Die Textbausteinverwaltung PhraseExpress begleitet mich nun schon eine ganze Weile, zu meinen Windows-Zeiten das Werkzeug meiner Wahl, während mir unter macOS die integrierte automatische Textersetzung für häufig genutzte Phrasen und andere kleinere Textinhalte ausreicht. Bislang nur für Windows (inzwischen auch schon 15 Jahre) und in einer sehr rudimentären und weniger schicken Version für Android zu haben, hat die Bartels Media GmbH nun die vor etwa einem halben Jahr als Beta veröffentlichen Versionen für den Mac und iPhone beziehungsweise iPad, sowie eine überarbeitete Version 2.0 der Android-App mit einem Neuanstrich im Material Design in finaler Ausfertigung an den Start gebracht.
Wer PhraseExpress nicht kennen sollte: Mit dem Tool lassen sich wiederkehrende Texte als Textbausteine ablegen und dann per Autotext-Abkürzung aufrufen. Klassisches Beispiel ist sicherlich das (nervige) „MfG“, was dann im Textfluss zu einem „Mit freundlichen Grüßen“ wird oder auch ein schnelles Einfügen der Mail-Adresse via „schmilgeit.marcel@gmail.com“. Alternativ zur Eingabe von Abkürzungen lassen sich Textbausteine auch aus einem Menü auswählen. Dank dynamische Textbausteine wie Zeit- und Datumsstempel, diversen Variablen und Makros mit Schleifenprogrammierung und Verzweigungen lassen sich auch komplexe Automatisierungen realisieren.
Nu denn, nun eben auch auf dem Mac am Yosemite und auf diversen mobilen Gerätschaften, genauer gesagt auf iDevices ab iOS 9 und Android 5. Auf dem iPad unterstützt PhraseExpress auch die „Split View“ und „Slide Over“-Funktionen für den bequemen Textbausteinzugriff gleichzeitig neben weiteren Apps, während die Mac-Version eine Unterstützung für Force-Touch-Gesten spendiert bekommen und und sich sogar bereits mit der Touch Bar der neueren MacBook Pro versteht. Die Textbausteine und Makros lassen sich zwischen Windows, Mac und iOS per Apple iCloud Drive und zwischen Windows und Android mittels Google Drive synchronisieren.
Was schade ist: Das Preismodell ist in der Vergangenheit recht kompliziert gewesen – und mit dem Release der neuen Anwendungen sieht dies nicht anders aus, ganz im Gegenteil. Grundsätzlich ist PhraseExpress erst einmal kostenlos zu haben. Wer aber durch die Nutzung von PhraseExpress einen finanziellen Vorteil erreicht, eine Textbausteindatei mit unterschiedlichen Windows Benutzerkonten nutzt oder die Textbausteindatei mit anderen PhraseExpress-Installationen austauscht, der gilt nicht mehr als privater Anwender. Dies gilt aber eben nur für Windows, die werbefreien Apps für Mac, iOS und Android sind bei bis zu 10 Textbausteinen kostenlos – inklusive Cloud-Sync.
Die Kaufversionen für Windows beginnen bei rund 50 Euro für die Standard Edition, Preise und Funktionsumfang aufsteigend, auf dem Mac gibt es die „Standard Edition“ für 24,95 € beziehungsweise die „Professional Edition“ für ebenfalls 50 Euro. Die mobilen Phrase-Express-Apps lassen sich mittels In-App-Kauf für 4,99 € auf die Standard Edition upgraden, diese ermöglichen eine Nutzung von mehr als 10 Textbausteinen – wer zusätzlich noch Makrofunktionen benötigt, der muss auch hier auf die „Pro Edition“ für 25 Euro hochstufen. Tja: Sehr gefälliges Werkzeug mit vielen Features, das Preismodell entspringt aber noch immer aus der Hölle.
Quelle PhraseExpress
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Wir haben aktuell noch die Herausforderung, dass wir die Lizenzierung der Windowsversion nicht einfach umändern können und damit bis zur nächsten Hauptversion warten müssen. Ansonsten ist es doch ganz einfach mit den Preisen: Jeder zahlt nur das, was er braucht. Die Pro Edition ist wirklich nur für Profis. Ein Beispiel: 1x Mac und 1x iOS App: Als Privatanwender kostenlos für max 10 Textbausteine, sonst knapp 35 € für Standard Edition. Einmal. Kein Abo. Fertig. Ist das wirklich „aus der Hölle“?