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Logitech Powershell Controller: Gamepad für’s iPhone angespielt

Marcel Am 29.03.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:45 Minuten

Mit iOS 7 hat Apple neben zahlreichen Neuerungen auch den nativen Support für Game Controller implementiert – ein großer Schritt in Richtung mobile Spielekonsole mit dem man sicherlich der PS Vita oder den diversen GameBoys Konkurrenz machen möchte. Ein guter Schritt, denn zwar lassen sich Spiele wie Angry Birds, Cut the Rope und Co. ohne einen echten Controller spielen, abseits der Casual Games kann man auch bei einer gut umgesetzten Touchscreen-Steuerung lediglich von „nett“ und „gut gemacht“ sprechen – komfortabler sind Real Racing, Prince of Persia, Limbo und Co. definitiv mit einem Hardwarecontroller. Einer dieser verfügbaren Game Controller für iOS stellt der Logitech Powershell Controller für’s iPhone 5, iPhone 5s und dank beiliegendem „Adapter“ (eigentlich nicht mehr als eine Unterlage) dem iPod touch der 5. Generation dar, den ich mir in den letzten Wochen mal ein wenig genauer anschauen konnte.

Logitech setzt bei seiner ersten Controller-Generation nicht auf einen ausziehbaren Controller, stattdessen besteht der Powershell Controller aus einem festen Stück. Zwar hat man hier komplett auf Kunststoff gesetzt, die Verarbeitung ist aber dennoch ganz in Ordnung, wie man es von Logitech eigentlich immer gewohnt ist. Die Rückseite ist dabei gummiert, angeraut und besitzt eine leicht geschwungene Form was dem Controller etwas mehr Halt in der Hand gibt.

Rund 120 Gramm bringt der Controller dabei bei einer Länge von 20 Zentimetern auf die Wage, die Höhe des ganzen liegt bei rund 6,3 Zentimetern, die Dicke bei 2,1 Zentimetern. Für meine Hände absolut in Ordnung, für größere Hände dürfte es alles ein wenig klein sein. Auf der linken Seite finden wir ein anologes D-Pad als Steuerkreuz und einen „verlängerten“ Powerbutton vor, auf der rechten Seite gibt es vier Aktionstasten, sowie einen Pausebutton. Ebenso nicht fehlen dürfen die obligatorischen Schultertasten von denen es zwei an der Zahl gibt: Links und rechts, wer hätte das gedacht?

Das iPhone wird zum Zocken einfach in den Powershell Controller hineingeschoben, was dank eines flexiblen Lightning-Anschlusses ohne weitere Probleme möglich ist – das herausnehmen des Gerätes klappt dank der Kamera-Aussparung ebenfalls ohne Probleme. Während andere Controller also auf Bluetooth setzen, setzt Logitech hierbei also auf eine Verbindung via Lightning.Anschluss. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Lösung generell etwas stromsparender sein dürfte, der Controller kommt ganz nebenbei auch noch mit einem 1.500 mAh Akku daher, welcher die Laufzeit des iPhones quasi verdoppelt – gerade angesichts der Tatsache, dass grafisch aufwendige Spiele wie zum Beispiel Real Racing 3 durchaus am Akku zerren. Der Akku des Powershell lädt dabei eben das iPhone wie ein zusätzliches Akku-Pack; soll der Akku einmal nicht geladen werden, kann dies gezielt über einen kleinen Schalter und der linken Unterseite des Controllers ein- und ausgeschaltet werden. Kleines Manko: Logitech hat keine wirkliche Anzeige des Akkustandes verbaut, lediglich ein blau oder rot leuchtendes „G“ auf der Rückseite des Controllers ermöglicht eine etwaige Vorahnung, dass der Akku bald den Geist aufgibt. Hätte man sicherlich etwas anders lösen können. Aufgeladen wird der Controller übrigens per obligatorischem MicroUSB-Anschluss, ein entsprechendes Kabel liegt natürlich bei.

