Vivaldi 1.8 bringt umfangreiche Kalenderansicht für den Browserverlauf
MarcelAm 30.03.2017 veröffentlichtLesezeit etwa 4:57 Minuten
Der Browser Vivaldi hat mal wieder ein Update erhalten, inzwischen ist man bei Version 1.8 angelangt. Bereits mit den letzten Aktualisierungen hat man immer wieder größere Neuerungen implementiert, unter anderem für Screenshots, überarbeitete Tab-Benachrichtigungen und sogar eine Integration für Philips hue. Mit der Version 1.8 hat man sich einen alten Bekannten gewidmet: dem eigenen Surfverlauf aka Chronik aka History. Eigentlich seit jeder in jedem Browser vorhanden, aber nur recht stiefmütterlich behandelt, denn mehr als eine einfache Liste mit massig besuchten URLs gibt es in keinem Browser. Reicht für einfache Zwecke sicherlich aus, denn immerhin lassen sich Seiten auch zu einem späteren Zeitpunkt noch irgendwie aufspüren, wenn man doch nochmal etwas benötigt, die URL oder den Namen aber nicht aus den Erinnerungen kramen kann.
Dennoch hat das Team um Jon Stephenson von Tetzchner, ehemaliger Gründer und CEO von Opera, einmal ordentlich Hand am Verlauf angelegt und diesen grundlegend überarbeitet. Rein optisch fällt bereits auf den ersten Blick auf, dass eigentlich kein Stein auf dem anderen geblieben ist – wirkt insgesamt deutlich moderner, als den einfachen Listen-Jungle. Die einfache Auflistung der URLs ist zwar noch immer enthalten, am meisten macht aber die erweiterte Kalender-Ansicht her. Solltet ihr einmal eine bestimmte Seite suchen, könnt ihr die Filterfunktion des Verlaufes heranziehen, mit dem ihr URLs nach bestimmten Suchbegriffen, dem Zeitraum oder auch der Häufigkeit eurer Besuche filtern könnt. Seiten die nicht mit den eingegebenen Filtern übereinstimmen, werden dabei ausgeblendet, sodass man recht zügig zum gewünschten Ergebnis kommt.
Darüber hinaus wertet Vivaldi euer Surfverhalten auch noch mithilfe verschiedener Diagramme aus, unter anderem über eure Stundenaktivitäten über den Tag verteilt, der Art und Weise wie ihr eine Seite öffnet (Direkteingabe, Links, Verlauf …) oder auch die am häufigsten von euch aufgerufenen Domains. Alles ganz schick visualisiert und vielleicht für den ein oder anderen „Ich habe nichts zu verbergen“-Nutzer ganz interessant, denn letztlich sind es genau diese Daten, die die Geheimdienste und Entwickler dieser Welt so von euch erhalten. Mit dem Unterschied, dass die Vivaldi-Entwickler betonen, dass die Daten lediglich lokal abgelegt und ausgewertet werden, eine Übertragung an andere Server findet nicht statt.
Außerdem bringt Version 1.8 auch noch ein paar kleinere Änderungen: Die Notizfunktion kann auf einer Webseite markierten Text nun auch per Dra’n’Drop zu einer Notiz umgewandeln und der Nutzer kann nun standardmäßig festlegen, welche Tabs wann Sound wiedergeben dürfen – wahlweise alle Tabs oder nur der aktuelle, aktive Tab. In meinen Augen mal wieder ein sehr, sehr interessantes Update, auch ohne Erweiterungen stellt der Vivaldi-Browser momentan meinen Favoriten dar, leider für mich so nicht nutzbar, da mir schlichtweg ein mobiler Pendant fehlt, mit dem ich zum Beispiel Lesezeichen und den Verlauf synchronisieren kann. Dürften wohl einige so sehen, sodass man wohl auch weiterhin um die 1-Prozent-Marke bei den Browser-Marktanteilen kämpfen dürfte, leider.
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