Teufel Bamster XS im Test: Bluetooth-Lautsprecher im Hosentaschenformat

Marcel Am 29.04.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:24 Minuten
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In den letzten Wochen habe ich mit dem Teufel Rockster XS und dem JBL Pulse 2 zwei  mobile Bluetooth-Lautsprecher vorgestellt, die in Sachen Klang und Design zwar sicherlich ganz weit oben auf der Rangliste stehen, was sich allerdings auch am Preis bemerkbar macht, denn die veranschlagten 180-200 Euro pro Modell sind ebenfalls in der Spitzengruppe der mobilen Lautsprecher zu finden. Qualität und Leistung ist ein nicht unwichtiger Faktor, ob man aber bereit ist, soviel Geld in die Hand zu nehmen, ist ebenfalls eine wichtige Frage und ich behaupte mal, dass viele aufgrund des Preises Abstand nehmen – je nachdem, wozu und wie häufig man den Lautsprecher benötigt.

Mit dem Bamster XS hat Teufel aber auch für jene Zielgruppe einen entsprechenden Lautsprecher im Angebot. Dieser wurde im letzten Dezember vorgestellt und ist nicht nur günstiger als das „Premium-Modell“ in Form des Rockster XS, sondern auch deutlich kleiner, denn der Bamster XS kommt im „Hosentaschen-Format“ daher und ist nicht viel größer als ein aktuelles Smartphone. Teufel verspricht vollmundig, dass es keinen besseren mobilen Lautsprecher in dieser Preis- und Größenklasse gibt und man trotz des fehlenden Volumens nicht auf einen ordentlichen Sound verzichten muss. Zuviel versprochen? We will see…

Too long, didn’t read?

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Beginnen wir einmal mit dem Lieferumgang, denn hier zeigt sich Teufel doch recht spendabel: Neben dem Lautsprecher selbst (welch Überraschung) gibt es auch ein MicroUSB-Kabel zum Laden des Akkus, ein Klinkenkabel zur Direktverbindung und ein kleines Silikonpad, welches man auf harten Untergründen wie Holztischen unter den Lautsprecher legen kann. Des Weiteren gibt es aber auch noch eine Filztasche zum für den sicheren Transport des Bamster XS, die einen sehr gut verarbeiteten Eindruck hinterlässt – und einen dazugehörigen Karabiner, mit dem sich Tasche und Lautsprecher auch zum Beispiel am Rucksack befestigen lassen.

Mit seinen Abmessungen von etwa 14 x 7,5 Zentimetern und einer Höhe von 2,3 Zentimetern ist der Bamster XS wirklich sehr kompakt – so kompakt, dass man ihn eben wie erwähnt locker in eine der vorderen oder hinteren Jeanstasche stecken kann (sofern man nicht gerade hautenge Hipster-Hosen trägt). Dank der leicht abgerundeten Kanten muss man dabei auch keine Angst haben, dass sich der Lautsprecher in den Stoff schneidet. Mit einem Gewicht von 200 Gramm ist der Bamster XS auch sehr leicht geworden, dennoch wirkt er durch die verwendeten Materialien (ABS und Aluminium) sehr robust.

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Die Front (oder besser gesagt Oberseite) des Bamster XS ist nahezu vollständig vom ABS-Kunststoff bedeckt, natürlich inklusive des Lochmusters für die Lautsprecher. Unterbrochen wird die Abdeckung lediglich durch ein kreisrundes Bedienfeld, welches zweigeteilt ist: die Innere Taste mit dem prägnanten Teufel-T dient zum Pairing von Bluetooth-Geräten und der Wiedergabesteuerung (Play und Pause), der äußere Ring ist zum Verändern der Lautstärke. Schade: Man hätte dem äußeren Ring sicherlich auch noch zwei Tasten zum Vor- und Zurückspringen von Songs spendieren können.

