Vivaldi 2.0: Großes Update für den Browser-Underdog

Marcel Am 26.09.2018 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:23 Minuten

Der Vivaldi-Browser ist in Version 2.0 veröffentlicht worden. Die neue Version bringt unter anderem eine Synchronisation, schwebende Panels, Split-Screen-Tabs und weitere 1.500 Verbesserungen mit.

Fragt man Desktop-Surfer nach ihrem verwendeten Browser, dürften die Namen Chrome, Firefox, IE/Edge und Safari wohl am häufigsten fallen – immerhin machen diese Browser fast 95% des Marktanteils unter sich aus. Die restlichen Verteilen sich dann recht breit auf Opera (1,5%) sowie zwei Browser aus China (2,5%). Bleiben also noch gut 1% für weitere Browser, zu denen beispielsweise der Vivaldi Browser gehört. Jener Browser, hinter dem unter anderem der Gründer und ehemalige CEO von Opera, Jon Stephenson von Tetzchner steckt. Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Browser zu entwickeln, bei dem die Nutzer die volle Kontrolle darüber haben, wie der Browser aussieht, sich anfühlt und funktioniert – sprich viele Zusatzfunktionen und umfangreiche Personalisierungsmöglichkeiten sollen für einen USP sorgen.

Dies funktioniert aber mit Blick auf die Marktanteile nur bedingt, denn mehr als 0,1% (!) sind es nicht. Dennoch legen die Entwickler seit dem initialen Release vor mehr als zwei Jahren ein hohes Tempo an den Tag und haben mit jedem Update neue, teils außergewöhnlichere Funktionen implementiert. Als Beispiele wären zum Beispiel zeitgesteuerte Themes, eine Integration von Philips Hue und Tab-Benachrichtigungen zu nennen. Ein toller Browser, leider ist der Markt recht festgefahren – während „Profi-User“ sicherlich eine mobile App vermissen, ohne die heutzutage eigentlich nicht mehr viel geht. Einen ersten Schritt dahin hat man nun aber mit der Version 2.0 gemacht, die zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen mitbringt. Der größte und wichtigste Punkt: die Synchronisation. So lassen sich ab sofort verschiedene Vivaldi-Anwendungen auf verschiedenen Rechnern und Systemen miteinander abgleichen – dies betrifft Lesezeichen, Passwörter und AutoFill-Infos, Verläufe, Erweiterungen und Notizen. Zum Einsatz kommt natürlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und die Daten laufen nur über Vivaldi-eigene Server.

Die Seitenleisten – in diesem Falle eher Panels, die beispielsweise neben den Lesezeichen und Notizen auch Webseiten in der mobilen Ansicht darstellen können – können nun schwebend angezeigt werden. Bislang nehmen die geöffneten Panels immer etwas des Platzes der Webseite weg, nun könnt ihr diese eben über dem Inhalt schweben lassen. Darüber hinaus haben die geteilten Tabs, also die Möglichkeit zwei Webseiten nebeneinander in einem Tab anzuzeigen, eine Funktion erhalten, durch die ihr die jeweilige Größe der Ansichten easy per Drag’n’Drop ändern könnt – die Größen werden auch nach einem Neustart des Browsers beibehalten. Der integrierte Tab-Switcher hat nun auch eine Listen-Ansicht spendiert bekommen, über den ihr offene Tabs suchen, sortieren und in den Vordergrund holen könnt.

Dies sind aber nur die eher größeren Punkte, denn die Entwickler haben sich auf eine Hand voll Funktionen konzentriert. Dies soll aber nicht bedeuten, dass ansonsten nichts passiert ist: Die Version 2.0 bringt hunderte weitere Änderungen mit, mit denen man bestimmte Stellschrauben justiert hat – insgesamt sind seit der Version 1.0 rund 1.500 Änderungen vorgenommen worden, auch wenn in der Zahl sicherlich jede kleine Kleinständerung zu finden ist. Finanziert wird der Browser übrigens über Deals mit Suchmaschinen und Affiliate-Links auf der Startseite – nicht über Nutzerdaten. Laut Jon von Tetzchner reichen drei bis fünf Millionen Nutzer aus, um die Entwicklung zu finanzieren, bislang schießt Tetzchner noch ordentlich Kohle aus dem Verkauf der Opera-Anteile hinzu. Hoffentlich reicht das, bis sich Vivaldi selbst tragen kann – gute Alternativen zu den Platzhirschen sind immer gut.

Vivaldi für Windows, OS X und Linux

Quelle Vivaldi

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