Parallels Desktop 11 für OS X veröffentlicht

Marcel Am 20.08.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:59 Minuten

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Die Virtualisierungslösung Parallels Desktop für OS X hat in den vergangenen Tagen ein großes Update auf die Version 11 erhalten, womit wie gewohnt auch ein paar größere Neuerungen einhergehen.

Nicht nur OS X und iOS werden einmal im Jahr mit einer neuen Version versorgt, auch das Virtualisierungstool Parallels Desktop wird im Jahresturnus mit einer neuen Version bedacht. In diesem Jahr stehen wir bereits bei Version 11 und wie immer fanden eine ganze Reihe an Neuerungen Einzug, die die meiner Meinung nach beste VM-Software für den Mac noch besser macht – auch wenn sicherlich nicht jeder alle neuen Features nutzen wird. Die obligatorischste Änderung zu erst:

Windows soll sich in der VM um bis zu 50% schneller starten und beenden lassen, Dateioperationen innerhalb Windows sind um bis zu 20% schneller, virtuelle Maschinen lassen sich schneller in den Ruhezustand versetzen und im neuen Reisemodus verlängert sich die Akkulaufzeit eines MacBooks mit Parallels um bis zu 25%. Sind natürlich alles Werte, die bei internen Parallels-Tests herausgekommen sind, insgesamt ist die Performance aber durchaus verbessert worden.

Neben diesen Performance-Verbesserungen gibt es aber natürlich auch noch eine weitere Anpassungen, vor allem die Kompatibilität mit OS X El Capitan und Windows 10 ist hier vorrangig zu nennen. Besonders hervorgehoben wird hierbei die Cortina-Unterstützung direkt aus OS X heraus: So kann dank des „Always on Cortina“-Features der Microsoft’sche Sprachassistent auch dann genutzt werden, wenn ihr Windows nicht aktiv Vordergrund geöffnet habt.

Haken hierbei: Windows 10 muss dennoch gestartet sein, der einfache, kann aber eben im Hintergrund abgelegt werden. Dennoch eine kleine Spitze gegen Apple, die Siri auch mit El Capitan noch nicht in ihr Desktop-System integriert haben. Stellt sich natürlich immer die Frage, wie häufig man einen Sprachassistenten am Rechner nutzen würde – selbst auf dem Smartphone dürften sie sicherlich eher „Geek-Stuff“ darstellen.

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Weiterführend hat man dann auch weiter daran gearbeitet, die nativen Mac-Funktionen möglichst nahlos in das Windows-Gastsystem zu integrieren. Benachrichtigungen von Windows tauchen im Coherence-Mode auch im Benachrichtigungscenter von OS X auf, über einen zusätzlichen Button in der Titelleiste des Parallels-Fensters lässt sich besagter Coherence-Mode nun auch schneller starten. Quick Look lässt sich jetzt auch für Dokumente und Dateien innerhalb der Windows-VM nutzen – wer ein MacBook mit Force Touch nutzt, der kann auch diese Force-Touch-Gesten nutzen.

In der Mac-Liste der zuletzt verwendeten Dateien werden nun auch unter Windows geöffnete Dokumente angezeigt, Windows kann auf die Ortungsdienste von OS X zurückgreifen und auch die Druckeroptionen werden von OS X in Windows übernommen. Das sind aber nur die nennenswertesten Neuerungen, die insgesamt zwar recht klein ausfallen, Windows aber immer stärker an OS X anpassen beziehungsweise in OS X integrieren.

Erstmals gibt es auch eine Pro Edition von Parallels: Diese bietet zum Beispiel diverse Entwickler-Tools wie Docker, Visual Studio, Vagant und anderen direkt integriert an, es gibt zusätzliche Nutzerprofile für Entwickler, Power-User und Tester, erweiterte Netzwerktools und einiges mehr. Ob man es benötigt? Als Privatnutzer sicherlich weniger, als Entwickler würde ich doch eher auf OS X und Windows auf eigenständigen Maschinen nutzen.

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Preise? Parallels Desktop 11 für Mac ist für 79,99 Euro zu haben, wer bereits Parallels 9 oder 10 besitzt, der kann für einmalige 49,99 Euro upgraden. Die Pro Edition gibt es nur gegen eine jährliche Abo-Gebühr in Höhe von 99,99 Euro, auch hier bekommen Nutzer von Parallels 9 oder 10 das Angebot, die Pro-Version für 49,99 Euro pro Jahr nutzen zu können. Parallels Pro beinhaltet weiterhin ein Parallels-Access-Konto, mit dem sich auch von iPhone und iPad aus per Remote-Zugriff auf euren Mac zugreifen lässt – alleine Parallels Access ist sonst für 19,99 Euro pro Jahr fällig.

Fazit? Die Pro Edition mit dem Abo-Modell ist sicherlich gar nicht so doof, sofern man Parallels Access eh nutzen würde – kommt dann aber darauf an, wie die Upgrade-Möglichkeiten im nächsten Jahr aussehen, denn wenn man immer fleissig aktualisiert, dürften die 49,99 Euro minus Access günstiger sein. Ansonsten ist Parallels Desktop 11 Pro für mich aber eher eine kleine Totgeburt, während die „einfache“ Version für Privatnutzer ein solides Update darstellt. Ob es einem der Preis von rund 50 Euro für das Upgrade wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Mein Tipp: Etwas abwarten, die letzten Jahre gab es nach zwei, drei Monaten immer günstige Bundle.

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