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Ebenso etwas frickelig, aber durchaus so gedacht ist der Köpfhöreradapter. Dadurch, dass der Controller den Kopfhöreranschluss am iPhone natürlich verdeckt musste Logitech hier etwas umdenken und so muss man zum Anschluss eines Kopfhörers den verwendeten Adapter in den dafür vorgesehen Schacht stöpseln – aufgrund des weichen Materials eine gar nicht mal so einfache Sache, erfordert ein paar Sekunden Zeit. Eine andere Lösung gab es hier aber wohl nicht, denn hätte man den Kopfhörereingang dauerhaft belegt, wäre jede Soundausgabe grundsätzlich über den Anschluss ausgeliefert worden, was auch nicht die Ideallösung darstellt, wenn man nicht grundsätzlich Kopfhörer zum Zocken nutzen möchte. Der Sound wird übrigens vom iPhone über zwei kleine Kanäle nach vorne geleitet – klingt weder schlechter, noch besser als im „Original“.

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Aber kommen wir nun doch einmal zum wichtigsten Teil: Wie schlägt sich der Controller beim aktiven Gaming? Inzwischen gibt es zahlreiche Spiele die die iOS-Controller unterstützten, Logitech hat auf dieser Seite eine Übersicht mit über 150 Spielen in Betrieb. Die interessantesten und bekanntesten habe ich hier einmal für euch aufgelistet:

Anomaly 2
Preis: 5,49 €
‎Asphalt 8: Airborne
Preis: Kostenlos+
‎Bastion
Preis: 5,49 €
‎Galaxy on Fire 2™ HD
Preis: Kostenlos+
‎Playdead's LIMBO
Preis: 3,99 €
‎Oceanhorn ™
Preis: 8,99 €
Tomb Raider I
Preis: 1,99 €
‎Star Wars™: KOTOR
Preis: 9,99 €
‎BADLAND
Preis: 0,99 €
‎Real Racing 3
Preis: Kostenlos+

Das tolle an der nativen Unterstützung der Controller: Die Spiele erkennen automatisch wenn ein Controller angeschlossen ist und schalten automatisch und ohne zutun auf die Controllerbedienung um. Hat man dann einmal angefangen mit dem Zocken, dürfte einem auch schon direkt der größte Vorteil des Controllers auffallen: Der Bildschirm bleibt frei, es versperren keinerlei Finger die Sicht auf eventuelle Teile des Leveldesign. Nach kurzer Eingewöhnungsphase freundet man sich auch schnell mit den vier Aktions- und den beiden Schultertasten an. Letztere sind zwar ein wenig wackelig verbaut, besitzen aber ebenso wie die Aktionstasten einen angenehmen Druckpunkt und sind bequem „bespielbar“.

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Ganz anders hingegen sieht es mit dem Steuerkreuz aus. Denn dieses besitzt zwar einen Druckpunkt, dieser wird jedoch recht schwammig umgesetzt. So muss dieser fest durchgedrückt werden, um eine schleunige Steuerung zu gewährleisten – und so kann es zum Beispiel bei Real Racing zum Beispiel mal passieren, dass man die nächste Kurve durch ein zu lasches Drücken nicht anständig erwischt. Ganz allgemein ist die Bedienung des Steuerkreuzes einfach etwas zu unpräzise – ob es nun an der Verarbeitung selbst liegt oder ob ein Analogstick die bessere Wahl gewesen wäre, kann ich dabei nur schwer beurteilen. Ich persönlich hätte mir jedoch letzteres gewünscht, einfach der Gewohnheit wegen.

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Fazit

Die Verarbeitung und das Handling des Controllers ist durchaus stimmig, auch wenn man wie im Falle der Schultertasten doch in manchen Details besseres aus dem Hause Logitech gewohnt ist. Dennoch liegt der Controller gut in der Hand und der zusätzlich verbaute Akku ist durchaus ein Mehrwert, den man doch gerne mitnimmt, gerade wenn man viel unterwegs zockt. Hat man sich dann einmal trotz der rund 80 Euro Straßenpreis für eine Anschaffung des Powershell Controllers entschieden, trübt eigentlich nur noch das deutlich verbesserungswürdige den Gesamteindruck eines „guten Controllers“.

Dieser ist einfach in dem ein oder anderen Spiel zu unpräzise und durchweg zu schwergängig – auch wenn man sich nach einiger (längerer) Zeit an den Umstand gewöhnt und die Karre in Asphalt 8 zum Beispiel ganz gut auf der Strecke halten kann, dann macht das Zocken mit dem Controller sogar einige Laune. Dennoch hätte man dies besser lösen können und müssen, gerade aufgrund des genannten Straßenpreises. Zocker sollten sich das Teil also vor dem Kauf wenn möglich einmal anschauen und anspielen – mir persönlich bereitete der Controller nach genannter Eingewöhnungsphase durchaus spaßige Stunden.

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