Die Taschenrechner-App Soulver für den Mac ist als Version 3.0 veröffentlicht worden, die mehr als 50 Neuerungen mit sich bringt. Unter anderem gibt es eine neue Oberfläche, Datums- und Zeitberechnungen und Zwischensummen.
Die Mac-App Soulver dürfte sicherlich dem ein oder anderen Nutzer ein Name sein. Fällt irgendwo in die Kategorie Taschenrechner, allerdings wird der Begriff der App nicht gerecht. Vielmehr ist Soulver eine Kreuzung aus Taschenrechner und Notepad und eher eine kleine Alternative zu Tabellenkalkulationen wie Excel. Kurz gesagt lassen sich Wörter und Zahlen gemeinsam verwenden (z.B. „3 Tickets á 67,90 Euro“), um vor allem längere Berechnungen zu strukturieren und so zu etwas mehr Übersicht zu verhelfen – denn nicht immer weiß man Tage oder Wochen später, was die Zahlen aussagen sollen. Darüber hinaus kann Soulver Rechenoperationen auch in natürlicher Sprache entgegennehmen (z.B. „20 weniger 3“) und Variablen nutzen. Dies ist aber wirklich nur ein grober Umriss zu dem, was mit Soulver möglich ist – muss man einfach mal ausprobiert haben.
Inzwischen ist die Version 3.0 veröffentlicht worden, mit der die Entwickler ihrer App abermals eine Vielzahl an neuen Fertigkeiten beigebracht haben. Auf den ersten Blick bereits ersichtlich: Das App-Icon und die Oberfläche wurden umfassend modernisiert und präsentieren sich nun deutlich frischer – dazu gehört natürlich auch eine Integration des Dark Mode von macOS. Über die neue Seitenleiste lassen sich nun auch mehrere Arbeitsblätter innerhalb der App anlegen, bearbeiten und in Ordnern verwalten – ebenso sind diese in die Spotlight-Suche integriert. Außerdem gibt es im Hintergrund ein neues Dateiformat (JSON anstatt XML), URL Schemes, eine Alfred-Integration und weitere Möglichkeiten zur Automatisierung „im kleinen Kreise“. Ebenfalls praktisch ist die Möglichkeit, Überschriften ganz Markdown-like mit einem „#“ einzuleiten und diese formatieren zu können.
Die größten Neuerungen aber finden sich – natürlich – im Rechner selbst wieder. So lassen sich nun auch Datums- und Zeitberechnungen durchführen, beispielsweise „15. Juni + 20 Tage“, oder kleinere Gleichungen im Dreisatz lösen. Von Vorteil können auch die neuen Zwischensummen sein, die in länger gegliederten Berechnungen automatisch angezeigt werden. Variablen können nun mehrere Worte enthalten und mittels Autovervollständigung schneller „kopiert“ werden, außerdem wird euch bei Mausüberfahrt der aktuelle Wert der Variable eingeblendet, sofern ihr diesen während der Berechnung verändert. Darüber hinaus gibt es nun benutzerdefinierte und mehr wissenschaftliche Einheiten, es werden die 16 populärsten Cryptowährungen unterstützt und auch sprachlich gibt es einige neue „natürliche“ Rechenoperationen wie „midpoint between“, „greater/lesser of“ und „50 is 25% of what“.
Macht wie auch der Vorgänger einen sehr soliden Eindruck, leider gibt es einen kleinen Haken. Wie man an den letzten Rechenoperatoren erkennen kann, steht Soulver 3 aktuell nur in englischer Sprache zur Verfügung; weitere Sprachen sollen aber noch in diesem Jahr folgen. Falls ihr euch wundern solltet, wieso der Mac App Store euch kein Update anzeigt: Die Version 3 wird nur außerhalb des MAS vertrieben und stellt auch für Nutzer der Version 2 ein kostenpflichtiges Update dar. Glücklicherweise verzichten die Entwickler jedoch auf ein Abo-Modell, dafür fällt der Preis mit 30 US-Dollar (zur Einführung 20 USD) um einiges höher aus als es noch die Version 2 tat. Geht aber noch in Ordnung, wenn man bedenkt, dass Soulver 2 rund neun Jahre mit kostenlosen Updates versorgt wurde.
Soulver 3 ist sicherlich keine Rechner-App, die jeder benötigt. Falls ihr aber oftmals mehr benötigt als einen stumpfen Taschenrechner, aber bei Excel das Gefühl habt, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, ist Soulver sicherlich einen Blick wert. Eine Alternative wäre das von mir genutzte Numi, dass mit 18 Euro aber ebenfalls kein schneller Schnapper ist, sich aber auch in keinerlei Punkten hinter Soulver verstecken muss.
Quelle Soulver
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