Die Entwickler des Vivaldi-Browser haben sich in der Vergangenheit sehr kreativ gezeigt, wenn es um die Weiterentwicklung des als wirklichen Opera-Nachfolger an den Start gegangenen Browsers ging. Ein paar der Neuerungen tragen zwar eher den Stempel „weil es halt geht“, wie zum Beispiel die Integration von Philips Hue, die meisten der nach und nach eingeführten Neuerungen sind aber wirklich ganz nett gedacht und umgesetzt. Mit der jüngsten Version 3.6, die ganz frisch zum Download für Windows, macOS und Linux bereit steht, geht man abermals der besseren Organisation und Handhabung der geöffneten Tabs an. Genauer gesagt möchte man jenen Nutzern, die ein oder zwei Duzend Tabs gleichzeitig geöffnet halten, mit einer zweiten Tableiste ein neues Werkzeug an die Hand geben.
„Zweite Tableiste“ klingt zunächst nach einer einfachen Umverteilung des Problems, tatsächlich aber kann das auf dem seit jeher vorhandenen Tab-Gruppierung aufsetzende Feature die Übersicht bei vielen geöffneten Reitern verbessern. Ist ja eigentlich ein alter Hut, dass sich zusammenhängende Tabs einfach per Drag’n’Drop zu einem „Stack“ zusammenfassen und gemeinsam verwalten lassen. So sparte man zwar Platz in der Tableiste, das Arbeiten mit diesen gruppierten Reitern war aber etwas umständlicher, als mit einfachen Tabs. Genau an diesen Punkt setzt das neue Feature namens „Two-Level Tab Stacks“ an: Klickt ihr einen Tab-Stapel an, werden die dort ablegten Tabs in voller Größe in einer zusätzlichen Tableiste unterhalb der Hauptleiste angezeigt und können dort wie reguläre Tabs ausgewählt, geschlossen, verschoben und anderweitig verwaltet werden.
Diese zweite Leiste funktioniert unabhängig davon, ob ihr die Tabs horizontal oben oder unten oder auch vertikal an der Seite platziert habt. Damit der Wechsel zwischen ein- und ausgeblendeter Zusatzleiste nicht zu unruhig wird, könnt ihr die zweistufige Tableiste auch fixieren, was eine Änderung der Höhe der Seitenansicht beim Wechsel zwischen Tabs vermeidet. Ebenso könnt ihr in den Einstellungen das gewohnte Verhalten aktivieren, welches die einfachen Tab-Stapel zurückbringt und auf die neue Leiste verzichtet. Wie immer bei Vivaldi gilt auch bei dieser neuen Funktion: Alles kann, nichts muss – die Anpassungsmöglichkeiten für Nutzer sind definitiv eine der Stärken des Browsers und natürlich auch etwas, mit dem man gerne Hausieren geht.
Neben dieser Neuerungen hat man aber auch weitere, wenn auch kleinere Neuerungen in die Version 3.6 gebracht. Beispielsweise lassen sich Einträge der Kontextmenüs im Download Panel oder dem Window Panel nun umfangreicher ändern – wobei es nicht nur um das Hinzufügen oder Verschieben von Elementen geht, sondern auch um das Entfernen solcher Punkte, die ihr nie benötigt. Unter macOS wird nun auch TouchID zur Authentifizierung von Logins unterstützt. Zu guter Letzt hat man diverse kleinere Optimierungen, Anpassungen und Fehlerkorrekturen vorgenommen. Macht sich in der Praxis tatsächlich ganz gut. Da ist es eigentlich schade, dass von der Neuerung nur eine gefühlte Hand voll Nutzer profitieren wird, denn Netmarketshare weist für Vivaldi schmale 0,01 Prozent Marktanteil aus…
Quelle Vivaldi
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