Spark by Readdle: Ein Blick in meinen neuen Mail-Favoriten für iPhone und Apple Watch

Marcel Am 30.05.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:52 Minuten

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Die Entwickler-Schmiede Readdle hat sich bereits in der Vergangenheit durch eine ganze Reihe an Produktivitäts-Apps wieCalendars 5, Documents, Scanner Pro und zahlreichen weiteren einen Namen machen können. Schicke Oberfläche, viele nützliche Funktionen. Nun hat man in den vergangenen Tagen eine neue App mit neuem Anwendungs-Fokus in den App Store gebracht: Spark. Dabei handelt es sich um eine klassische Mail-App für’s iPhone und die Apple Watch, die das Rad zwar nicht neu erfinden möchte, allerdings zahlreiche angenehme Features mit sich bringt.

Ich konnte mir die App und deren Entwicklung bereits seit einer frühen Developer Preview anschauen und kann eines verraten: Spark sieht nicht nur hübsch aus, sondern macht auch in der Bedienung sehr viel Spaß, sodass sie tatsächlich meine favorisierte Mail-App auf dem iPhone geworden ist – gleichzeitig habe ich aber auch ein paar kleinere Kritikpunkte, einfach weil Spark von Readdle ist. An dieser Stelle einmal ein kleiner Blick hinein.

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Erst einmal: Spark kommt mit verschiedenen Mail-Diensten wie Google, Exchange, Yahoo!, iCloud und Outlook.com zurecht, alternativ kann aber auch jeder andere Dienst genutzt werden, der euch einen IMAP-Login zur Verfügung stellt – wahlweise lassen sich auch mehrere Accounts einrichten und mit Spark nutzen. Hat man seinen Account dann einmal hinzugefügt, wird man auch schon umgehend in seine Inbox weitergeleitet. Standardmäßig zeigt Spark hier eine „Smart Inbox“ benannte Ansicht an, in der eure Mails nicht wie gewohnt einfach nur chronologisch untereinander dargestellt werden, sondern ein wenig kategorisiert werden.

Spark versucht die Mail zu analysieren und in verschiedene Kategorien einzuordnen. Persönliche Mails ganz oben angezeigt, während Newsletter, Benachrichtigungen und dergleichen darunter angezeigt werden. Gelesene Mails werden gebündelt an unterster Stelle abgelegt, sodass ihr die ungelesenen Mails ganz oben auf einen Blick habt. Einzelne Kategorien lassen sich auf Wunsch auch in komprimierter Form anzeigen (siehe die Benachrichtigungen auf dem Screenshot) oder auch in einem Rutsch als gelesen markieren. Wer mag, der kann auch einfach über den oberen Schieberegler auf eine reguläre Inbox-Ansicht wechseln, in der eure Mails wie gewohnt chronologisch sortiert werden. Wie man’s mag, ich empfand die „Smart Inbox“ als recht praktisch.

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Wie es sich inzwischen für eine gute Mail-App gehört, besitzt natürlich auch Spark verschiedene Wischgesten, mit denen ihr euren Posteingang schnell aufräumen könnt. Pro Mail-Eintrag gibt es vier unterschiedliche Gesten: Wisch nach links, Wisch nach rechts und dann jeweils auch nochmal ein längerer Wisch über die Zeile. Welche Aktion bei welcher Geste durchgeführt werden, könnt ihr in den Einstellungen von Spark ändern, standardmäßig werden die Mails bei einem Wisch nach rechts archiviert oder gelöscht, während ein Wisch nach rechts die Mail entweder anpinnt oder die Snooze-Funktion aufruft.

Angepinnte Mails werden euch in eurer Smart Inbox gesondert angezeigt und sind ebenso über den „Pins“-Menüpunkt in der Sidebar einzusehen – wer Gmail nutzen sollte, der wird sich sicherlich freuen, dass diese Mails auch direkt in Gmail markiert werden. Wesentlich interessanter dürfte aber sicherlich die Snooze-Funktion sein, wenngleich man diese inzwischen von so einigen Mail-Apps kennen dürfte, allen voran natürlich Mailbox und Inbox by Gmail.