Ansonsten eben ein doch recht Teufel-typisches, markantes und schlichtes Design ohne viele Spielereien. Gefällt mir. Der Rahmen besteht wie erwähnt aus Aluminium, an der Stirnseite findet man neben dem Powerbutton auch den MicroUSB-Stecker zum Laden des internen Akkus und ein Klinkenstecker vor, falls man einmal Wiedergabegeräte nutzen möchte, die nicht via Bluetooth funken – oder weil man die Übertragung mittels Bluetooth nicht hören kann. Was etwas schade ist, ist die Tatsache, dass man die Stecker weder „von Innen heraus“ oder durch eine Abdeckung geschützt hat – der Bamster XS ist also nicht gegen (Spritz-)Wasser geschützt.

Das Pairing mit dem Smartphone oder einem anderen Bluetooth-fähigen Gerät funktionierte in meinem Test ohne Probleme – kurz etwa drei Sekunden den Teufel-Button gedrückt halten, den Lautsprecher auf dem Smartphone auswählen, fertig. Die Verbindung ist stabil und ohne Aussetzer. Nutzt man den Bamster XS in Kombination mit einem Smartphone (sicherlich wohl der häufigste Weg), kann man den Lautsprecher dank integriertem Mikrofon auch direkt als Freisprecheinrichtung nutzen – die Sprachqualität ist zwar nicht überragend, aber durchaus in Ordnung. Man versteht zumindest alles.

Der integrierte Akku bringt 1.300 mAh auf das Datenblatt und soll laut Teufel auf rund 14 Stunden Musikwiedergabe kommen. Solche Angaben sind natürlich immer relativ und davon abhängig, wie gut eure Bluetooth-Verbindung ist und auf welcher Lautstärke ihr die Musik dröhnen lasst. Aber: Wie auch schon beim Rockster XS kommt die Teufel-Angabe der Realität recht nahe, in meinen Versuchen brachte der BAMSBamsterER XS es auf eine Laufzeit von 12 bis knapp 13 Stunden. Kein schlechter Wert. Geht dem Lautsprecher einmal der Saft aus, ist er mit Netzteil binnen zwei Stunden wieder voll geladen.

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Kommen wir nun aber zum eigentlich wichtigsten Faktor: Dem Sound des kleinen Lautsprechers. Dazu erst einmal ein paar nackte technische Fakten, für jene, denen sie etwas sagen. Teufel hat dem Bamster XS zwei langhubige Breitbandlautsprecher spendiert und der eingebaute Class-D Digitalverstärker leistet 3 Watt – klingt im ersten Moment nicht sonderlich viel, aber dazu gleich ein paar Worte. ;) Der Frequenzbereich liegt zwischen 150 und 20.000 Hz, der maximale Schalldruck bei 94 dB/1m. Soviel also einmal dazu.

Die Soundqualität hängt natürlich immer von vielen Faktoren ab: Wiedergabegerät, Verbindung (Bluetooth oder Kabel), Quellmaterial – und natürlich vom persönlichen Gehör. Ich habe mal so getestet, wie es inzwischen sicherlich nicht selten passiert: Mit Spotify-Mukke in hoher Qualität (sprich 320 Kbit/s) und einer Bluetooth-Verbindung. Grundsätzlich waren meine Erwartungen nach dem Test des Rockster XS doch recht hoch, aber nicht zu hoch. Man muss eben realistisch bleiben und im direkten Vergleich fehlt dem kleinen Bamster XS eben schlicht Volumen – was aber durch die langhubigen Breitbandtreiber ein wenig kompensiert werden soll.

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Dennoch: Ich wurde nicht enttäuscht, sondern war sogar ein klein wenig überrascht, welche Leistung Teufel aus so einem kleinen Lautsprecher herauszaubert – was wohl auch dadurch erreicht wird, dass das Gerät seinen Untergrund zum Schwingen bringt und damit als externen Resonanzraum verwendet. Egal ob stimmenlastige Hörspiele, der gute alte Eurodance und Popmusik, satter Rock und Metal – wirkliche Aussetzer gab es keine. Stattdessen aber gibt es einen sehr ausgewogenen Klang ohne rauschende Höhen und Mitten.

