Flickr oder per E-Mail geteilt werden.
Alles in allem schließt Snapheal PRO die Entfernung von Objekten mit einem sehr guten Ergebnis ab. Hier kommt es natürlich eben auf das Originalbild an und darauf, wie gut und genau ihr die gewünschten Objekte markiert. Je genauer und feiner ihr markiert, umso besser wird natürlich das Ergebnis. Ja, ein Profi in Sachen Photoshop bekommt es sicherlich besser hin – aber a) nicht so schnell und b) ist diese Möglichkeit für viele sicherlich einfach nicht drin. Und hier bekommt man mit Snapheal eben eine Möglichkeit vorgelegt, die meiner Meinung nach durchaus mehr als brauchbare Ergebnisse erzielen kann.
In den letzten Tagen gab es ja auch schon die „normale“ Version von Snapheal kostenlos zu haben, mit der PRO-Version hat man diesbezüglich nochmals einige Features eingebaut, die für den ein oder anderen sicherlich ganz interessant sein dürften: So wurden die Lösch-Modi nochmals verbessert und liefern ein wenig bessere Ergebnisse, der Klonen-Modus wurde optimiert, die (rudimentären) Bildbearbeitungsmöglichkeiten wurden erweitert und auch eine Synchronisation über die iCloud auf mehreren Macs wurde implementiert. Zu guter Letzt gibt es dann auch noch die Möglichkeit, Snapheal PRO entweder als eigenständige App zu nutzen oder die Software als Plugin innerhalb von Photoshop, Photoshop Elements, Lightroom oder auch Aperture zu nutzen – gerade dieser Punkt wird sicherlich einige Überzeugen, auf die Pro-Version zu setzen.
Snapheal PRO kostet regulär 30,35 Euro, wer sich in der letzten Aktion bereits Snapheal kostenlos gesichert hat, der bekommt das Upgrade auf die Pro-Version für „nur“ 14,99 Euro. Nicht gerade eine der günstigeren Apps für OS X, aber in Anbetracht der Ergebnisse auch von Nicht-Profis gibt es hier dennoch eine Empfehlung meinerseits. Wer eine der beiden Varianten („Normal“ oder „PRO“) vor dem Kauf erst einmal testen möchte, der kann dies mit Hilfe der verfügbaren Trial-Version 14 Tage lang machen – damit minimiert ihr das Risiko, nach dem Kauf enttäuscht zu werden.
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