Die Social-Media-App Yik Yak aus Atlanta lässt sich seit gestern nun auch offiziell in Deutschland nutzen. Die App erlaubt anonyme Postings, die lediglich in einem Umkreis von etwa 14 km angezeigt werden.
Yik Yak ist Social-Media-begeisterten Nutzern sicherlich bekannt, die meisten aber dürften den Namen sicherlich das erste Mal hören. Die App, die für iOS und Android verfügbar ist, war kurz einmal in den deutschen Medien, denn gerade in der Anfangszeit hatte Yik Yak mit nicht wenigen Postings zu kämpfen, die lediglich auf Mobbing und Diskriminierung abzielten – danach wurde es hierzulande dann aber auch wieder ruhig, denn für deutsche Nutzer stand das Netzwerk bislang nicht zur Verfügung. Dies hat sich nun aber am gestrigen Tage geändert, die App lässt sich nun auch in Deutschland ohne Umwege herunterladen und ermöglicht die Anmeldung mittels deutscher Handynummer.
Aber erst einmal: Was ist Yik Yak überhaupt? In der App lassen sich kurze Postings absetzen, die lediglich aus kurzen Texten bestehen – quasi ein wenig wie Twitter. Allerdings mit zwei großen Unterschieden: Zum einen werden die abgesetzten Postings für andere Nutzer (genannt „Yakkers“), wenn diese sich in einem Umkreis von etwa 14 Kilometern aufhalten; zum anderen lassen sich die Postings eben auch (zumindest für andere Nutzer) anonym absenden und kommentieren. Studenten und Fans sozialer Medien wird das Prinzip sicherlich bekannt vorkommen: vor rund einem Jahr sorgte die App Jodel an deutschen Unis und Hochschulen für einen regelrechten Hype, quasi ein App-Klon-Pendant aus deutschem Lande.
Zwar ist vor der Nutzung von Yik Yak eine Registrierung mittels Handynummer notwendig, die so angelegten Nutzerprofile sind aber ziemlich nebensächlich: Kann man nutzen, muss man aber nicht, wie auch die Messenger-Funktion. Benutzernamen lassen sich flott und beliebig oft wechseln, die Möglichkeit Nutzern zu folgen ist gar nicht erst gegeben – und beim Absetzen eines Postings hat man die Möglichkeit, dies mit seinem Benutzernamen zu tun oder eben für andere Nutzer anonym. Genau dieser Punkt sorgte in den US of America eben immer wieder mal für Kritik, unter dem Deckmantel der Anonymität laufen Trolle nicht selten zu Höchstleistungen auf – andererseits ist es aber eben auch genau diese Besonderheit, die den Spaßfaktor ausmacht.
Mit Blick auf Jodel kann man sehen, dass die Idee auch hierzulande gut angenommen wird, immerhin wird die App in meinen Umkreisen sehr rege genutzt und zumindest mir sind bislang keine groben Mobbing-Postings aufgefallen – grenzwertig-sarkastische Ausreißer gibt es überall, egal ob Facebook, Twitter oder sonst ein Netzwerk. Ist halt nur die Frage, ob sich Yik Yak auch hierzulande durchsetzen, beziehungsweise ob man die Popularität von Jodel gefährden kann. Tendenz: Wird schwierig. Nicht nur, weil die Yik-Yak-App aktuell nur in Englisch zur Verfügung steht, sondern und vor allem auch, weil Jodel noch simpler aufgebaut ist und bereits eine solide Basis besitzt. Eben das übliche Problem: Haste keine Nutzer, bekommste keine Nutzer.
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