Laut Teufel liegt die maximale Lautstärke bei etwa 94 Dezibel, also in etwa vergleichbar mit einem Presslufthammer. Diese vergleichsweise hohe maximale Lautstärke hat Vor- und Nachteile. Der Nachteil: Bei hoher Lautstärke, auf dem iPhone ab dem vorvorletzten Strich, klingt der Sound ein wenig blechern, ohne aber hörbar zu übersteuern. Letzteres kann man lediglich bei sehr Chor- und Orchester-lastiger Musik, wie bei älteren Nightwish-Tracks, vernehmen. Der Vorteil wiederum: Mit 1-2 Metern Abstand relativieren sich die Punkte aber wieder ein wenig und bereits auf mittlerer Stufe dürfte die Lautstärke für einen kleineren Kreis ausreichend sein – beim Picknick im Park, am Strand oder beim gemütlichen Grillabend im Garten.

Der Bass ist natürlich quer durch die Genre-Bank ein wenig verhaltener und schwächelt ein wenig, was aber eben auch nicht wirklich überrascht. Trotz der durchdachten Konstruktion fehlt eben schlichtweg das Volumen, um entsprechend viel Luft bewegen zu können. Aber mit allen genannten Minus-Pünktchen kann man in Anbetracht der Größe sicherlich leben, man muss die Klangqualität eben immer in Relation zur Größe sehen und diesbezüglich schlägt sich der Bamster XS super – ich würde fast behaupten, dass es in dieser Größen- und Preisklasse aktuell keinen besseren Lautsprecher gibt.

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Fazit und tl;dr

Und damit habe ich das Fazit auch schon ein wenig vorweg genommen: Ja, ich mag den Teufel Bamster XS und es gibt eine klare Kaufempfehlung – der kleine Mann steht auch auf meiner Sommer-Wunschliste nun ganz oben. Die Verarbeitung ist einfach Teufel-typisch Spitze und auch optisch gibt es rein gar nichts auszusetzen (Vorsicht: Geschmackssache). Nice to have: der Lieferumfang mit passender Filztasche und Karabiner. Lediglich für den fehlenden Schutz vor (Spritz-)Wasser und Staub oder Sand gibt es einen kleinen Daumen nach unten. Ein Punkt, den ich durchaus erwartet hätte, wäre dann wohl etwas für den Bamster XS II oder so – bis dahin müssen halt im Notfall die guten alten Zip-Lock-Beutel herhalten.

Beim Klang muss man natürlich erwartungsgemäß ein paar Abstriche machen: Höhen und Mitten sind ordentlich, der Klang auch bei höherer Lautstärke noch sehr angenehm, lediglich bei voll aufgedrehter Lautstärke und beim Bass schwächelt der kleine Lautsprecher ein wenig, wenn man dies größenbedingt überhaupt als „echte Schwäche“ betiteln kann. Ist eben immer ein Spagat zwischen „Kompakt und günstig“ und „Nahezu perfekter Sound“ und diesbezüglich hat der Bamster XS einen meiner Meinung nach anständigen Kompromiss gefunden. Bedenkt man außerdem, dass sich etliche Nutzer bereits mit Smartphone-Lautsprechern oder 20, 30 Euro Böllern zufrieden geben, so kann man die klanglichen Schwächen wohl als Jammern auf hohem Niveau abtun.

Ja, der Teufel Rockster XS zum Beispiel liefert einen „fetteren“ Sound, allerdings ist er auch deutlich größer und vor allem rund 100 Euro teurer als der 80 Euro teure Bamster XS. Es kommt eben nicht selten auf die persönlichen Bedürfnisse an und wer den Lautsprecher nur für ein paar Sommerabende nutzen möchte, hat vielleicht auch eine Schmerzgrenze was den Preis anbelangt. Und ich behaupte mal, dass man mit Blick auf die Preis/Leistung nichts verkehrt macht. Zu haben ist der Bamster XS übrigens sowohl bei Amazon oder bei Teufel direkt. Tipp: Direkt beim Hersteller bestellen, hat den Vorteil, dass ihr den Lautsprecher acht Wochen testen und bei Nichtgefallen zurücksenden könnt. Aber wer will das schon?

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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