Freunde des wuseligen Strategiegenre mit einem iPad können sich freuen, denn mit „ROME: Total War“ ist ganz frisch auch wirklicher Klassiker für das iPad veröffentlicht worden – als Vollpreistitel.
Zwar bespielte mein jüngeres Ich auch gerne mal die einschlägigen Shooter, mein Herz hing aber doch eher an der (Echtzeit-)Strategie. WarCraft und Starcraft, die Siedler, Age of Empires – das dürften so jene Spielereihen sein, deren Name fast jedem Kind der 90er (und darüber) bekannt sein dürfte. Aber es gab natürlich auch noch duzende und dröfzig weitere Reihen, wie zum Beispiel jene aus dem Hause Creative Assembly, die inzwischen zu SEGA gehören: „Shogun“, „Medieval“ und natürlich der dritte Teil „ROME: Total War“. Der Clou: Rundenbasierte Strategie, gepaart mit einigen Elementen aus dem Echtzeitgenre. Und zumindest der letzte Teil der Reihe wurde nun von Feral Interactive auch in den App Store gebracht und lässt sich ab sofort auch auf dem iPad bespielen.
Wer „ROME: Total War“ (wider erwarten) nicht kennen sollte: Ihr übernehmt die Kontrolle über eine von elf antiken Vormächten, zum Beispiel das Römische Reich, Ägypten, das Seleukidenreich, Karthago, die Germanen oder auch die Gallier. Eure Aufgabe besteht in der jeweiligen Kampagne nun darin, diese ich recht kleine Stadt zur bekannten Großmacht zu entwickeln – dann und wann auch mit diplomatischen Mitteln, in den meisten Fällen dürften aber natürlich die militärischen Mittel bevorzugt werden.
Die typischen Strategieaufgaben – wie zum Beispiel der Ausbau eurer Städte, Aufbau einer Armee und deren Bewegung, Planung von Angriff und Verteidigung – werden im rundenbasierten Modus auf einer Weltkarte durchgeführt: ihr könnt verschiedene Aktionen festlegen, die nach dem Abschluss der Runde ausgeführt werden, danach ist der Computer-Gegner an der Reihe. Treffen zwei oder mehr verfeindete Armeen aufeinander, wechselt das Spiel dann in den Echtzeitmodus.
Hat bereits 2004 unglaublich Laune gemacht, vor allem die 3D-Schlachten mit Tausenden von Einheiten waren immer wieder großes Gewusel und benötigten durchdachtes Vorgehen. War eben nicht AoE, in dem ihr mit einer dicken Armee gegnerische Städte kurz überrannt habt – vielmehr müsst ihr euch auch Gedanken über Formations- und Verhaltensanweisungen machen und gezielt Bewegungs- und Angriffsbefehle geben. Hinzu kommt noch der Faktor Moral: Ist dieser zu gering (zum Beispiel durch Überraschungsangriffe oder deutliche numerische Unterlegenheit), nehmen eure Soldaten lieber die Beine in die Hand, statt zu kämpfen. Aber auch das Wetter hat Einfluss auf den Kampfverlauf, starker Regen zum Beispiel verhindert die Nutzung von Brandpfeilen und senkt die Treffergenauigkeit von Bogenschützen.
Die iPad-Version verspricht eine 1:1-Portierung des Klassikers, die „keine Kompromisse“ eingehen soll – aber natürlich mit entsprechenden Optimierungen. So hat Feral Interactive zum Beispiel die Texturen mit Blick auf das Retina-Display des iPad deutlich hochauflösender gestaltet und natürlich wurde die vormals auf Tastatur und Maus ausgelegte Steuerung für die Bedienung auf Touchscreens optimiert. Truppen lassen sich mit den Fingern auswählen und direkt verschieben, in Schlachten könnt ihr mittels Pinch & Zoom den Ausschnitt des Schlachtfeld verändern. Da gerade die Schlachten viel Berechnung erfordert, wird fürs mobile Zocken mindestens ein iPad Air oder iPad mini 2 benötigt, etwas über vier GB Speicherplatz solltet ihr zu Installation bereithalten.
Preislich ruft man für für den Titel runde zehn Euro auf – in Zeiten von überflutenden Free-2-Play-Titeln sicherlich eine etwas mutige Entscheidung, die sich in meinen Augen aber absolut in Ordnung geht (plus/minus zwei, drei Euro ;-)). Es handelt es sich eben um einen wirklichen Vollpreistitel ohne weitere In-App-Käufe und immerhin gehört „ROME: Total War“ nicht nur bei Erstveröffentlichung, sondern auch heute noch zu einem der bestbewerteten Strategiespiele und denke ich an das Original zurück, so dürfte auch die iPad-Portierung mehrere hundert Stunden Spielspaß bieten. Übrigens: Auch die Erweiterungen „Barbarian Invasion“ und „Alexander“ sollen später noch separat folgen.
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