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Die Ansicht der Mail-Inhalte ist relativ unspannend, allerdings bietet die Oberfläche alle wichtigen Funktionen, ohne dabei überladen zu wirken. So können Mails im oberen Bereich angepinnt oder „gesnoozed“ werden, während die untere Navigationsleiste dazu dient, Mails als (un-)gelesen zu markieren, zu beantworten oder weiterzuleiten oder eben auch direkt archivieren zu können. Was ganz cool gemacht ist: Mail können direkt „geliked“ werden, man kann sich bedanken oder einen Smilie verschicken – einfach per Tap, wobei euer Kontaktpartner zum Beispiel ein einfaches „Name liked your Mail“ erhält. Oftmals reichen derartige knappe Antworten ja aus, um den Gegenüber einfach davon in Kenntnis zu setzen, dass ihr die Mail erhalten und gelesen habt.

Über das Teilen-Menü könnt ihr die entsprechende Mail an den Drucker schicken, in einen anderen Ordner verschieben, archivieren oder löschen, als Spam markieren – oder eben auch als PDF-Dokument zu diversen Cloud-Diensten (zum Beispiel Dropbox, Google Drive, OneDrive, Evernote und Co.) hochladen oder aber an andere Apps, die sich in den Document Picker von iOS 8 einnisten, weiterreichen.

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Der Versand einer E-Mail ist ebenso simpel gestrickt, besitzt aber auch die ein oder andere Nettigkeit. Der erste Punkt betrifft eure Signaturen, die Spark natürlich auch unterstützt. Dabei erkennt Spark aber anhand eurer bereits versendeten Mails automatisch oft genutzte Mail-Signaturen und schlägt euch vor, diese als Signaturen zu speichern. Spart einiges an Arbeit und ist eben wie gesagt nett gemacht. Die Signatur in der Mail kann per simplen Wisch nach rechts oder links über die Signatur gewechselt werden.

Des Weiteren kann Spark natürlich auch Dateianhänge verschicken, wobei ihr entweder ein neues Bild mit eurer Kamera aufnehmen oder ein bereits vorhandenes Bild aus eurer Kamera-Rolle auswählen könnt – ebenso ist es aber auch möglich, Dateien beziehungsweise deren Links von Dropbox, Box.net, Google Drive, One Drive oder aus eurem iCloud Drive auswählen und verschicken zu können.

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Die Sidebar von Spark bietet euch einen schnellen Zugang zu vordefinierten Ordnern wie gesendeten Mails, Entwürfen und Co. – auch auf eure IMAP-Ordner (zum Beispiel innerhalb von Gmail) könnt ihr natürlich zugreifen. Die Liste an angezeigten Ordnern lässt sich auf Wunsch auch um Ordner erweitern, ebenso gibt es ein paar Shortcuts. Diese als „Widgets“ bezeichneten Schnellzugriffe werden standardmäßig über der Inbox angezeigt, lassen sich auf Wunsch aber auch auf einen von Android bekannten Floating Button setzen – letzteres gefällt mir durchaus gut.

Neben dem schnellen Zugriff auf eure archivierten Mails, gespeicherten Suchen oder anderen „intelligenten Ordnern“ gibt es auch weitere Features. So könnt ihr zum Beispiel eure erhaltenen Anhänge gebündelt anzeigen oder direkt aus Spark auf eure Kalender zugreifen, was Readdle (wohl auch) dank der Calendars-Erfahrung recht gut umgesetzt hat und durchaus gefällig ist. Was allerdings etwas schade ist: Es gibt eine ganze Reihe an Features, die den Vermerk „Coming soon“ besitzen und dementsprechend noch nicht implementiert sind. Zukünftig wird es also noch eine Wetter-Information und eine Kontaktverwaltung geben, ebenso gebündelte Anzeige von iTunes-Mails, Amazon-Käufen und ähnlichem.

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Soweit also einmal ein grober Überblick über die grundlegenden Funktionen von Spark. Was aber ebenso empfehlenswert ist, ist ein Blick in die Einstellungen der App, denn auch diese bergen ein paar sehr nette Dinge. Logisch: Ihr könnt hier eure Accounts hinzufügen und bearbeiten, auch Cloud-Dienste können verknüpft oder getrennt werden. Aber auch abseits dieser Grundfunktionen gibt es zahlreiche Optionen, mit denen ihr die Nutzung von Spark an eure Bedürfnisse anpassen könnt. Die Anpassung der Sidebar, der Wisch-Gesten und der Widgets habe ich ja wie auch die Signaturen beziehungsweise deren Verwaltung bereits erwähnt. Neben weiteren kleineren Optionen wie die Auswahl der Aktion (Löschen oder Archivieren) in der Toolbar der Mail-Darstellung, Anzeige eines Counters am App-Icon und Co. gibt es aber zwei weitere Features, die man sicherlich kurz hervorheben sollte.

