Auch wenn Twitter in erster Linie eher ein Mikrobloggingdienst darstellt, so wird auch das Direktnachrichten-Feature von nicht wenig Nutzern rege genutzt – nicht umsonst hat Twitter bereits Ende 2015 das Zeichenlimit für Direktnachrichten fallen gelassen. Dennoch hat man das Potential bis heute noch nicht völlig ausgeschöpft, eine dedizierte DM-App fehlt bis heute. Dabei macht eine gesonderte Messaging-App meiner Meinung nach durchaus Sinn, wie man vor allem mit Blick auf Facebook sehen kann, die mit dem Messenger einen Volltreffer gelandet haben. Der einfache Zugang zum fixen Beantworten von Nachrichten ist mit einer eigenen Anwendung einfach deutlich flotter, die Bereitschaft zum schnellen austauschen wächst – für alle Messaging-Feature ein zentraler Punkt.
Entwickler Andrew Hart hat sich einmal darangewagt und mit TwIM eine dedizierte Messaging-App für Twitter-Direktnachrichten entwickelt, die sich kostenlos im App Store aufs iPhone herunterladen lässt. Optisch sind gewisse Ähnlichkeiten mit der Nachrichten.app von iOS nicht von der Hand zu weisen – allerdings ist es für einen Messenger natürlich auch schwer, das Rad neu zu erfinden. Neben Textnachrichten können hier natürlich auch Inhalte wie Fotos, GIFs, Videos, Standorte und Links verschickt werden – diese werden dann als Inline-Vorschau im Nachrichtenverlauf angezeigt. Spaßig ist vor allem der Versand einzelner Emojis, die quadratisch angezeigt werden (TwIMoji genannt) – bringt keinen praktischen Nutzen, sieht aber gar nicht mal so schlecht aus.
Gelungen ist auch die Integration in iOS, denn TwIM sieht nicht nur modern aus, sondern hat auch sämtliche 3D-Touch-Features (inklusive der Schnellzugriffe über das App-Icon) integriert, besitzt interaktive Benachrichtigungen zum schnellen Antworten und kommt auch mit einer Share-Sheet-Erweiterung daher, über die sich Texte, Fotos, Koordination und ähnliches aus anderen Apps heraus verschicken lassen. Freunde von Siri können sogar per Sprachbefehl Direktnachrichten über TwIM verschicken, ein kurzes „Sende eine Nachricht an NutzerX über TwIM und sage ‚Hallo'“ reicht dazu aus – etwas, was sonst keine Twitter-Apps (egal ob die offizielle App, Tweetbot, Twitterrific und Co.) nicht bieten.
Darüber hinaus lassen sich über die Suche sämtliche Twitter-Nutzer suchen (nicht nur eure Kontakte), ihr könnt Nutzer blockieren und auch die Twitter-Einstellungen für Direktnachrichten (wer darf euch DMs zusenden) lassen sich direkt über die TwIM-Einstellungen ändern. Alles in allem ist TwIM sicherlich eher etwas für Hardcore-Twitter-Nutzer mit einem größeren Hang zu Direktnachrichten. Aber auch wenn man die Direktnachrichten nicht so häufig und ausgiebig nutzen sollte (oder mit der Integration in die Twitter-App seiner Wahl glücklich ist), so kann man sich die kostenlose Messaging-App für Twitter einmal anschauen, denn die App selbst ist optisch und funktionell durchaus gelungen und macht Spaß, genutzt zu werden.
Quelle Project Dent via Product Hunt
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