Workflow: Mächtige Automator-App für iPhone und iPad

Marcel Am 24.12.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:00 Minuten

workflow-ios

Auf dem Mac hat Apple mit dem Automator eine sehr mächtige Funktion erschaffen, mit denen man etliche Dinge automatisiert erledigen kann. Auf einem iPhone oder iPad sieht es diesbezüglich wesentlich rudimentärer aus, wenngleich mit IFTTT und dem Launch Center Pro bereits zwei recht umfangreiche Apps für derartige Automatisierungs-Aktionen existieren. Nun ist in den vergangenen Tagen eine weitere App mit dem Namen Workflow im App Store aufgeschlagen, die nochmals einen Schritt weitergeht und die man wohl am ehesten als Automator für iOS bezeichnen könnte. Workflow ist ziemlich mächtig und bietet neben einfachen „Lade Bilder zu Dropbox“-Aktionen auch Unterstützung für Variablen, Texteingaben und dergleichen.

Um sich erst einmal einen ersten Eindruck zu verschaffen was Workflow so alles kann bietet sich ein Blick in die Galerie an. Hier findet ihr zahlreiche ausgewählte Aktionen vor, die ihr mit einem Klick schnell und einfach in eure eigene Workflow-Liste übernehmen könnt. Da aber die Anwendungsfälle von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich ausfallen, wird die App natürlich erst dann so richtig interessant, wenn man anfängt, eigene Abläufe zu erstellen. Dazu gibt es ingesamt über 150 verschiedene Aktionen, die sich wiederum in unterschiedliche Kategorien eingliedern: Kalender, Kontakte, Dokumente, Maps, Musik, Fotos & Video, Scripting, Teilen, Text und Web.

Die Zusammenstellung eures Workflows funktioniert dabei ähnlich wie auch bei Automator auf dem Mac, ihr müsst die gewünschten Aktionen einfach in die Arbeitsfläche ziehen. Ebenfalls möglich ist zum Beispiel das Setzen einer Variable: So könnt ihr zum Beispiel euren aktuellen Aufenthaltsort abfragen, diesen Wert in einer Variable „Location“ sichern und im weiteren Verlaufe in Textfeldern mit anderen Texten oder Variablen zusammenführen. Ähnliches funktioniert auch mit Texten aus der Zwischenablage, einer Input-Abfrage, dem aktuell gespielten Song und einigem mehr – sogar komplexere If-Else-Abfragen sind möglich. Ich wiederhole mich gerne: Die Möglichkeiten sind echt vielfältig, am besten klickt man sich einmal durch die Galerie und schaut sich die Möglichkeiten und die Wege an – learning by doing dürfte bei Workflow wohl genau wie auch beim Mac-Automator noch am besten funktionieren.

Noch ein paar praktische Beispiele gefällig? Finde die fünf zuletzt aufgenommen Fotos, mache ein GIF daraus und lade es zu Twitter. Oder: Finde meinen aktuellen Standort und aktiviere eine Uber-Suche zu meiner Heim-Adresse. Oder: Speichere eine URL als PDF und verschicke dies per Mail. Oder: Lade Bild xy oder Datei yz direkt in meine Dropbox. Oder oder oder… Oftmals findet man erst nach einigem Quick’n’Dirty-Ausprobieren eine Aktion, von der man vorher gar nicht wusste, dass sie vielleicht doch ganz praktisch sein kann. Es zählt irgendwo das LEGO-Motto: Der Weg ist das Ziel, der Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Besonders interessant ist auch die Tatsache, wie die erstellten Workflows nun ausgeführt werden, denn dazu gibt es zwei unterschiedliche Wege. Möglichkeit eins: Ihr speichert euren Workflow als Extension für das systemweite Share Sheet von iOS 8, sodass ihr diesen direkt aus anderen Apps heraus aufrufen könnt – wobei ihr entweder eine normale Erweiterung erstellen könnt oder eben diese an einen bestimmten Dateityp knüpfen könnt. Möglichkeit zwei: Ihr erstellt aus eurem Workflow eine Verknüpfung auf dem Homescreen inklusive Icon und dergleichen, ein Tap und schon wird die Aktion gestartet und ausgeführt.

Alles in allem ist Workflow eine sehr mächtige Automatisierungs-App, die auch durch die Extension-Funktion einen Schritt weiter als zum Beispiel IFTTT oder Launch Center Pro geht. Die verschiedenen Aktionen und Schritte sind sehr vielfältig und einzig und allein auf diverse Einschränkungen von iOS beschränkt – so lassen sich keine WiFI-Verbindungen und dergleichen abfragen oder Systemeinstellungen ändern.

Dennoch gehört Workflow zu den besten Produktiv-Apps für’s iPhone und iPad und ich bin gespannt, welche Aktionen die Macher noch so in der Hinterhand haben. Und wie bereits beschrieben: Fragt euch erst einmal nicht, was ihr so benötigt, sondern schaut euch die möglichen Aktionen einmal in der App an und fangt an zu basteln – so lernt man nicht nur Workflow und die Funktionsweise kennen, sondern entdeckt eben vielleicht auch den ein oder anderen praktischen Arbeitsablauf, den man so ein wenig automatisieren kann. Ich werde in nächster Zeit mal nach und nach ein paar interessante Workflows beschreiben, so stay tuned.

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Entwickler: Apple
Preis: Kostenlos

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