Da wären zum Beispiel die „Smart Notifications“. Ihr könnt für jeden Account gesondert festlegen, über welche Mails ihr euch Benachrichtigen lassen wollt. Aktiviert ihr die „Smart Notifications“, so werden nur eure persönlichen und wichtigen Mails auf eurem Lockscreen gemeldet, was je nach Mailaufwand sicherlich etwas Zeit sparen kann, da eben Newsletter und derartige „unwichtige“ Mails nicht dauernd euer iPhone in der Hosentasche vibrieren lassen.

Außerdem ermöglicht euch Spark eine Lesebestätigung. Hierzu wird in euren Mails immer eine Pixel-Grafik mitgeschickt, anhand derer Readdle erkennt, ob eure Kontaktperson die Mail gelesen hat. Nichts dramatisches und eigentlich ein ganz alter Hut (den man in Gmail zum Beispiel mit PixelBlock verhindern kann), sollte man aber eben zumindest zur Kenntnis nehmen. Schade, dass diese Funktion von Haus aus aktiviert ist, hätte man meiner Meinung nach optional machen sollen. Ist sicherlich kein Weltuntergang, manch einer möchte seine Kontakte aber nicht mit Pixel-Grafiken belästigen.

Ein paar Worte zur App für die Apple Watch: Hierbei handelt es sich nicht nur um einfache Benachrichtigungen oder dergleichen, sondern um eine nahezu vollwertige Mail-App. Ob die Nutzung auf einem derart kleinen Screen sonderlich viel Sinn macht sei einmal dahingestellt, aber man muss eben nicht alles auf der Smartwatch nutzen. Praktisch kann die Watch-App aber durchaus sein, da man so schnell Mails archivieren oder löschen kann, auch das schnelle Beantworten von Mails ist möglich.

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Wie eingangs erwähnt hat Spark bei mir Google Inbox als Mail-App auf dem iPhone abgelöst, da mir die Oberfläche mitsamt der zusätzlichen und nahezu beliebig anpassbaren Funktionen irgendwie etwas besser gefällt. Aber auch wenn Spark in meinen Augen die beste Mail-App für iOS darstellt, so gibt es dennoch ein paar Kritikpunkte. Da wäre zum einen die Tatsache, dass der Counter der ungelesenen Mails am App-Icon oftmals nicht aktualisiert wird oder dass Benachrichtigungen nicht automatisch aus dem Notification Center entfernt werden. Des Weiteren gibt es wie gesagt eine ganze Reihe an Shortcuts, die derzeit nur mit einem „Coming soon“-Vermerk versehen sind – hätte man meiner Meinung nach vorerst rauslassen und später nachliefern sollen.

Sind zwar nur kleine Kritikpunkte, aber von Readdle kennt man es eigentlich anders – Readdle-Apps werden eben aufgrund der hohen Qualität in den App-Reigen etwas anders beäugt, als zum Beispiel Outbank oder andere Apps, bei denen man sich an den ein oder anderen Fehler gewöhnt hat. Spark selbst wird aktuell komplett kostenlos rausgehauen, man betont aber, dass man keine Daten auswertet, speichert oder irgendwie vermarktet – der vorhandene Spark-Server dient lediglich für Push-Benachrichtigungen und dem Snooze-Feature. So kann man Spark wie auch das ebenfalls kostenlose Documents als kostenlose Werbung für die restlichen Apps ansehen, seitens der Entwickler wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass zukünftige Features nur gegen einen In-App-Kauf zugänglich sind.

Aber ehrlich? Für Spark hätte ich sogar zwei, drei Euro bezahlt, da die App wirklich Spaß macht. Eine iPad-Version wird sicherlich in naher Zukunft folgen, auch eine (nicht näher benannte) Mac-App ist immer wieder mal kurz von Readdle erwähnt worden – mal schauen was sich hier noch so tut…

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1 Kommentare vorhanden

Hi! Wie und wo finde ich in Spark heraus, ob ein Empfänger meine Email gelesen hat? Herzlichen Dank vorab :-))))

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